Wie Rette Ich Mein Geld Vor Dem Euro Crash?

Wie Rette Ich Mein Geld Vor Dem Euro Crash
Euro-Crash So retten Sie Ihr Geld – In ein vernünftig diversifiziertes Depot gehören: Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen guter Schuldner wie Schweiz, Norwegen, Kanada, Australien Brasilien und Südkorea; Immobilien und Gold. Gold ist die ultimative Absicherung gegen ein wie auch immer geartetes Extrem-Krisenszenario.

Ein Anteil Cash sollte bleiben, um notfalls flexibel reagieren zu können; Unternehmensanleihen schuldenfreier, breit diversifizierter und weltweit aktiver Konzerne bringen zwar keine tollen Renditen mehr, sind aber de facto ausfallsicherer als die meisten Staatsanleihen; über Anleihen guter Staaten wie der Schweiz oder Norwegens bekommen Anleger zusätzlich eine Währungsdiversifikation ins Depot.

Und last not least: Ohne Aktien geht es nicht, denn „Aktien sind nicht nur Sachwerte, die ein Stück weit gegen hohe Inflation und negative Realzinsen schützen, sondern – anders als etwa Immobilien – auch flexibel”, so Flossbach, „je nach persönlicher Risikoneigung kann der Goldanteil etwas größer werden und der Aktienanteil dafür kleiner, auf keinen Fall sollte der größte Teil des Vermögens einseitig nur in Immobilien oder nur in Nominalwerte wie Tagesgeld oder Lebensversicherung stecken”, meint der Ex-Banker.

Welche Aktien? Es verbieten sich nach wie vor Finanztitel, weil sie durch eine neue Eskalation der Krise jederzeit massive Verluste erleiden können. Ebenso tabu sind Versorger, deren Gewinnlage in der Zukunft nach wie vor extrem unsicher ist, von der Zerschlagung über eine weitere Kurshalbierung bis zu rasanten Erholung ist so gut wie alles denkbar; außerdem sind die meisten Versorger zu abhängig von nur einem Markt und daher anfällig für staatliche Eingriffe, die den Gewinn deckeln.

Flossbach etwa bevorzugt große, liquide gehandelte und solide finanzierte Konzerne, die in möglichst vielen Regionen der Welt aktiv sind und deren Bilanz einen ausreichenden Puffer gegen neue Rezessionen bietet – sprich, die nicht zu viele Schulden haben und profitabel arbeiten.

  • Ein Unternehmen wie Nestlé oder Siemens, dessen Geschäftsmodell immer irgendwo in der Welt gebraucht wird, egal, was gerade in Deutschland oder Griechenland passiert, ist breiter diversifiziert als so mancher Fonds”, sagt Flossbach.
  • Auch die Dividendenrendite spielt eine wichtige Rolle, „bei vielen Aktien liegt sie über viele Jahre hinweg deutlich über den Tagesgeld- und Festgeldzinsen und bringt Anleger so dem Ziel, eine positive Real-Rendite zu erzielen, deutlich näher”, meint Ebach.

„Unternehmen mit starken Bilanzen und hohen freien Cash-Flows zahlen erfahrungsgemäß früher oder später auch attraktive und verlässliche Dividenden, auch, wenn die Rendite vielleicht momentan mit gut drei Prozent noch unspektakulär ist”, meint Ebach.

So hat etwa der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé seine Dividende in absoluten Zahlen in den vergangenen 19 Jahren 19 Mal erhöht – ein erstklassiges, werthaltiges Investment unabhängig von den zwischenzeitlichen Kursschwankungen. „Schwankungen sind bei Sachwerten wie Aktien normal und werden oft mit Risiko verwechselt”, meint Flossbach, „nur, weil man bei einer Immobilien den Wert nicht so oft festlegt und ein Geldmarktfonds nicht so stark schwankt, heißt das nicht, dass das Geld dort auf die lange Sicht sicherer ist als in Aktien – ganz im Gegenteil.” © Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten.

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Was passiert mit unserem Geld wenn der Euro kaputt geht?

Ein Euro Crash könnte ihre Schulden Erhöhen. Sollte sich die Währung ändern, könnten aus 1000€ Schulden 2000 neue Geldeinheiten Schulden entstehen. Ihr Vermögen von 1000€ auf der Bank könnte aber auf 100 neue Geldeinheiten fallen. Immobilien: Immobilien zählen als sicherste Investition, um Geld anzulegen.

Wie kann ich jetzt mein Geld retten?

Privatvermögen mit Aktien und Investmentfonds schützen – Um das eigene Privatvermögen zu schützen, müssen Sparerinnen und Sparer schwerere Geschütze auffahren und in Sachwerte investieren. Das können beispielsweise Wertpapiere wie Aktien sein, aber auch Investmentfonds.

  1. Mit diesen lässt sich zumeist eine weit höhere Rendite erwirtschaften als bei festverzinsten Tagesgeld- und Sparkonten.
  2. In manchen Fällen reicht dies sogar aus, um den aktuellen Kaufkraftverlust auszugleichen.
  3. Aktien und Investmentfonds gehören folglich zu den im Augenblick besten Optionen für den Inflationsschutz.

Sie sind allerdings mit einem weitaus höheren Risiko verbunden. Dementsprechend sollten Sparerinnen und Sparer nicht ihr gesamtes Privatvermögen in Wertpapiere und Fonds investieren. Als grobe Orientierung gilt: Die maximale Quote darf etwa 100 Prozent abzüglich des Lebensalters betragen.

Wo ist das Geld am sichersten?

Tagesgeld und Festgeld – Bei Sparbuch, Festgeld und Tagesgeld handelt es sich um sehr sichere Anlageformen, was sie zu einem zentralen Baustein jeder Geldanlage macht. Grund hierfür ist die gesetzliche Einlagensicherung. Im Falle einer Bankenpleite sind so 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt.

  • Allerdings bieten Banken und Sparkassen bei diesen Anlageformen schon seit Jahren nur Zinsen unterhalb der Inflationsrate.
  • Trotzdem empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle, ob die Zinsen der eigenen Bank (noch) den Topkonditionen am Markt entsprechen.
  • Falls nicht, können Sparer über einen Wechsel des Kreditinstitutes nachdenken.

Geeignete Übersichten findet man etwa bei der Stiftung Warentest, Wer nicht andauernd seine Bank wechseln will, kann sich etwa auf solche Banken beschränken, die in der Vergangenheit dauerhaft gute Konditionen geboten haben. Die Stiftung Warentest, wie auch Vergleichsportale im Internet, heben entsprechende Anbieter in ihren Übersichten besonders hervor.

Ist es ratsam sein Geld von der Bank zu holen?

Wie viel Bargeld sollte ich zu Hause auf­be­wah­ren? – Es ist immer sinnvoll, etwas Bargeld zu Hause griffbereit zu haben. Wie viel Bargeld Sie dort aufbewahren, ist Ihnen selbst überlassen. Es ist zwar nicht strafbar, größere Mengen an Bargeld in den eigenen vier Wänden zu lagern.

Dennoch sollten Sie daheim nicht zu viel Geld aufbewahren. Denn es besteht immer das Risiko eines Diebstahls oder anderer Schäden, zum Beispiel durch Feuer oder Wasser. Die Hausratversicherung übernimmt im Fall eines Diebstahls oder Schadens nur einen bestimmten Höchstbetrag. Haben Sie deutlich mehr als diese Summe zu Hause, bekommen Sie diese nicht erstattet.

: Geheimverstecke für Ihr Geld

Kann der Euro wertlos werden?

Fazit: Ganz unbeschadet geht es nicht – Derzeit ist trotz der immer noch und immer wieder angespannten Lage durch die Schulden verschiedener Eurostaaten ein Euro Crashnur schwer vorstellbar. Sollte es dennoch dazu kommen, wird es für den einzelnen Bürger natürlich fast unmöglich sein, unbeschadet eine derartige Krise und die zwangsläufig folgende Währungsreform zu überstehen.

Gleiches gilt allerdings auch für eine Finanzkrise von internationalen Ausmaßen wie vor zehn Jahren, die angesichts der schwächen des globalen Finanzwesens weit wahrscheinlicher ist als eine völlige Abschaffung des Euro. Wer sich absichern will, ist gut beraten, sein Vermögen in diverse Sachwerte zu investieren.

Sicherheit bietet der Kauf von Gold oder Diamanten, der Erwerb von Immobilien und Aktien von vergleichsweise krisenfesten Unternehmen. Alternativ kann ein Teil des Ersparten in den Kauf von Staatsanleihen gesteckt oder auf Fremdwährungskonten deponiert werden.

Ist das Geld auf der Bank noch sicher?

Vorsicht vor dem Wechselkurs-Risiko – Das Tauschverhältnis zwischen dem Euro und vielen anderen Währungen ändert sich laufend. Finanztip rät davon ab, ein Fremdwährungskonto für Deine Geldanlage zu nutzen. Wenn Du keine familiären oder beruflichen Bezüge zu einem Land in einem anderen Währungsraum hast, können die Risiken die Chancen übersteigen, denn auch vermeintlich stabile Währungen wie der US-Dollar oder die norwegische oder schwedische Krone können in wenigen Monaten stark im Verhältnis zum Euro schwanken.

Aber auch bei Tagesgeld oder Festgeld, das Du in Euro in einem Land außerhalb der Eurozone anlegst, gibt es einen Aspekt zu beachten. Konkretes Beispiel: Die schwedische Einlagensicherung deckt pro Kunde und Bank 1.050.000 Kronen ab. Das entspricht derzeit nur noch rund 93.000 Euro (Stand: 23. März 2023).

Als Riksgälden, die zuständige Stockholmer Behörde, Anfang 2021 diese Schwelle festlegte, entsprach der Betrag noch rund 104.000 Euro. Der Schutzumfang wird spätestens alle fünf Jahre angepasst, auf eine Erhöhung zwischen diesen Terminen kannst Du Dich nicht verlassen.

Wo schauen Einbrecher nicht nach?

Fenster und Türen schließen, aber Vorhänge offen lassen – Fenster und Türen zu verriegeln ist schon mal der naheliegendste Schritt. Experten raten außerdem, Wertsachen nicht in Sichtweite der Fenster liegen zu lassen – besonders im Erdgeschoss. Auch Alarmanlagen sind effektiv.

Sollte man Bargeld zu Hause haben?

Spätestens seit Corona bezahlen viele Menschen nur noch kontaktlos mit Karte. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz empfiehlt jedoch dringend, immer Bargeld für den Notfall griffbereit zu haben.

Was ist die sicherste Bank in Deutschland?

Mobile-Banking: Diese Banking-Apps sind sicher – Im muss die Commerzbank ihren Spitzenplatz knapp an die Oldenburgische Landesbank abgeben. Die App der Oldenburgischen Landesbank belegt mit 79,5 Punkten den ersten Platz, gefolgt von der Commerzbank (74,5), Deutsche Bank (73,7), die Sparkassen (64,1), norisbank (63,6), Sparda-Bank Hannover (61,5), Deutsche Kreditbank (61,5), die PSD-Banken (60,3), BBBank (60,3), Postbank (59,4), Evangelische Bank (59,1), Sparda-Bank Baden-Württemberg (57,4), Deutsche Skatbank (57,4), comdirect (56,1), HypoVereinsbank (56,1), Consorsbank (55,6), Bank für Kirche und Caritas (55,3), Targobank (54,4), Volksbank/ Raiffeisenbank (53,2), Sparda-Bank Hessen (51,5) und ING Deutschland (51,1).

Wird es in Deutschland eine neue Währung geben?

Kommt der digitale Euro? Die Europäische Zentralbank arbeitet an einer elektronischen Version der Gemeinschaftswährung. Gleichzeitig versichert sie: Das Bargeld ist nicht gefährdet. EZB startet Großprojekt: Der digitale Euro soll kommen. Quelle: Imago Noch ist es nicht sicher, ob er kommt – aber die Arbeiten am Digitalen Euro gehen immer weiter voran. Im Herbst 2023 soll die Entscheidung fallen. Bis Bürger den Euro aber elektronisch ausgeben können, wird es voraussichtlich noch bis 2026 dauern.

  • Die Erwartungen sind hoch.
  • So warb Bundesfinanzminister Christian Lindner auf Twitter für das Projekt: Die Einführung eines digitalen Euro sollten wir für einen großen Innovationssprung nutzen.
  • Das “digitale Bargeld” werde dann Fortschritt bringen, “wenn es programmierbar ist und mit innovativen Anwendungen privater Anbieter verbunden wird.
See also:  Welche Ist Die GrTe Schlange Der Welt?

Die Europäische Zentralbank EZB und die Europäische Kommission sehen den Schritt zur digitalen Währung als wesentlichen Fortschritt, der die europäische Währungspolitik modernisieren und Zahlungen für die Bürger vereinigen soll. “Es geht um Einfachheit und geringe Kosten”, so Prof.

Wann kommt der große Crash in Deutschland?

Nach der Corona-Krise kommt der große Crash – Friedrich ist überzeugt, dass der große Crash schon bald bevorsteht. Bis 2023 werde es soweit sein. Dass es bis dahin nur noch knapp zweieinhalb Jahre sind, irritiert ihn nicht. “Es ist schon länger absehbar, dass das ganze System nicht nachhaltig ist.

Was passiert 2023 mit dem Euro?

Weitere Informationen: – Pressemitteilung: Konvergenzbericht zur Überprüfung, ob Mitgliedstaaten für den Beitritt zum Euro-Währungsgebiet bereit sind, ebnet den Weg für die Einführung des Euro durch Kroatien am 1. Januar 2023 Fragen und Antworten zum Konvergenzbericht 2022 der Europäischen Kommission Konvergenzbericht 2022 der Europäischen Kommission Konvergenzbericht 2022 der EZB Frühere Konvergenzberichte Kroatien und der Euro Der Euro Wirtschafts- und Währungsunion Pressekontakt: Renke Deckarm, Tel.: +49 (89) 242 448-36.

Wird es in Deutschland eine neue Währung geben?

Kommt der digitale Euro? Die Europäische Zentralbank arbeitet an einer elektronischen Version der Gemeinschaftswährung. Gleichzeitig versichert sie: Das Bargeld ist nicht gefährdet. EZB startet Großprojekt: Der digitale Euro soll kommen. Quelle: Imago Noch ist es nicht sicher, ob er kommt – aber die Arbeiten am Digitalen Euro gehen immer weiter voran. Im Herbst 2023 soll die Entscheidung fallen. Bis Bürger den Euro aber elektronisch ausgeben können, wird es voraussichtlich noch bis 2026 dauern.

Die Erwartungen sind hoch. So warb Bundesfinanzminister Christian Lindner auf Twitter für das Projekt: Die Einführung eines digitalen Euro sollten wir für einen großen Innovationssprung nutzen. Das “digitale Bargeld” werde dann Fortschritt bringen, “wenn es programmierbar ist und mit innovativen Anwendungen privater Anbieter verbunden wird.

Der einzige ECHTE Schutz vor Inflation!

Die Europäische Zentralbank EZB und die Europäische Kommission sehen den Schritt zur digitalen Währung als wesentlichen Fortschritt, der die europäische Währungspolitik modernisieren und Zahlungen für die Bürger vereinigen soll. “Es geht um Einfachheit und geringe Kosten”, so Prof.

Wird der Euro überleben?

FOCUS-MONEY | Nr.42 (2022) Top-Ökonom Thomas Mayer über das Dilemma der Notenbanken, die Zukunft der europäischen Gemeinschaftswährung und wie Privatanleger jetzt ihr Vermögen schützen können Composing: FOCUS-MONEY Herr Mayer, in Deutschland sind wir erstmals seit 1951 bei der Inflation im zweistelligen Prozentbereich.

  • Wie konnte das passieren? Thomas Mayer: Das ist wahrlich ein Schock.
  • Ich habe die 70er-Jahre ja noch selbst erlebt, und da gab es bereits Inflationsraten im höheren einstelligen Bereich.
  • Aber zweistellige Teuerungsraten noch nie.
  • Viele Ökonomen sprechen ja davon, dass aktuell mehrere Faktoren zusammengekommen sind, die man so nicht hätte voraussehen können.

Ein Schiff, das im Suezkanal stecken geblieben ist, eine Unterbrechung der Lieferketten durch die Covid-Politik in China, eine Rohstoffknappheit, die europäische Energiekrise und der Krieg in der Ukraine. Aber das greift viel zu kurz. Inwiefern? Mayer: Die Grundlagen für die Inflation, die wir gerade sehen, wurden bereits Jahre zuvor angelegt.

  1. Insbesondere seit sich die Zentralbanken und die Fiskalpolitik im Rahmen der Covid-Pandemie zusammengetan haben.
  2. Die ersten Berührungspunkte der späteren Allianz gab es bereits in der Finanzkrise mit dem sogenannten Quantitative Easing.
  3. Damals kauften die Zentralbanken Staatsanleihen, aber auf der fiskalpolitischen Seite wurden die Defizite immerhin nicht im Gleichschritt erhöht.

Es war aber ein Probelauf für das, was folgte. Seit 2020 sind die Regierungen mit den Notenbanken wie beim Synchronschwimmen unterwegs. Was meinen Sie damit genau? Mayer: Ganz einfach, die Staaten haben ihre Neuverschuldung gewaltig erhöht und daraufhin stellte man sich in den Regierungen die Frage: Kann man am Kapitalmarkt entsprechende Zinserhöhungen in Kauf nehmen? Das wollten die hoch verschuldeten Staaten selbstverständlich vermeiden.

  1. Und so kamen die Zentralbanken mit ins Boot.
  2. Natürlich haben sie es nicht so begründet, sondern es hieß, es drohe eine Deflation und man müsse daher das Quantitative Easing – also die Anleihenkäufe – in den Turbo-Bereich hochfahren.
  3. Aber faktisch ist etwas geschehen,was sonst eigentlich nur in Kriegszeiten passiert, nämlich dass die Zentralbanken neues Geld schaffen, das die Staaten für ihre Ausgaben verwenden.

Das war die Ausgangslage. Der finale Auslöser für die Inflation waren dann noch die Rohstoffpreisschocks, die Preisschocks bei Zwischenprodukten und die steigenden Löhne. Zumindest in den USA hat man nun den Eindruck, dass die Fed es mit der Bekämpfung der Inflation ernst meint, oder? Mayer: Jerome Powell möchte der neue Paul Volcker sein.

  • Aber ich hege Zweifel, dass er das schafft.
  • Mir erscheint er eher wie der neue Arthur Burns.
  • Das war sein Vorvorgänger, der in den Siebzigern die Inflation nicht in den Griff bekam.
  • Dabei hat er es durchaus versucht.
  • Er hob die Zinsen sogar über die Inflationsrate.
  • Als sich die Konjunktur in Amerika dann abschwächte und die Inflation ein bisschen zurückkam, hat er nachgegeben und die Zinsen wieder gesenkt.

Und wie bei einer Krankheit, die nicht weggehen will, kam auch die Inflation damals prompt zurück und Burns musste die Zinsen wieder anheben. Diese Stopand-go-Politik hat auch Volcker anfangs versucht. Erst später hat er die Zinsen dann so lange oben gelassen, bis die Inflation wirklich tot war.

  1. Die EZB agiert ja viel zögerlicher als die Fed.
  2. Önnen oder wollen die Europäer die Inflationsgefahren nicht erkennen? Mayer: Die großen Zentralbanken und insbesondere die EZB haben die Inflation völlig falsch eingeschätzt.
  3. Man hat sich auf Inflationsmodelle verlassen, die vorhersagten, dass die Inflation immer wieder zum Zielbereich zurückkommt, ohne dass eingegriffen werden muss.

Zweistellige Inflation Die Teuerungsrate in Deutschland hat zuletzt den höchsten Stand seit Anfang der 50er-Jahre erreicht. Auch die Kerninflationsrate ohne Lebensmittel und Energie ist nochmals rasant gestiegen. Das müssen Sie genauer erklären, Mayer: Die Modelle basieren auf der Theorie der rationalen Erwartungen.

Das heißt, die Modelle gehen davon aus, dass die Leute erwarten, dass die Zentralbank ihr Ziel erreicht – alles andere wäre aus der Sicht der Modellbauer ja „irrational”. Insofern ziehen die stabilen Inflationserwartungen die Prognose auf Sicht von zwei Jahren immer wieder auf das Inflationsziel. Die EZB-Granden betonen, sie würden ihre Entscheidungen von den Daten abhängig machen.

Die aktuellen Daten reflektieren aber die Vergangenheit. Deshalb fassten die Notenbanker ihre Beschlüsse auf Basis von Prognosen, die mit diesen Modellen gemacht wurden. Und die Modelle meldeten immer: Die Inflation ist jetzt zwar hoch, aber sie kommt garantiert wieder runter.

  1. Haben die Notenbanker in den USA andere Modelle? Mayer: In den USA gibt es mit Powell einen starken Fed-Chef, der dann irgendwann mal sagte, ich will nichts mehr hören von „transitorischer Inflation”.
  2. Er hat praktisch diese Modelle in die Ecke gestellt.
  3. In der EZB hat es lange gedauert, nicht zuletzt, weil die Chefin dort selbst nicht so tief in der Materie drinsteckt.

Daher ist die EZB noch viel weiter hinter der Zinskurve als die Fed, wie man so schön sagt. Hat die EZB in Sachen Inflation die Lage eigentlich noch unter Kontrolle? Mayer: Nein, das hat sie nicht. Wir haben darüber gesprochen, dass die Zentralbank im Euro-Raum von der Fiskalpolitik dominiert wird.

Das ist der Unterschied zur Fed. In den USA haben wir es mit einer Regierung zu tun, die nicht dabei ertappt werden will, dass sie die Inflation laufen ließe. Das ist völlig anders in der Euro-Zone. Die EZB hat es mit 19 Regierungen zu tun und jede einzelne sagt: Sollen doch die anderen die Kastanien aus dem Feuer holen, aber bitte nicht ich.

Die Fiskaldominanz ist in Europa einfach viel stärker als in den USA. Der theoretische Ausweg wäre, dass die EZB die Zinsen massiv erhöht und die hoch verschuldeten Länder von der Gemeinschaft Finanzhilfe bekommen. Also gehen jetzt die Debatten los, ob wir die Inflation ohne Transfers und weitere Schuldenvergemeinschaftung überhaupt bekämpfen können.

  • Das wird politisch eine enorm brisante Diskussion.
  • Ohne Transfer- und Schuldenunion ist die EZB im Kampf gegen die Inflation sehr gehandicapt.
  • Wenn der EZB derart die Hände gebunden sind, drängt sich natürlich die Frage auf: Ist der Euro überhaupt zu retten? Mayer: Ihre Frage beantworte ich in zwei Teilen.

Der erste Teil ist kurz und knapp. Da lautet die Antwort: Nein! In seiner gegenwärtigen Konstruktion wird der Euro nicht überleben. Wann genau er zerbricht oder wie er umgebaut wird, das weiß ich nicht. Im zweiten Teil will ich ein bisschen auf die Misere eingehen, in welcher der Euro steckt.

  1. Fangen wir damit an, dass die EZB wohl technisch pleite ist.
  2. Natürlich kann die Zentralbank in der eigenen Währung nicht zahlungsunfähig werden.
  3. Auch die Reichsbank lief 1923 weiter.
  4. Nur war das Geld, das sie ausgab, absolut nichts mehr wert.
  5. Glücklicherweise steht es beim Europäischen Zentralbanksystem der 19 Zentralbanken und der EZB nicht ganz so schlimm.
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Aber es ist schlimm genug. Mit Beschlüssen der EZB hat das System Anleihen im Wert von etwa fünf Billionen Euro aufgekauft. Das haben sie durch die Ausgabe dieses Zentralbankgelds finanziert. Am 31. Dezember ist Bilanzstichtag. Und in der Bilanz müssten für diese Anleihen, die ja für geldpolitische Zwecke gekauft wurden, eigentlich die Marktwerte angesetzt werden.

Die Papiere müssen ja wieder verkauft werden, um die Inflation zu bekämpfen. Dieses Jahr haben wir den größten Bond-Crash seit Jahrzehnten, vielleicht sogar des Jahrhunderts. Das heißt, das Anleihenportfolio des Euro-Systems hat massiv an Wert verloren. Bei ehrlicher Bilanzierung könnte der Verlust das Eigenkapital und die Reserven übersteigen.

Die Zentralbanken waren unterwegs wie ein Hedge-Fonds, der im Anleihenmarkt eine gigantische Position aufgebaut hat, in der Erwartung, dass die Inflation nie wiederkommen würde. Die Modelle sagten ja, sie sei tot. Dann ist alles schiefgegangen. Was heißt das genau? Mayer: Man kann mal überschlagen, um welche Summen es hier geht.

  1. Wenn man annimmt, dass die Laufzeit der Staatsanleihen im Portfolio des Euro-Systems noch ungefähr acht Jahre beträgt, dann haben Sie für jede Zinserhöhung von einem Prozentpunkt einen Kursverlust von beinahe acht Prozent oder rund 400 Milliarden Euro zu verkraften.
  2. Die Reserven und das Eigenkapital der EZB betragen in Summe weniger als 700 Milliarden Euro.

Bis jetzt sind die Zinsen inzwischen wahrscheinlich um die drei Prozentpunkte gestiegen. Auch wenn die Duration des Portfolios vielleicht etwas geringer als acht Jahre ist und damit der Verlust für jeden Prozentpunkt Zinsanstieg etwas kleiner ausfällt, so würde ich dennoch sagen: Pi mal Daumen ist das Euro-System technisch pleite.

  • Das möchte man tunlichst unter der Decke halten.
  • Denn es ist ein unheimlicher Gesichtsverlust, wenn man als Zentralbank das ganze Kapital verspielt.
  • Und das kostet Glaubwürdigkeit und zerstört das Vertrauen ins Geld.
  • Ohne Vertrauen ist aber Geld nichts wert.
  • Sie sagen auch, wir bräuchten eigentlich positive Realzinsen.

Spielen wir das mal durch. Wir reden ja dann von Minimum vier oder fünf Prozent. Laufen wir da nicht Gefahr, dass wir immense Verwerfungen an den Finanzmärkten bekommen? Mayer: Genau das ist der Punkt, den wir anfangs andiskutiert haben. Wenn man die Siebziger betrachtet, erkennt man, dass man so eine Inflationswelle nur stoppen kann, wenn man die Nominalzinsen über die Inflation hebt.

  1. Die Bundesbank hat in den Siebzigern bei 7,5 Prozent Inflation den Leitzins auf über zehn Prozent erhöht.
  2. Aber gehen wir einmal davon aus, wir müssen die Zinsen nicht unbedingt über die Gesamtinflation heben, da die Energiepreise wieder sinken werden.
  3. Der Ölpreis kann sich ja nicht jedes Jahr verdoppeln.

Also schauen wir uns die Kerninflation an. In den USA ist der Core CPI bei 6,3 Prozent. Da bräuchte man einen Leitzins von vielleicht acht Prozent. Das hält man nicht aus. Hier im Euro-Raum sieht es ähnlich aus. Wir stellen also fest, das funktioniert einfach nicht.

Deshalb denke ich, und da komme ich wieder zurück auf unsere Eingangsdiskussion, wir werden dieser Inflation noch geraume Zeit hinterherlaufen. Welchen Spielraum hätte die EZB überhaupt, die Zinsen anzupassen? Das kann sich ein nicht unerheblicher Teil Europas wahrscheinlich gar nicht leisten, selbst wenn wir es versuchen wollten, oder? Mayer: Nein.

Nehmen wir als Beispiel Italien, Wenn ich das so anschaue, dann würde ich sagen, der Markt wird sehr nervös, wenn die italienischen zehnjährigen Staatsanleihen über fünf Prozent rentieren. Blicken wir zur Euro-Krise zurück: Damals war bei sieben Prozent Schluss mit lustig.

Steigen die Zinsen auf bedrohliche Höhen, dann geraten so hoch verschuldete Staaten wie Italien schnell in eine Abwärtsspirale. Die Anleger fliehen aus den italienischen Anleihen, die Renditen steigen immer weiter und die EZB muss wieder Anleihen aufkaufen, um eine Kernschmelze im Markt und die Zahlungsunfähigkeit des italienischen Staats zu vermeiden.

Dann verpufft die ganze Inflationsbekämpfung auf einen Schlag. “Wir sind jetzt in der Lira-Phase des Euro Das klingt in der Tat sehr beunruhigend. Nun hat man in Europa ja noch ein anderes Problem: die Energiepreise. Während die Notenbank jetzt voll auf die Bremse treten müsste, gibt es wieder Rettungsschirme.

Das kann nicht gut gehen, oder? Mayer: Die Situation ist tatsächlich verzwickt. In den USA war es Anfang der 80er-Jahre ähnlich. Die Fed machte eine Vollbremsung und die Reagan-Regierung senkte die Steuern, sodass die Defizite stiegen. Das Ergebnis war ein gewaltiger Zinsanstieg. Wir hatten ja nicht nur 20 Prozent bei der Fed Funds Rate, wir hatten auch Renditen von 16 Prozent bei zehnjährigen Treasuries.

Das könnten wir uns heute gar nicht mehr leisten. Damals lag die US-Staatsschuldenquote bei 30 Prozent des BIP. Heute sind wir ungefähr 100 Prozentpunkte weiter. In Italien haben wir rund 150 Prozent. Deshalb glaube ich, dass sich der Inflationssumpf noch hinziehen wird, damit sich die Schuldenlast real verringert.

  • In diesem Zusammenhang spreche ich von der Liraisierung des Euro.
  • Das ist nicht polemisch gemeint, sondern bezieht sich auf die Banca d’Italia während der 1970er- und 1980er-Jahre, die damals unter fiskalischer Dominanz des Staates stand.
  • Was könnte dem Euro jetzt drohen? Mayer: Schauen wir uns an, was die Italiener ab den Siebzigern erlebten, als das Bretton-Woods-System wegfiel, das die Banca d’Italia vor dem Zugriff der Politiker schützte.

Die italienische Lira hat gegenüber der D-Mark bis zum Eintritt in den Euro um über 80 Prozent abgewertet. Während dieser Zeit war die Inflation im Schnitt bei neun Prozent. Die Bank of England wollte jüngst auch auf die Bremse treten. Gleichzeitig wollte die neue Regierung Steuersenkungen umsetzen.

  1. Damit haben sie beinahe eine Finanzkrise ausgelöst und die Bank of England musste eingreifen.
  2. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie können wir unsere Wirtschaft fiskalpolitisch am Laufen halten, ohne die Inflation völlig zu befeuern? Mayer Wir werden uns durchwursteln.
  3. Das klingt jetzt nicht besonders berauschend,

Mayer: Es ist nicht berauschend. Aber wir haben uns ja in den Siebzigern auch nur durchgewurstelt. Keiner war zufrieden, bis ein politisches Mandat zum Neustart entstand. Aber diese englische Episode ist in der Tat interessant, da sie uns aufzeigt, was auf uns noch zukommen kann und wahrscheinlich zukommen wird.

In Großbritannien hatte man zuletzt mit 9,9 Prozent im August eine ähnlich hohe Inflationsrate, wie wir sie jetzt haben. Dann hat die Bank von England die Zinsen erhöht und wollte beginnen, Anleihen aus ihren Beständen zu verkaufen, um die Inflation zu bekämpfen. Kurz darauf erklärte der britische Schatzkanzler, er wolle die Steuern senken.

Der Markt erwartete also, dass neue Anleihen emittiert würden, gerade als der früher größte Käufer beginnen wollte, seine Bestände zu verkaufen. Mit welchen Folgen hätte man rechnen müssen? Mayer: Mit einem massiven Crash. In einer solchen Situation finden Sie immer irgendwo im Finanzsystem eine Bruchstelle.

  1. Das waren in der großen Finanzkrise die Collateralized Mortgage Obligations in den USA im Subprime-Segment, die alles zum Einsturz gebracht haben.
  2. In UK waren es die Pensionsfonds.
  3. Die haben praktisch mit Zinsswaps darauf gewettet, dass die Zinsen niedrig bleiben.
  4. Dann sind die laufenden Zinsen gestiegen und es kam zur Kernschmelze.

Um das abzufangen, hat die Bank von England blitzschnell ein Kaufprogramm aufgesetzt, und übers Wochenende hat die Regierung einen Teil der geplanten Steuersenkung zurückgenommen. Wenn die EZB energisch mit Zinserhöhungen und Anleihenverkäufen gegen die Inflation angeht, werden wir im Euro-Raum etwas Ähnliches erleben.

Auch wenn jetzt noch niemand sagen kann, wo im Euro-Raum die Bruchstelle sein wird. Aber wie kriegen wir dann eigentlich die Inflation in Europa überhaupt wieder in den Griff? Mayer: Da kann ich den Lesern derzeit leider keine Hoffnung machen. Wir brauchen erst einen Neustart. Damit meine ich jetzt nicht notwendigerweise eine Währungsreform wie nach den verlorenen Kriegen in Deutschland.

Volcker brach die Inflation in den Siebzigern mit der Erhöhung der Leitzinsen auf heute unvorstellbare 20 Prozent und nahm dafür eine schwere Wirtschaftskrise in Kauf. Das schaffen wir nicht mehr. Daher bräuchten wir heute einen Regimewechsel für das Geldsystem.

Wir leben aktuell in einem Regime, in dem sich der Staat das Geldmonopol angeeignet hat. Nach allem, was wir gesehen haben, missbrauchen die Staaten dieses Monopol, um sich die Taschen zu füllen. Jetzt könnte man sagen, das sind ja im Prinzip die Taschen der Bürger. Das Problem ist, wenn sich der Staat mit neu geschaffenem Geld die Taschen füllt, dann verteilt er das Geld auch um.

Und das erzeugt Unmut und Widerstand. Was wären Ihre Lösungsvorschläge? Wie müsste man den Euro reformieren oder umbauen, damit er überlebensfähig bleibt? Mayer: Im Grunde genommen hätten die Verantwortlichen die Möglichkeit, einen Neustart des Währungssystems über die Einführung eines digitalen Euro umzusetzen.

Mit einer digitalen Zentralbankwährung kann man die irregeleitete Politik des „Inflation Targeting” loswerden und zu einer intelligenten Steuerung der Geldmenge zurückkommen. Es muss ja nicht wie bei Bitcoin sein, wo ein sehr rigider Algorithmus die Geldmenge bis zu einem endgültigen Wert wachsen lässt.

Bei Ethereum zum Beispiel läuft die Steuerung dagegen über den Consensus der Stakeholder, denen daran gelegen ist, Ether – den Coin des Systems – für die Nutzer attraktiv zu halten. Dementsprechend würde die EZB darauf achten, dass die Versorgung der Wirtschaft mit Geld zum Wachstum passt, und nicht wie jetzt die Zinsen manipulieren.

Die Preise würden sich frei aus dem Verhältnis der umlaufenden Geldmenge und dem Güterangebot bilden. Aber ist nicht dieses Szenario wahrscheinlicher: Bevor die Staaten in Europa so etwas umsetzen, führt jedes Land wieder seine eigene Währung ein? Mayer: Die Gefahr einer Rückkehr zu nationalen Währungen sorgt mich sehr.

Nicht weil ich ein Euro-Fan bin, aber ich fürchte die Nebenwirkungen eines Kollapses des Euro auf die Europäische Union. Die Gründung der Europäischen Union war eine geniale Antwort auf die Kalamitäten von Jahrhunderten von Kriegen in Europa, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gipfelten.

Etwas Besseres als die EU konnte unserer Generation gar nicht passieren. Und das müssen wir schützen und dürfen die EU nicht durch eine fehlkonstruierte Gemeinschaftswährung aufs Spiel setzen. Deshalb suche ich nach Auswegen, wie man den Euro gesichtswahrend umbauen kann, sodass wir die Europäische Union retten.

Werden die Politiker das jetzt tun? Ich habe leider wenig Hoffnung. Ich fürchte in der Tat, dass die Euro-Zone womöglich unkontrolliert zerbrechen könnte. Und das wäre wirklich ein Desaster. Nun fragen sich unsere Leser natürlich: Wie schützen wir eigentlich vor diesem Hintergrund das eigene Ersparte und unser Vermögen? Mayer: Das ist die große Frage, die aktuell jeden umtreibt.

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Nominale Werte werden auf der Verliererseite stehen, so viel ist klar. Viele Leute haben es noch nicht begriffen, dass wir neben der Zeitenwende von Olaf Scholz auch eine Zeitenwende im Anleihenmarkt hatten. Ein 40-jähriger Bullenmarkt ist zu Ende gegangen. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Und auch wenn die Zinsen, wie wir diskutiert haben, auf absehbare Zeit wohl nicht stärker steigen als die Inflation, wenn sie der Inflation also nur hinterherhinken, ist das trotzdem Gift für Anleihen. Ein nominaler Zinsanstieg bewirkt immer, dass der Preis einer Anleihe fällt.

  • Insofern sollten Anleger eigentlich Anleihen als Asset-Klasse möglichst meiden.
  • Natürlich heißt das jetzt nicht, dass es nicht einzelne Schnäppchen geben kann, die Experten auszunützen wissen.
  • Aber grundsätzlich würde ich Bonds als Klasse meiden.
  • Auch Cash als Geldguthaben in bar oder auf der Bank sollte man nur in der Höhe halten, die man unbedingt für Transaktionen benötigt.

Da bleibt nicht mehr viel, Mayer: Letztendlich bleiben tatsächlich nur reale Vermögenswerte. Aber auch die sind in Zeit hoher Inflation nicht ganz unbedenklich. Nehmen Sie Immobilien, die ja immer gern als Inflationsschutz genannt werden. Hier kann Ihnen der Staat gehörig reingrätschen.

Zum Beispiel durch Mietpreisbremsen oder womöglich sogar Vermögensteuern auf Immobilien. Was vielleicht noch am wenigsten von staatlicher Seite eingehegt werden kann, sind die Aktienmärkte. Sie funktionieren heute auf einer globalen Ebene. Also raten Sie in der jetzigen Situation zu Aktien? Mayer: Ja, aber Sie müssen Unternehmen finden, die die gestiegenen Kosten gut in Preiserhöhungen überwälzen können.

Das heißt, eine Ausdifferenzierung des Aktienportfolios ist aktuell viel wichtiger, aber eben auch viel schwieriger für ein erfolgreiches Investment. Bisher konnte man wenig falsch machen, da die Geldschwemme praktisch alle Boote anhob. Wer in Zukunft weiterhin einfach in große Indizes wie beispielsweise den MSCI-World investiert, der wird sich wohl oder übel darauf einstellen müssen, dass die Renditen insgesamt zurückgehen.

In einem breiten Index schleppt man eben immer einige Unternehmen mit, die es nicht schaffen, gestiegene Kosten in Preise überzuwälzen. Die Performance des Index leidet, bis diese Unternehmen schließlich aus dem Index fallen. Und was ist mit dem guten alten Gold? Mayer: Gold sehe ich in einem Portfolio aus Sicht eines Euro-Investors grundsätzlich als wichtige Diversifizierung zum Dollar.

Dollar-Exposure wird in den kommenden Jahren nicht schlecht sein. Zwar sind die Amerikaner vielleicht auch nicht auf dem Königsweg zu einer stabilen Währung, aber sie sind der Einäugige unter den Blinden. Doch sollten nie alle Eier in einem Korb liegen.

Was passiert 2023 mit dem Euro?

Weitere Informationen: – Pressemitteilung: Konvergenzbericht zur Überprüfung, ob Mitgliedstaaten für den Beitritt zum Euro-Währungsgebiet bereit sind, ebnet den Weg für die Einführung des Euro durch Kroatien am 1. Januar 2023 Fragen und Antworten zum Konvergenzbericht 2022 der Europäischen Kommission Konvergenzbericht 2022 der Europäischen Kommission Konvergenzbericht 2022 der EZB Frühere Konvergenzberichte Kroatien und der Euro Der Euro Wirtschafts- und Währungsunion Pressekontakt: Renke Deckarm, Tel.: +49 (89) 242 448-36.

Welche Währung überlebt?

Am Anfang war viel Skepsis, und etliche Kritiker sagten ein Scheitern der europäischen Währung voraus. Aber der Euro hat überlebt, und er wird weiter überleben. Damit es aber gute Jahre werden, muss noch einiges geschehen. Zwanzig Jahre ist es her, seit die Deutschen die Mark für den Euro hergaben.

  • Der Start der europäischen Gemeinschaftswährung war begleitet von sehr viel Skepsis und Misstrauen in der deutschen Öffentlichkeit.
  • Manch einer bezweifelte sogar, dass der Euro überhaupt überleben würde angesichts der enormen Unterschiede zwischen den Mitgliedern der Währungsunion.
  • Überlebt hat er, aber erst nach einer existenzbedrohenden Krise, die durch ein dramatisches Versprechen entschärft werden musste: die Erklärung des EZB-Präsidenten Mario Draghi am 26.

Juli 2012 in London, die Europäische Zentralbank werde alles tun, was nötig ist (” whatever it takes” ), um die neue Währung zu retten. Wird der Euro auch die nächsten 20 Jahre überleben? Sehr wahrscheinlich ja, schon allein deshalb, weil die Kosten einer Rückkehr zu nationalen Währungen dramatisch und für niemanden kalkulierbar wären.

  1. Die Frage ist aber, ob es zwanzig gute Jahre für die Europäerinnen und Europäer sein werden.
  2. Oder ob in schwierigen Zeiten, die niemand ausschließen kann, der Euro erneut in Turbulenzen gerät.
  3. So ein Versprechen wie in Draghis Whatever-it-takes-Rede können auch Notenbankchefs nicht oft abgeben.
  4. Entscheidend wird sein, wie gut die Europäische Zentralbank in ihre Roller als Hüterin der Gemeinschaftswährung mit deren Widersprüchen umgeht.

Das Hauptproblem des Euro liegt unverändert darin, dass sich die Wirtschaftskraft und die Wirtschaftskultur der nunmehr 19 beteiligten Länder zu sehr unterscheiden und dass deren Finanzsektoren zu wenig verflochten sind. Euro-Land ist kein “optimaler Währungsraum”, sagen die Skeptiker mit einem Begriff von Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Mundell.

Ein plakativer Beleg dafür ist Griechenland, wo die Finanzkrise 2010 eine schwere Euro-Krise auslöste und das sich deshalb einer brutalen Sanierungspolitik unterwerfen musste, um den Staatsbankrott abzuwenden. Griechenland wäre heute sicher besser dran, wäre es 2001 noch nicht dem Euro beigetreten. Der Preis der Sanierung war hoch, aber die Jahre danach haben gezeigt, dass die Europäer in der Krise lernfähig sind.

Diese Lernfähigkeit vorausgesetzt, kann eine Währungsunion also funktionieren, selbst wenn sie kein optimaler Währungsraum ist. Auch in Zukunft wird der Euro immer wieder Stresstests ausgesetzt sein. Zum Beispiel rund um die Präsidentschaftswahl in Frankreich im April.

  1. Sollte es dabei einen Rechtsruck geben und sollte der amtierende Präsident Emmanuel Macron sein Amt verlieren, hätte das vermutlich eine schwere Vertrauenskrise für den Euro zu Folge.
  2. Frankreich ist ein Kernland der Euro-Zone.
  3. Sollten in Paris Euro-Skeptiker an die Macht kommen, kann dies nicht ohne Folgen bleiben.

Und dann das Thema Inflation, Während der vergangenen zwanzig Jahre war Geldentwertung kein Problem für die EZB. Eher stiegen die Preise zu langsam, und man musste sich wegen der Gefahr einer Deflation sorgen. Diese Zeiten sind vorbei. Im Dezember stiegen die Preise in der Euro-Zone um fünf Prozent – in Deutschland waren es vermutlich 5,3 Prozent – so viel wie noch nie, seit es eine Euro-Statistik gibt.

  • Zwar wird der Preisdruck im Laufe dieses Frühjahrs wieder etwas sinken, zum Beispiel weil die Dynamik der Energiepreise zurückgeht.
  • Trotzdem wird die Teuerung deutlich über der Marke von zwei Prozent liegen, die sich die EZB als Ziel vorgeben hat.
  • In den Vereinigten Staaten ist die Geldentwertung sogar erstmals seit 40 Jahren auf alarmierende sieben Prozent gestiegen.

Ursache der Preiserhöhungen sind Produktionsausfälle aufgrund der coronabedingten Störung der Lieferketten, außerdem ist es die hohe Nachfrage von Verbrauchern und Regierungen. Die amerikanische Notenbank Fed wurde durch die Entwicklung überrascht, wird jetzt aber ihre Konsequenzen ziehen.

Sie wird weniger Geld in Wirtschaft pumpen und im Jahresverlauf voraussichtlich dreimal die Zinsen erhöhen. Die EZB dagegen fährt einen anderen Kurs. Im Rat der Notenbank haben die “Tauben” eine Mehrheit, also jene Länder, die es im Kampf gegen die Inflation nicht so eng sehen. Nach jetzigem Stand wird die EZB ihre ultralockere Geldpolitik fortsetzen, sie plant für dieses Jahr auch keine höheren Zinsen.

Das ist ein riskanter Kurs, vor dem der neue Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, zu seinem Amtsanritt bemerkenswert deutlich gewarnt hat. Sollte sich der Verdacht erhärten, die europäische Notenbank würde Inflationsgefahren nicht ernst nehmen und Zinsen nur deshalb nicht erhöhen, um die Haushalte hochverschuldeter Euro-Länder wie zum Beispiel Italien zu schonen, dann würde der EZB-Rat mit dem Vertrauen und damit auch mit der Zukunft des Euro spielen.