Wie Viele Wölfe Leben In Deutschland?

Wie Viele Wölfe Leben In Deutschland
Der Wolf in Deutschland In ganz Deutschland lebten nach den aktuellen Angaben der DBBW (Stand 25. November 2022) im Monitoringjahr 2021/2022 insgesamt 161 bestätigte Rudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere. Die Anzahl der Totfunde ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Waren es im Monitoringjahr 2020/2021 noch 138 tote Tiere, so sind nun 148 Totfunde gemeldet worden, davon 102 nach Verkehrsunfällen, aber auch durch illegale Tötungen. Die Auswertung der von den Bundesländern erhobenen Monitoringdaten zeigt, dass in den bestätigten Wolfsterritorien im abgeschlossenen Monitoringjahr 2021/2022 mindestens 1175 Wolfsindividuen lebten: 423 Wölfe konnten sicher als adult eingestuft werden, bei weiteren 57 durch das Monitoring der Bundesländer ermittelten Tieren war nicht eindeutig festzustellen, ob es sich um adulte oder subadulte Tiere handelte.

Berücksichtigt man diese Individuen, so lag die Mindestanzahl der erwachsenen Wölfe in den bestätigten Territorien im Monitoringjahr 2021/2022 bundesweit zwischen 423 und 480. Zusätzlich konnten 98 Jährlinge (Wölfe im zweiten Lebensjahr) und 550 Welpen (Wölfe im ersten Lebensjahr) nachgewiesen werden.

Bei sieben Individuen war nicht sicher, ob sie Jährlinge oder Welpen waren, bei weiteren 40 Individuen konnte das Alter nicht bestimmt werden. Die hier angegebenen Individuenzahlen wurden sicher nachgewiesen. Eine Schätzung eines Gesamtbestands von Wölfen in Deutschland ist nicht seriös durchzuführen, da zum einen das Monitoring der Bundesländer auf den Nachweis von Rudeln, Paaren und territorialen Einzeltieren – und nicht auf die Erfassung der Zahl der Wolfsindividuen – ausgerichtet ist.

Die Sterblichkeit junger Wölfe ist hoch, vor allem in den ersten zwei Lebensjahren. Dies ist ein Grund, warum Hochrechnungen zum Gesamtbestand mit Unsicherheiten behaftet sind und wissenschaftlichen Ansprüchen nicht gerecht werden. Wurfgröße und Überlebensrate der Welpen sind stark abhängig vom Nahrungsangebot im Wolfsrevier.

Aber auch in beutereichen Revieren muss mit einer hohen Mortalität (das heißt etwa bis Jahresende des Geburtsjahres) von 20 bis 30 Prozent gerechnet werden. Durch Verkehrsunfälle, (illegale) Abschüsse, Vergiftung oder andere menschliche Einflüsse kann die Zuwachsrate in Wolfspopulationen sich ebenfalls reduzieren.

Verkehrsunfälle sind die häufigste unnatürliche Todesursache. Aber auch Krankheiten wie die Räude machen Jungtieren zu schaffen. Das Zählen wild lebender Tiere ist generell sehr aufwändig. Das Wolfsmonitoring wird auf Länderebene nach zwischen Bund und Ländern abgestimmten Vorgaben von den Ländern durchgeführt.

Wölfe werden dabei nicht als Einzeltiere gezählt, sondern es wird die Zahl an Rudeln bestimmt. In einem Rudel leben die Elterntiere, die Jungen des Vorjahres sowie die Welpen des aktuellen Jahres. Das Wolfsmonitoring ist nicht auf die Erfassung von Welpen ausgerichtet. Die Sterblichkeit unter den Jungtieren ist jedoch relativ hoch, deswegen kann man sicher nur die Zahl erwachsener Tiere nachweisen.

Das Zählen ist dabei für die Wolfsexperten der Länder sehr aufwändig. Die Erhebungen beziehen sich jeweils auf das sogenannte “Wolfsjahr”, das den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres abdeckt. Die Daten aus den Ländern werden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) zusammengeführt und mit den Experten der Länder gemeinsam bewertet.

Die Methoden des Wolfsmonitorings sind vor allem Fotofallen, Telemetrie, genetische Analysen sowie Heulanimation (kann Chorheulen auslösen). Nach den hierbei verwendeten “SCALP”-Kriterien ist ein eindeutiger Nachweis (C1) für die Feststellung eines Wolfsvorkommens nötig. Dazu gehören Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis (auch aus Kotproben), Foto, Telemetrieortung.

Für die Erhebung der Rudelzahlen werden auch C2-Nachweise (eine erfahrene Person dokumentiert Spur, Losung oder Riss) als Nachweis gezählt, wenn sie drei Mal für eine Rasterzelle (10 x 10 Kilometer) erbracht wurden. Um Bewegungsräume und Verhalten verfolgen zu können, kann es sinnvoll sein, einzelnen Wölfen einen Sender anzulegen.

Dazu müssen die Tiere gefangen werden. Das ist sehr arbeitsintensiv und mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. In Bezug auf die Wolfsgenetik untersucht das Senckenberg-Institut in seiner Außenstelle Gelnhausen als zentrales Labor und “Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf” die bundesweit erhobenen Wolfsproben.

Darauf haben sich der Bund und die Länder verständigt. Das Institut ist zugleich Partnerorganisation der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW). Die Basis für das bundesweite genetische Wolfsmonitoring des Senckenberg-Instituts bilden Untersuchungen auf Basis der Kern-DNA, die einen individuellen genetischen Fingerabdruck ergeben und Rückschlüsse auf Individuenzahlen, Verwandtschaften und das Vorkommen von Hybriden der ersten Hybridgeneration (F1) erlauben.

Ferner wird bei allen eingeschickten Proben zusätzlich auch Mitochondrien-DNA untersucht, was auch bei Proben mit sehr geringem DNA-Gehalt eine Bestimmung der Art ermöglicht und Hinweise auf die Populationszuordnung, nicht jedoch auf den Hybridisierungsgrad gibt. Mit einer weiteren Methode, basierend auf Punktmutationen im Genom, lassen sich Hybride mindestens bis in die dritte Hybridgeneration sicher nachweisen.

In Deutschland sind in den vergangenen 20 Jahren lediglich zwei Wolf-Hund-Hybridisierungsereignisse nachgewiesen worden, einmal im Jahr 2003 und einmal im Jahr 2017. Die von einzelner Seite verbreitete Darstellung, das Senckenberg-Institut arbeite bei der Feststellung der Hybridisierung allein mit der Analysemethode der Mitochondrien-DNA, ist unzutreffend.

  • Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen ist Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), einer der wichtigsten Forschungseinrichtungen Deutschlands rund um die biologische Vielfalt.
  • Die SGN ist ihrerseits Teil der Leibniz-Gemeinschaft, die 93 selbstständige Forschungseinrichtungen verbindet.

Senckenberg kooperiert im Bereich der Wolfsgenetik mit zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen aus unterschiedlichen Ländern. Das Wolfsvorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.

  • Aber auch außerhalb dieser Vorkommen konnten in anderen Bundesländern einzelne Wolfsterritorien nachgewiesen werden.
  • Zusätzlich konnte erstmals seit zehn Jahren wieder ein sesshafter Wolf in den bayerischen Alpen bestätigt werden.
  • Die Wölfe in Deutschland gehören zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation, die sich auch über die Mittelgebirge erstreckt.

Die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets führt nicht zu höheren Wolfsdichten. Wo ein Rudel sesshaft ist, kommt kein zweites oder weiteres hinzu. Wolfsrudel besetzen Territorien, die sie gegen fremde Rudel verteidigen. Wölfe verbreiten sich dann durch Wanderung, wenn ein Rudel zu groß wird bzw.

  1. Zu viele erwachsene Tiere im Rudel sind.
  2. Insofern hat es die Bevölkerung in einem bestimmten Wolfsverbreitungsgebiet (Territorium) maximal mit einem Wolfsrudel zu tun.
  3. Auch die Größe der jeweiligen Rudelterritorien hängt vor allem von der verfügbaren Nahrung ab und kann einer BfN-Pilotstudie zur Abwanderung und Ausbreitung von Wölfen in Deutschland zufolge zwischen 103 und 375 Quadratkilometern liegen.

Je weniger Beutetiere auf einer Fläche leben, desto größer sind die Wolfsterritorien. Weil die Jungwölfe in der Regel mit Erreichen der Geschlechtsreife aus dem elterlichen Territorium abwandern, bleibt die Anzahl der Wölfe, die sich innerhalb eines bestimmten Gebietes etabliert haben, in der Folge dann meist relativ konstant.

Mit durch- oder zuwandernden Wölfen muss inzwischen überall in Deutschland gerechnet werden. Entsprechend haben bereits vierzehn Länder eigene Managementpläne, Leitlinien oder Handlungsleitfäden erstellt. Der Wolf ist eigenständig nach Deutschland zurückgekehrt. Es gibt keinerlei glaubhafte Hinweise dafür, dass Wölfe nach Deutschland verbracht oder innerhalb Deutschlands umgesiedelt oder ausgewildert worden sind.

Im Rahmen der genetischen Untersuchungen des Senckenberg Institutes für Wildtiergenetik Gelnhausen wurden bisher ebenfalls keine diesbezüglichen Hinweise gefunden. Vor 25 Jahren, im Jahr 1992, haben sich die damaligen Mitgliedstaaten der Europäischen Union darauf verständigt, die Natur mit ihrer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten zu schützen.

  1. Hierfür unterzeichneten die Politiker ein Regelwerk, in dem aufgelistet ist, welche Tiere, Pflanzen und Lebensräume in besonderem Maße geschützt werden sollen, die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG), kurz FFH-Richtlinie genannt.
  2. In dieser Richtlinie werden in den verschiedenen Anhängen diejenigen Tiere, Pflanzen und Lebensräume aufgeführt, die aus Sicht der EU von gemeinschaftlichem Interesse sind und daher von allen Mitgliedstaaten besonders gut geschützt werden sollen.

Ziel der Richtlinie ist die Erhaltung oder Wiederherstellung des “günstigen Erhaltungszustandes” der in den Anhängen gelisteten Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Der Wolf gehört zu den in den Anhängen verzeichneten streng zu schützenden Tierarten. Die räumliche Bezugsgröße für die Feststellung der Erhaltungssituation folgt den politisch-geographischen Mustern (Landesgrenzen) und zusätzlich den einzelnen biogeographischen Regionen in Deutschland.

Dies sind die atlantische, die kontinentale und die alpine Region. Auf den Wolf übertragen, lässt sich der günstige Erhaltungszustand wie folgt formulieren: Wölfe leben jetzt und auch in Zukunft überall dort, wo sie von Natur aus leben können; der Lebensraum und das Nahrungsangebot jetzt und auch zukünftig wird ausreichen, um das Überleben der Wölfe langfristig zu sichern.

Die Anzahl der Wölfe ist außerdem ausreichend groß, dass die Wölfe auch in Zukunft nicht wieder aussterben können, zum Beispiel durch Krankheiten, Verkehrsunfälle oder Wilderei. Für die Bewertung und Einstufung des Erhaltungszustandes sind demnach mehrere Merkmale von Bedeutung: das natürliche Verbreitungsgebiet, der Bestand (“Population”), der Lebensraum und die Zukunftsaussichten.

Bei der Ermittlung des Gesamturteils ist wesentlich, welches dieser vier Einzelmerkmale am schlechtesten ausgeprägt ist. Trotz der Vermehrung der Wölfe in Deutschland wurde bislang aufgrund der noch zu geringen Anzahl und Verbreitung der Wölfe deren Erhaltungszustand mit “ungünstig-schlecht” bewertet.

Erst wenn es Wölfe auch in bisher nicht vom Wolf besiedelten aber besiedelungsfähigen Gebieten gibt und die Anzahl so groß ist, dass der Wolf auch langfristig in Deutschland ohne Inzuchterscheinungen überleben kann, kann sein Erhaltungszustand mit “günstig” bewertet werden.

  1. Die Bewertung des günstigen Erhaltungszustandes nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie erfolgt in einem Turnus von sechs Jahren.
  2. Der Bericht Deutschlands für den Zeitraum 2013 – 2018 findet sich auf den Seiten des Bundesamts für Naturschutz Wenn eine Wolfspopulation den günstigen Erhaltungszustand erreicht hat, muss dieser Erhaltungszustand beibehalten werden.

Diese eindeutige Verpflichtung folgt aus der FFH-Richtlinie und gilt für alle zu schützenden Arten, unabhängig davon, ob sie in Anhang IV oder auch in Anhang V aufgeführt sind. Das Bild vom Wolf, der unberührte Wildnis und weiträumige menschenleere Gebiete braucht, entspricht nicht der Realität in Deutschland.

  1. Wölfe in der Kulturlandschaft sind nicht gefährlicher als ihre Artgenossen, die in menschenleeren Gebieten leben oder die bejagt werden.
  2. Wolfsgebiete, die ähnlich dicht mit Menschen besiedelt sind, wie die Wolfsgebiete in Deutschland, und in denen ebenfalls keine (legale) Jagd auf Wölfe stattfindet, gibt es zum Beispiel in Italien und Polen.

Auch in diesen Gebieten gibt es keine Hinweise darauf, dass Wölfe ihre Vorsicht dem Menschen gegenüber verlieren. Gleiches gilt für Wölfe, die in Nationalparks mit hohem Besucheraufkommen aufwachsen und die keine negative Erfahrung mit Menschen gemacht haben.

Es gehört daher zum normalen Verhalten der Wölfe, dass sie gelegentlich auch tagsüber in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlanglaufen, nachts dann und wann Dörfer durchqueren oder am Dorfrand nach Nahrung suchen. Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Verhalten in der Regel keine Gefährdung des Menschen darstellt.

Schäden können mittels Vorsorgemaßnahmen erfolgreich begrenzt werden. Dennoch gilt: Sicherheit zuerst! Zur Bewertung des Annährungsverhaltens von Wölfen an Menschen und den sich aus diesem Verhalten möglicherweise ergebenden Gefahren hat die DBBW Bewertungskriterien erarbeitet.

  1. Umfassende Informationen zum Gefahrenpotenzial von Wölfen liefert die 2002 vom Norwegischen Institut für Naturforschung (NINA) veröffentlichte Studie “The fear of wolves: A review of wolf attacks on humans”.
  2. Darin wurden Berichte über Wolfsangriffe auf Menschen und ihre Ursachen in Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und Nordamerika zusammengetragen und ausgewertet.

Demnach sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.

  • Tollwut, eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, die in früheren Zeiten als Hauptursache für Wolfsangriffe galt, ist in Deutschland seit 2008 ausgerottet und gilt auch in den angrenzenden Ländern durch die Immunisierung des Fuchses als weitestgehend bekämpft.
  • Auch die Provokation eines Wolfes ist unter den heutigen Gegebenheiten eine eher unwahrscheinliche Gefahrenursache, da sie laut der Studie vor allem Tierhalter betraf, die – beim Versuch ihre Nutztiere vor einem Angriff zu schützen – Wölfe mit Knüppeln oder Heugabeln in die Enge trieben beziehungsweise Jäger, die Welpen aus dem Bau holten.

Die in unserer gegenwärtigen Kulturlandschaft am ehesten mögliche Ursache für gefährliches Verhalten von Wölfen gegenüber Menschen ist eine starke Gewöhnung an die Nähe von Menschen (Habituation) verbunden mit positiven Reizen wie zum Beispiel Füttern (Futterkonditionierung).

Futterkonditionierte Wölfe unterscheiden sich dahingehend von anderen Wölfen, dass sie sich aufgrund von positiven Reizen für Menschen interessieren und aktiv deren Nähe suchen. Bleiben die erwarteten positiven Reize (zum Beispiel Futter) aus, kann das dazu führen, dass die betroffenen Wölfe aufdringliches, dreistes und schlimmstenfalls aggressives Verhalten entwickeln.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Alle Wildtiere, also auch Wölfe, die in Kulturlandschaften leben, müssen sich zu einem gewissen Maße an die menschliche Anwesenheit gewöhnen (Habituation). Sie lernen Menschen und menschliche Aktivitäten in gewissem Umfang zu tolerieren.

  • Eine solche Gewöhnung führt nicht per se zu problematischem Verhalten.
  • Wenn Wölfe die Erfahrung gemacht haben, dass die Wahrnehmung menschlicher Präsenz ohne negative Konsequenzen verläuft, reagieren sie bei Begegnungen mit Menschen und Fahrzeugen in der Regel zwar vorsichtig, aber nicht extrem scheu und traben meist ohne übermäßige Hast davon.

Wölfe, die weder positive noch negative Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, bleiben diesen gegenüber argwöhnisch und nähern sich nicht aktiv an. Jungwölfe können durch ihre Neugierde und Naivität bisweilen eine geringere Fluchtdistanz zu Menschen aufweisen, als erwachsene Wölfe.

  1. Teilweise wurde in letzter Zeit vor dem Hintergrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) die Vermutung gestreut, der Wolf könne die ASP einschleppen.
  2. Dies ist laut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Löffler-Institut) jedoch nicht der Fall.
  3. Der Wolf überträgt die ASP nicht und kann sie auch selbst nicht bekommen.

Übertragbare Krankheiten durch den Wolf sind Tollwut (gilt seit 2008 in Deutschland als ausgerottet), Fuchsbandwurm, Räude, Staupe, Parvovirose und die Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut). Wölfe sind die Vorfahren unserer Hunde und können noch immer mit ihnen kommunizieren.

  1. Gerade die Tatsache, dass Wölfe Hunde unter Umständen als Artgenossen ansehen, kann jedoch problematisch sein.
  2. Hunde verhalten sich in der Regel nicht wie Wölfe, was zu “Missverständnissen” führen kann.
  3. Generell sollten Hunde im Wolfsgebiet angeleint beziehungsweise nahe bei ihrem Besitzer geführt werden.

Es kann durchaus vorkommen, dass Wölfe sich für diese Artgenossen interessieren, die aus Wolfssicht “dreist” in ihrem Territorium markieren. Die Nähe seines Besitzers ist der beste Schutz für den Hund. Eine Gefahr für den Hundeführer besteht selbst in diesen Situationen nicht.

  1. Die Wölfe interessieren sich für ihre domestizierten Verwandten, nicht für die Menschen.
  2. Ommt es zu einem Zusammentreffen von Wolf und Hund, sollte man seinen Hund zu sich rufen, anleinen und sich ruhig zurückziehen.
  3. Falls der Wolf weiter Interesse an dem Hund zeigt, sollte man sich durch Rufen deutlich bemerkbar machen und den Wolf gegebenenfalls durch das Werfen von Gegenständen vertreiben.

Zur möglichen Paarung von Wölfen und Hunden finden Sie weiter unten einen eigenen Eintrag. In der Jagdpresse wird immer wieder auf die Gefahr für jagdlich geführte Hunde im Wolfsgebiet hingewiesen. Begründet wird dies mit Beispielen aus Schweden, wo jährlich zwischen 20 und 40 Jagdhunde bei der Jagdausübung durch Wölfe getötet werden.

Einen vergleichbaren Fall in Deutschland hat es in den letzten 15 Jahren nicht gegeben. Der Einsatz von Jagdhunden im schwedischen Wolfsgebiet ist mit der Jagdausübung, wie sie in Deutschland stattfindet, nicht vergleichbar. Dort jagen Hasenbracken und Elchhunde weiträumig und oft weit entfernt vom Jäger.

In Deutschland werden Stöberhunde vor allem bei Ansitzdrückjagden eingesetzt. Dabei sollen sie innerhalb eines begrenzten Gebietes den Jägern das Wild zutreiben. In der Lausitz wird seit 15 Jahren mit Hunden im Wolfsgebiet gejagt. Die Erfahrungen zeigen, dass die Gefährdung für Jagdhunde hier nicht höher ist als anderswo.

Hundeführer werden im Vorhinein über die Anwesenheit von Wölfen informiert.Es wird darum gebeten, dass Hunde, die im Ausland bereits auf Großraubwild (Jagd auf große Beutegreifer) eingesetzt wurden, im Wolfsgebiet nicht verwendet werden.Die Hunde werden erst circa 20 Minuten nach Beginn des Treibens geschnallt (von der Leine gelassen). Dadurch sollen die Wölfe die Möglichkeit bekommen, sich auf das Geschehen einzustellen und überraschende Zusammentreffen von Wolf und Hund vermieden werden.Bei der Nachsuche auf verletztes Wild wird der Schweißhund erst dann geschnallt, wenn der Hundeführer das verletzte Tier kurz vor sich hat und ausschließen kann, dass es bereits von Wölfen in Besitz genommen worden ist.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Hunden Glocken oder Schellen umzuhängen, um sie für Wölfe schon von weitem hörbar zu machen. Eine Vorsichtsmaßnahme sollte bereits bei der Ausbildung von Jagdhunden berücksichtigt werden. Bei der Abrichtung und beim Führen eines Jagdhundes sollte der Hund nicht für das Anzeigen von Wolfszeichen belohnt werden.

  1. Die Gefahr besteht, dass ein jagdlich geführter Hund dies fehlinterpretiert und bei anderer Gelegenheit eine Wolfsfährte verfolgt, wie er das mit einer Hirsch- oder Wildschweinfährte auch tun würde.
  2. Ein Hund, der einen Wolf verfolgt und stellt, riskiert jedoch tatsächlich, von diesem angegriffen zu werden.

Ein solcher Vorfall ereignete sich bereits 2005 in der Lausitz, als eine Jagdterrierhündin sich außerhalb des Jagdeinsatzes unbemerkt von ihrem Besitzer entfernte, die Fährte einer Wölfin aufnahm, diese verfolgte und stellte. Die Hündin wurde von der Wölfin mehrfach gebissen.

Sie kam noch zum Besitzer zurück, starb jedoch wenig später bei der tierärztlichen Behandlung an ihren Verletzungen. Es gibt durchaus Hundeführer, die ihren Hund im Wolfsgebiet nicht mehr einsetzen. Tatsächlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch in Deutschland zukünftig Hunde beim Jagdeinsatz von Wölfen angegriffen werden.

Die größere Gefahr für Jagdhunde geht jedoch auch im Wolfsgebiet vom Straßenverkehr und von Wildschweinen aus. Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern Nahrungserwerb. Trotzdem sind Wölfe Prädatoren.

Der Wolf ernährt sich zu über 90 Prozent von Reh-, Rot- und Schwarzwild, deren ohnehin sehr hohen Bestände zum Teil in Deutschland weiter zunehmen. Andere Wildtierarten zählen nur in Ausnahmefällen zum Beutespektrum des Wolfes und sind daher nicht gefährdet. Wölfe unterscheiden auf der Suche nach Nahrung nicht zwischen wilden “erlaubten” Beutetieren und “nicht erlaubten” Nutztieren.

Sie töten Tiere, die sie leicht überwältigen können. Bei den von Wölfen im Jahr 2019 getöteten oder verletzten Nutztieren in Deutschland handelte es sich daher zu 88 Prozent um Schafe oder Ziegen, 7 Prozent um Gatterwild und in 4 Prozent um Rinder (meist Kälber).

Leine Nutztiere wie Schafe und Ziegen sind – verglichen mit wilden Huftieren – eine sehr einfache Beute, sofern sie nicht durch Zäune/Herdenschutzhunde geschützt sind. Bei vielen Nutztierrassen ist das Fluchtverhalten darüber hinaus durch die Domestikation abgemildert. Deshalb kommt es bei Übergriffen auf Schaf- und Ziegenherden häufig zu Mehrfachtötungen.

Wenn Wölfe große Nutztiere töten, handelt es sich meist um Jungtiere oder um einzeln gehaltene Rinder oder Pferde. Das Ausmaß der Schäden an Nutztieren ist dabei weder von der Größe des Wolfsbestandes noch von der Anzahl der Nutztiere in einem Gebiet abhängig.

  1. Entscheidend ist, wie gut oder schlecht vor allem kleine Nutztiere geschützt sind.
  2. Auch eine Zunahme der Schäden pro Wolfsrudel kann nicht festgestellt werden.
  3. Die Schäden treten vor allem dort vermehrt auf, wo sich ein Wolfsrudel neu niederlässt und die Nutztierhalter sich noch nicht auf die Anwesenheit von Wölfen eingestellt haben.

In Gebieten mit längerer Wolfsanwesenheit gehen die Schäden häufig zurück. Im Jahr 2019 gab es bundesweit nach den Erhebungen der Länder gemäß der Zusammenstellung der DBBW insgesamt 887 gemeldete Wolfsübergriffe auf Nutztiere (Schafe, Ziegen, Rinder, Gehegewild und andere Tierarten) mit insgesamt 2894 getöteten oder verletzten/vermissten Tieren.

  1. Die “Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf” (DBBW) hat Kriterien für die Beurteilung von kritischem Wolfsverhalten gegenüber Menschen aufgearbeitet und mit Bund und Ländern abgestimmt.
  2. Hierin werden Einschätzungen zum Wolfsverhalten im Hinblick auf die Sicherheit des Menschen gegeben.

Die Handreichung enthält auch Empfehlungen für den Umgang mit solchen Wölfen, die ein auffälliges Verhalten zeigen. Unter auffälligem Verhalten wird in diesem Konzept die ganze Bandbreite von ungewöhnlichem, unerwünschtem bis zu problematischem Verhalten von Wölfen in Bezug auf Menschen verstanden.

Nicht zu den “auffälligen Wölfen” gehören Tiere, die Nutztiere reißen. Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern Nahrungserwerb. Mit der Zunahme der Wölfe gibt es natürlich hier eine deutliche Zunahme der Probleme. Die Übergriffe finden jedoch vor allem dort statt, wo kein oder ungenügender Herdenschutz installiert wurde.

Da der Wolf im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt wird und gemäß Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt ist, darf er in Deutschland nicht getötet oder verfolgt werden. Wenn einzelne Wölfe nachweislich für Menschen gefährlich werden, können Ausnahmen von diesem strengen Schutz gewährt werden.

Auch bei unzumutbar hohen finanziellen Schäden durch bestimmte Tiere dürfen unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen gewährt werden, wenn vorher alle zumutbaren Alternativen ausgeschöpft sind, um diese Schäden zu vermeiden. Die Ausnahmeregelungen sind in der FFH-Richtlinie und im Bundesnaturschutzgesetz festgeschrieben.

Eine Bestandsreduktion durch Quotenfreigabe und/oder die Schaffung so genannter “wolfsfreier” Zonen ist nach geltendem Recht nicht möglich und würden den Vorgaben der FFH-Richtlinie widersprechen. Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden.

Außerdem würden bestehende Rudelstrukturen zerstört und es bestünde die Gefahr, dass zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine. Wolfsfreie Zonen könnten zudem nur durch permanenten Abschuss von allen neu ankommenden Wölfen realisiert werden.

Diese Zonen würden damit als sogenannte “Senke” wirken und nachteilige Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der gesamten Population Deutschlands haben. Hinzu kommt, dass mit dem Töten eines Rudels das Revier frei würde. Es ist davon auszugehen, dass sich sofort wieder andere Wölfen ansiedeln.

Ein Rückgang von Übergriffen auf Nutztiere ist damit nicht zu erwarten, diese lassen sich nur durch die konsequente Anwendung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen verhindern. Bei konsequenter Anwendung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen durch die Nutztierhalter lassen sich die Schäden stark reduzieren oder meistens sogar völlig ausschließen.

So gibt es eine Vielzahl an Rudeln, die in den vergangenen Jahren keine Nutztierübergriffe verursacht hatten. Für Schafe und Ziegen werden beispielsweise elektrische Zäune (höher als 120 cm, elektrische Spannung größer als 4000 Volt) mit fünf Litzen/Drähten, die unterste Litze bei 20 cm empfohlen, wenn möglich in Kombination mit Herdenschutzhunden empfohlen.

  1. Hierzu hat das Bundesamt für Naturschutz eine Zusammenfassung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen für Schafe und Ziegen erstellt.
  2. Herdenschutzhunde (HSH) können vor allem bei Schafen und Ziegen eingesetzt werden.
  3. Die jeweiligen Landesschafzuchtverbände geben Informationen zu Herdenschutzhunde.
  4. Die Hunde stammen in der Regel aus Zucht- und Arbeitslinien aus der Schweiz, Frankreich und mittlerweile auch aus Deutschland,

Es handelt sich vornehmlich um Pyrenäenberghunde oder italienische Maremmanos, die bereits ausgebildet sind. Herdenschutzhunde sind an die von ihnen zu bewachenden Schafherden gewöhnt und leben mit ihnen in der Herde, sozusagen als Schafe. Es wird empfohlen, mindestens zwei Hunde pro Herde zu halten.

  • Je nach Größe der Herde sowie Weidefläche sind zusätzliche Hunde notwendig.
  • Wie viele Hunde finanziert werden, hängt von den jeweiligen Richtlinien der Länder ab.
  • Die Beihilfegrenzen für investive Kosten (zum Beispiel Herdenschutzhunde) und indirekte Schadenskosten können zukünftig auf 100 Prozent angehoben werden.

Mit den Ländern wird derzeit beraten, wie Fördermöglichkeiten für einmalige und laufende Kosten finanziert werden können. Den Schafhaltern wird empfohlen, bei den Länderbehörden nachzufragen, ob und unter welchen Voraussetzungen die Kosten übernommen werden.

  • Die Bundesländer mit Wolfsvorkommen haben Managementpläne erlassen, die eine Kompensation von durch Wölfe gerissenen Nutztieren ganz überwiegend auf freiwilliger Basis vorsieht.
  • Aufgrund des nationalen sowie internationalen Austauschs bezüglich der Neu- und Weiterentwicklung von Herdenschutzmaßnahmen fließen neue Erkenntnisse, sofern diese auf Deutschland übertragbar sind, in die Empfehlungen mit ein.

Die DBBW hat aktualisierte Standards für empfohlene Schutzmaßnahmen vor Wolfsübergriffen bei Schafen, Ziegen, Rindern oder Pferden ausgearbeitet. Die Länder haben Schadensansprüche an vorher erfolgte Präventionsmaßnahmen gekoppelt, um so eine Konditionierung von Wölfen auf das Reißen von ungeschützten Nutztieren zu verhindern.

In Deutschland lagen die Ausgaben für Herdenschutzmaßnahmen im Jahr 2019 mit 8.038.110 Euro fast 20 Mal so hoch wie die Ausgaben für Schadensausgleichszahlungen (418.246 Euro). Die Investitionen in den Herdenschutz sind wichtig, da andernfalls weitaus mehr Wolfsübergriffe auf Nutztiere zu besorgen wären, wie sie teilweise in anderen Staaten zu verzeichnen sind.

Vorab: Die Jagd auf Wölfe vermeidet keine Schäden bei Nutztieren! Der Wolf ist streng geschützt, da es sich um eine natürlich in Deutschland vorkommende Art handelt, die in der Vergangenheit durch den Menschen ausgerottet wurde. Er spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.

  • Daher wurde der Wolf in internationales und europäisches Naturschutzrecht als streng zu schützende Tierart aufgenommen.
  • Für diese bestehen Verpflichtungen, Tötungen der Tiere zu verbieten; bestimmte Ausnahmen sind jedoch auch heute bereits möglich.
  • Sie dürfen keinem Jagdregime mit Jagdzeiten unterworfen werden.

Die internationalen und europäischen Verpflichtungen sind durch Schutzregelungen im Artenschutzrecht (5. Kapitel des Bundesnaturschutzgesetzes) festgeschrieben. In Sachsen ist der Wolf dem Jagdrecht unterstellt worden. Um nicht mit höherrangigem Recht zu verstoßen, wurde aber keine Jagdzeit in Sachsen eingerichtet – er darf also auch dort nicht gejagt werden.

Eine Regulierung durch Jagd oder Abschuss der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des strengen Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der deutschen Population nicht möglich. EU-Kommissar Karmenu Vella hat am 21. Dezember 2017 gegenüber dem Bundeslandwirtschaftsministerium geschrieben, dass der Wolf sich in Deutschland weiter in einer ungünstigen Erhaltungssituation befinde und ein Vergleich mit Nachbarländern sich verbiete.

Praxisbezogene Lösungen zur Bewältigung der Konflikte im geltenden Schutzregime seien vorhanden; es sei möglich, Naturschutz und wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern. Durch Dialog, Information und Unterstützung könne Vertrauen der Nutztierhalter zurückgewonnen werden.

In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich. Daher obliegt es den einzelnen Bundesländern bzw. den in den Bundesländern für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörden, letale Entnahmen vorzunehmen. Ob diese dann auf lokaler Ebene mit der Jägerschaft oder geschulten Experten zusammenarbeiten, liegt im Ermessensspielraum der Behörden.

Nach derzeitigem Rechtsstand können Wölfe, die sich Menschen auffällig gegenüber verhalten, letal entnommen werden. Dies gilt auch für Wölfe, die wiederholt empfohlene Herdenschutzmaßnahmen überwunden haben und die Gefahr besteht, dass sie hohe wirtschaftliche Schäden anrichten (siehe unter anderem Managementplan Wolf Sachsen).

Eine Regulierung der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der deutschen Population nicht möglich. Eine Regulierung ist auch nicht erforderlich. Die Entnahme einzelner Wölfe, die zum Beispiel fortwährend hinreichend geschützte Nutztiere erbeuten, oder die sich dem Menschen gegenüber auffällig verhalten, ist auch in dem jetzigen Status des Wolfs nach geltender Rechtslage möglich.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Wolfsrisse an geschützten und ungeschützten Nutztieren ist zur Erhöhung der Rechtssicherheit für eine Entnahme von übergriffigen Wölfen und der Begrenzung von ernsten landwirtschaftlichen und sonstiger ernster wirtschaftlicher Schäden ein Gesetz zur Änderung des BNatSchG am 13.

  1. März 2020 in Kraft getreten.
  2. Seit dem Jahr 1990 wurden in Deutschland insgesamt 497 Wölfe tot aufgefunden.
  3. Häufig handelte es sich dabei um Welpen oder Jährlinge.373 Wölfe starben durch Verkehrseinwirkung, 53 wurden illegal getötet, 4 legal im Rahmen des Managements, 39 Wölfe starben eines natürlichen Todes und bei 28 Totfunden war die Ursache unklar.

(Quelle: Abfrage der DBBW-Datenbank am 24.09.2019 um 15:05 Uhr). Für die immer wieder zu lesende und zu hörende Behauptung, dass Wölfe in Deutschland ihre Scheu verlieren und immer näher an den Menschen herankommen würden, gibt es in der wissenschaftlichen Literatur keinen Beleg.

Dreiste Individuen können in jeder Population auftreten (Fritts et al.2003, McNay 2002). Die wenigen aus Europa bekannten Fälle nach 1950, in denen nicht tollwütige wilde Wölfe Menschen getötet haben, geschahen übrigens ausschließlich in bejagten Populationen. Für Wölfe in vergleichsweise dicht besiedelten Kulturlandschaften wie in Deutschland ist ein Mindestmaß an Habituierung darüber hinaus für die Tiere überlebenswichtig.

Eine gewisse Gewöhnung beziehungsweise Anpassung an den Menschen führt jedoch nicht per se zu problematischem Verhalten. Wölfe, die ein stark habituiertes Verhalten zeigen, das heißt sich Menschen wiederholt ohne Anzeichen von Scheu nähern, sollten möglichst frühzeitig besendert und vergrämt werden.

Um eine Gewöhnung von Wölfen an Menschen zu verhindern, sieht die Änderung des BNatSchG ein striktes Fütterungsverbot vor. In Deutschland wird seit einiger Zeit ein intensives, auch genetisches Monitoring der Wolfspopulation durchgeführt. Seit einem Hybridisierungsfall im Jahr 2003 – die Tiere sind seinerzeit allesamt der Natur entnommen worden – konnte in dem umfangreichen genetischen Probenmaterial, das von den Ländern erhoben wird, bis 2017 kein weiterer Nachweis für einen Wolfshybriden geführt werden.

In Thüringen wurden 2018 drei Wolfshybride getötet. Das Thema Hybridisierung besitzt in Deutschland dennoch bisher nur eine kleine Relevanz. Weil Wolf-Hund-Hybriden (kurz Hybriden) weniger gut an ein Leben in freier Natur angepasst sind als Wölfe und auch die wolfstypische Vorsicht bei ihnen unter Umständen geringer ausgeprägt sein kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie häufiger in Konflikt mit dem Menschen geraten, höher als bei Wölfen.

  1. So ist es denkbar, dass Hybriden vermehrt Übergriffe auf Nutztiere verüben oder, dass sie häufiger in Siedlungsnähe gesehen werden als Wölfe.
  2. Dies muss nicht so sein, ist aber möglich und ruft bei vielen Menschen Ängste hervor.
  3. Hinweise darauf, dass wildlebende Hybriden für den Menschen gefährlicher sind als Wölfe, gibt es jedoch nicht (L.

Boitani, pers. Mittl.). Hybriden in den ersten vier Generationen unterliegen dem gleichen Schutzstatus wie Wölfe. Dies ergibt sich aus Verordnung (EG) Nummer 1497/2003 zur Änderung der Verordnung (EG) Nummer 338/97 der Kommission des Rates über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels.

  1. Der Wolf ist im Anhang A der oben genannten Verordnung aufgeführt und damit gemäß Paragraph 10 Absatz 2 Nummer 11 a) Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art.
  2. Daraus ergibt sich, dass auch Hybriden dem Artenschutz unterliegen.
  3. Hybriden dürfen demnach im Rahmen der Jagdausübung nicht wie Hunde geschossen werden.

Für ihr Entfernen aus der Natur bedarf es immer einer naturschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung nach Paragraph 45 Absatz 7 Nummer 2 Bundesnaturschutzgesetz. Dies ist aus Artenschutzsicht ausdrücklich zu begrüßen, da ansonsten die Gefahr bestünde, dass Wölfe als vermeintliche Hybriden geschossen werden.

Auch aus Sicht des internationalen Artenschutzes sind Hybridisierungen zwischen Wildtierarten und ihren domestizierten Formen, in diesem Fall Wölfen und Haushunden, eindeutig unerwünscht und sollen unter allen Umständen vermieden werden. Wenn es bereits zu Hybridisierungen gekommen ist, gilt es daher, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausbreitung von Haushundgenen in der Wolfspopulation zu verhindern.

Vorhandene Hybriden sollten so schnell wie möglich aus der Natur entnommen werden. Zur eindeutigen Regelung der Hybridproblematik ist in der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes eine entsprechende Regelung vorgesehen, die die Entnahme der Hybridexemplare vorschreibt.

  • Obwohl der Schutz des Wolfs durch europäische und bundesweite rechtliche Regelungen garantiert wird, sind die Bundesländer und ihre unteren Naturschutzbehörden zuständig für das Management des Wolfs (wie auch sonst für den Vollzug des Naturschutzrechts).
  • Der Bund, unter Federführung des Bundesumweltministeriums, unterstützt die Länder bei der rechtssicheren Ausgestaltung der Managementpläne mit wissenschaftlicher Expertise und der “Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf” (DBBW).

Die Koalitionspartner der Bundesregierung haben zum Wolf folgendes in den Koalitionsvertrag geschrieben: “Im Umgang mit dem Wolf hat die Sicherheit der Menschen oberste Priorität. Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können.

  • Unabhängig davon wird der Bund mit den Ländern einen geeigneten Kriterien- und Maßnahmenkatalog zur Entnahme von Wölfen entwickeln.
  • Dazu erarbeiten wir mit der Wissenschaft geeignete Kriterien für die letale Entnahme.
  • Wir wollen, dass Wölfe, die Weidezäune überwunden haben oder für den Menschen gefährlich werden, entnommen werden.” Dem trägt die Gesetzesänderung vom 13.

März 2020 Rechnung. Insbesondere die Weidetierhaltung ist ein wertvoller Beitrag zur Landschaftspflege und zum Naturschutz. Das BMU will helfen, diese auch dort in Zukunft sicherzustellen, wo der Wolf auftritt. Es ist eine zu lösende Kernfrage, wie Wolfschutz und Herdenschutz miteinander vertretbar gestaltet werden können.

Der Schutz der Nutztiere muss dafür weiter verbessert werden, Kosten für Schutzmaßnahmen sowie Schäden müssen dafür aus Sicht des BMU schnell und zu 100 Prozent ausgeglichen werden. Dokumentierte Angriffe durch gesunde Wölfe auf Menschen sind weltweit sehr selten. In Deutschland ist seit der Rückkehr des Wolfs kein Angriff eines Wolfs auf einen Menschen dokumentiert.

Allerdings haben die Menschen in Deutschland das Zusammenleben mit diesen Tieren weitgehend verlernt und fühlen sich durch deren Nähe teilweise verunsichert oder bedroht. Wölfe, die in Kulturlandschaften aufwachsen, meiden zwar den Menschen, aber nicht menschliche Strukturen.

  • So zeigen sie auch Autos und Maschinen gegenüber kaum Furcht.
  • Derselbe Wolf, der beim Anblick eines Menschen zu Fuß auf 100 Meter flüchtet, kann ein vorbeifahrendes Auto auf 30 Meter tolerieren.
  • Auch auf Menschen auf Hochsitzen reagieren Wölfe oft deutlich weniger scheu als auf Fußgänger.
  • Aus der Lausitz wurden über 2000 Sichtungen protokolliert (2001 bis 2015).

In den Fällen, in denen Beobachter angaben, einem Wolf auf eine Distanz von 100 Meter oder weniger begegnet zu sein, zog sich dieser in der Regel zurück, wenn er den Menschen bemerkte. Dabei traten Wölfe häufig einen ruhigen “geordneten Rückzug” an und flüchteten nicht panisch.

  • In einzelnen Fällen reagierten Wölfe auch bei Nahbegegnungen sehr entspannt.
  • Bei Anwesenheit eines Hundes können Wölfe, statt sich zurück zu ziehen, stehen bleiben und beobachten beziehungsweise sich dem Menschen sogar nähern.
  • Auch das Zusammentreffen zwischen Mensch und Wolf an einem frisch gerissenen Tier stellt keine Gefahrensituation dar.

In der Regel verteidigen Wölfe ihren Riss nicht (McNay 2002). In der Lausitz wurden mehrfach Wölfe durch Händeklatschen oder schreiend Hinterherlaufen von einem getöteten Schaf vertrieben. In einem anderen Fall flüchteten Wölfe von einer frisch getöteten Hirschkuh am Straßenrand vor der Postbotin, die sich auf dem Fahrrad näherte.

  1. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Wolf, nachdem er dem Menschen erst einmal ausgewichen ist, anschließend versucht, sich dem Riss erneut zu nähern und weiter zu fressen.
  2. Wenn Sie im Wolfsgebiet zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist eine Begegnung mit Wölfen zwar selten, aber nicht auszuschließen.
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Begegnungen auf unter 100 Meter finden in der Regel dann statt, wenn die Wölfe den Menschen zum Beispiel wegen entsprechender Windverhältnisse noch nicht bemerkt haben. Wenn sie den Menschen wahrnehmen, fliehen die Wölfe meist nicht panisch, sondern orientieren sich zunächst einen Augenblick lang und ziehen sich dann zurück.

Unter allen dokumentierten Wolfsichtungen in der Lausitz waren nur einige wenige, in denen sich Wölfe Menschen genähert haben, obwohl sie ihre Anwesenheit schon bemerkt hatten. Meistens handelte es sich in diesen Fällen um unerfahrene, neugierige Jungwölfe oder es überwog vor dem Fluchtimpuls vor dem Menschen das Interesse der Wölfe für Hunde oder Schafe in der Nähe der jeweiligen Person.

Grundsätzlich gilt, dass man sich bei einer Begegnung ruhig verhalten und Abstand halten sollte. Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht und Ihnen die Situation nicht geheuer ist, sprechen Sie laut oder klatschen Sie in die Hände, um sich bemerkbar zu machen.

  1. Rennen Sie nicht davon, dies könnte ein Verfolgungsverhalten des Tieres auslösen.
  2. Sollte der Wolf sich Ihnen wider Erwarten nähern, bleiben Sie stehen und machen Sie sich groß, versuchen Sie ihn einzuschüchtern.
  3. In einem solchen Fall sollten Sie eher einen Schritt auf das Tier zugehen, als zurückweichen.

Wölfe sind, wie auch Wildschweine, große wehrhafte Wildtiere. Begegnen Sie Ihnen mit Respekt. Versuchen Sie nicht, sich einem Wolf anzunähern und schon gar nicht, ihn anzulocken. Lassen Sie ihm Raum für den Rückzug. Füttern Sie Wölfe unter keinen Umständen und lassen Sie keine Essensreste liegen.

Die instinktive Vorsicht, die Wölfe Menschen gegenüber zeigen, kann verloren gehen, wenn die Tiere positive Reize vom Menschen erfahren. Daraus kann ein problematisches oder sogar aggressives Verhalten des Wolfes entstehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Begegnungen mit Wölfen dem Wolfsmanagement des jeweiligen Bundeslandes zu melden.

Auffälliges Verhalten kann so frühzeitig erkannt und wenn notwendig, entsprechend gegengesteuert werden. : Der Wolf in Deutschland

Wie viele Wölfe leben in Deutschland 2023?

Wie viele Wölfe leben bereits in Deutschland? Wolf Die Anzahl der Rudel und Wölfe in Deutschland steigt jährlich. Die Deutschen Dokumentations- und Beratungsstelle Wolf veröffentlicht einmal pro Jahr die offiziellen Daten der in Deutschland lebenden Wölfe. Zum Ende der Monitoring-Jahre 2021/2022 wurden offiziell 161 Rudel, 43 Paare und 21 Einzeltiere (Stand: 28.11.2022) gemeldet.

  • Zu berücksichtigen dabei ist, dass die Zahl der heimischen Rudel bzw.
  • Der erwachsenen Wölfe keine eindeutigen Angaben zum tatsächlichen Bestand liefert, da Welpen dabei unerwähnt bleiben.
  • Der Deutsche Bauernverband schätzt für das Monitoringjahr 2021/2022 die Wolfspopulation auf etwa 1.200 bis 2.100 Tiere – Tendenz steigend.

Für das Monitoringjahr 2022/2023 geht der DBV von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland aus. Die Zahlen ergeben sich aus einer Hochrechnung, welche die durchschnittlichen Totfunde und Zuwachsraten der letzten vier Jahre berücksichtigen. Die Spanne der Wolfspopulation wurde nach Zahlen vom DBBW/BfN und Angaben vom NABU berechnet.

  1. Unterschiedliche Quellen geben die Größe eines Wolfsrudels mit 8 Tieren (untere Spanne) oder 2 Alttieren, 6-8 Welpen und 2-4 Jährlingen (obere Spanne) an.
  2. Da der Wolf auch in anderen Ländern auf dem Vormarsch ist und sich die Tiere auch untereinander paaren, ist der deutsche Bestand keineswegs einzigartig oder besonders schützenswert.

Stattdessen ist zu konstatieren: Knapp 20 Jahre nach seiner Rückkehr zählt der Wolf nicht mehr zu den gefährdeten Arten. : Wie viele Wölfe leben bereits in Deutschland?

Welches Land hat die höchste Wolfsdichte?

Brandenburg mit weltweit höchster Wolfsdichte – Und noch etwas sollte nicht unerwähnt bleiben: Die abflachende Bestandswachstumskurve kann mit der Übersättigung der jeweiligen Territorien zusammenhängen. Immerhin hat beispielsweise Brandenburg bereits jetzt die weltweit höchste Wolfsdichte.

  • Selbst Alaska oder die russische Tundra kommen da nicht mit.
  • Spricht man allerdings mit Insidern, hört man immer häufiger, dass vor allem in Ostdeutschland der Wolf mittlerweile kräftig bejagt wird.
  • Illegal natürlich, die Tierart steht ja noch immer unter bedingungslosem Schutz.
  • Sollte an diesen Aussagen etwas dran sein, haben wir hier inzwischen eine ähnliche Entwicklung wie in allen anderen Ländern mit hohen Wolfsdichten zu verzeichnen.

Das hätte sich mit einem vernünftigen Management, wie es zum Beispiel Schweden vormacht, möglicherweise verhindern lassen.

Wann war der letzte Wolfsangriff in Deutschland?

Teil 1: 1850 – 2007 Ausgerottet und zurück gekehrt – Eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes

Jahr Ort
1945- 1990 BRD/DDR
1990 Deutschland
1990-1999 Deutschland
1994 Polen

Wo gibt es die meisten Wölfe in Deutschland?

Wo gibt es überall Wölfe in Deutschland und wie breiten sie sich aus? – BMUV-FAQ Das Wolfsvorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.

  • Aber auch außerhalb dieser Vorkommen konnten in anderen Bundesländern einzelne Wolfsterritorien nachgewiesen werden.
  • Zusätzlich konnte erstmals seit zehn Jahren wieder ein sesshafter Wolf in den bayerischen Alpen bestätigt werden.
  • Die Wölfe in Deutschland gehören zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation, die sich auch über die Mittelgebirge erstreckt.

Die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets führt nicht zu höheren Wolfsdichten. Wo ein Rudel sesshaft ist, kommt kein zweites oder weiteres hinzu. Wolfsrudel besetzen Territorien, die sie gegen fremde Rudel verteidigen. Wölfe verbreiten sich dann durch Wanderung, wenn ein Rudel zu groß wird bzw.

zu viele erwachsene Tiere im Rudel sind. Insofern hat es die Bevölkerung in einem bestimmten Wolfsverbreitungsgebiet (Territorium) maximal mit einem Wolfsrudel zu tun. Auch die Größe der jeweiligen Rudelterritorien hängt vor allem von der verfügbaren Nahrung ab und kann einer BfN-Pilotstudie zur Abwanderung und Ausbreitung von Wölfen in Deutschland zufolge zwischen 103 und 375 Quadratkilometern liegen.

Je weniger Beutetiere auf einer Fläche leben, desto größer sind die Wolfsterritorien. Weil die Jungwölfe in der Regel mit Erreichen der Geschlechtsreife aus dem elterlichen Territorium abwandern, bleibt die Anzahl der Wölfe, die sich innerhalb eines bestimmten Gebietes etabliert haben, in der Folge dann meist relativ konstant.

Wie viele Wolfsrisse gibt es in Deutschland?

Zahl der Wolfsrisse erneut stark gestiegen – Die Anzahl der durch den Wolf geschädigten Nutztiere ist 2020 um 37 % gegenüber dem Vorjahr auf 3.959 gestiegen. Der Bauernverband übt an dem Bericht des DBBW scharfe Kritik. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat die neuen Zahlen der von Wölfen verursachten Schäden veröffentlicht.

Danach lebten im Monitoringjahr 2019/20 in Deutschland nachgewiesenermaßen 128 Wolfsrudel, 39 Wolfspaare und 9 einzelne Wölfe. Die Anzahl der geschädigten Nutztiere stieg um 37% gegenüber dem Vorjahr an. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Zahl der Wolfsrisse damit fast verdoppelt. Wurden im Jahr 2018 insgesamt 2.067 Nutztiere vom Wolf getötet, waren es 2019 schon 2.894 Nutztiere und im Jahr 2020 insgesamt 3.959.

Der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Vorstand im Forum Natur (AFN), Eberhart Hartelt, übte an der Veröffentlichungspraxis der DBBW starke Kritik. Mit Blick auf die von Jahr zu Jahr deutlich steigenden Schäden in Nutztierbeständen nannte Hartelt es am Freitag „beschämend”, den im Internet veröffentlichten Bericht zu lesen.

Dieser sei eine reine „Copy & Paste-Arbeit”, bei dem weitgehend nur die Zahlen alljährlich aktualisiert würden. Besonders betroffen von Wolfsschäden sind die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Schafe werden am häufigsten von Wölfen getötet, 3.444 im Jahr 2020, gefolgt von Gehegewild (248), Rindern (153) und Ziegen (92).

Aber auch 13 Pferde, 7 Alpaka und 2 Herdenschutzhunde fielen dem Wolf zum Opfer. Im Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich ein erschreckendes Bild. Wurden im Jahr 2018 insgesamt 2067 Nutztiere vom Wolf getötet.

Warum gab es keine Wölfe in Deutschland?

Ausgerottet im 19. Jahrhundert – Der Wolf war jahrhundertelang das meistverbreitete Raubtier in Deutschland. Besonders in den östlichen Gebieten des Landes streiften viele Wolfsrudel durch die Wälder – und wurden gnadenlos gejagt. Schon zu Zeiten Karls des Großen Anfang des 9.

  1. Jahrhunderts wurden die ersten Treibjagden organisiert.
  2. Die wachsende Landwirtschaft und Viehhaltung sowie der Mythos vom “bösen Wolf” trugen dazu bei, dass die Wölfe in Deutschland nach und nach ausgerottet wurden.
  3. Um 1850 gab es praktisch keine frei lebenden Wölfe mehr.
  4. Vereinzelt auftauchende Exemplare wie der “Tiger von Sabrodt”, der 1904 in der Lausitz erschossen wurde, waren vermutlich aus Wildparks, Zoos oder Zirkussen ausgebrochen.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verirrten sich vereinzelte Wölfe ab und zu nach Deutschland, diese wurden allesamt überfahren oder erschossen.

Hat der Wolf eine Zukunft in Deutschland?

Der Wolf in Deutschland In ganz Deutschland lebten nach den aktuellen Angaben der DBBW (Stand 25. November 2022) im Monitoringjahr 2021/2022 insgesamt 161 bestätigte Rudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere. Die Anzahl der Totfunde ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

  • Waren es im Monitoringjahr 2020/2021 noch 138 tote Tiere, so sind nun 148 Totfunde gemeldet worden, davon 102 nach Verkehrsunfällen, aber auch durch illegale Tötungen.
  • Die Auswertung der von den Bundesländern erhobenen Monitoringdaten zeigt, dass in den bestätigten Wolfsterritorien im abgeschlossenen Monitoringjahr 2021/2022 mindestens 1175 Wolfsindividuen lebten: 423 Wölfe konnten sicher als adult eingestuft werden, bei weiteren 57 durch das Monitoring der Bundesländer ermittelten Tieren war nicht eindeutig festzustellen, ob es sich um adulte oder subadulte Tiere handelte.

Berücksichtigt man diese Individuen, so lag die Mindestanzahl der erwachsenen Wölfe in den bestätigten Territorien im Monitoringjahr 2021/2022 bundesweit zwischen 423 und 480. Zusätzlich konnten 98 Jährlinge (Wölfe im zweiten Lebensjahr) und 550 Welpen (Wölfe im ersten Lebensjahr) nachgewiesen werden.

Bei sieben Individuen war nicht sicher, ob sie Jährlinge oder Welpen waren, bei weiteren 40 Individuen konnte das Alter nicht bestimmt werden. Die hier angegebenen Individuenzahlen wurden sicher nachgewiesen. Eine Schätzung eines Gesamtbestands von Wölfen in Deutschland ist nicht seriös durchzuführen, da zum einen das Monitoring der Bundesländer auf den Nachweis von Rudeln, Paaren und territorialen Einzeltieren – und nicht auf die Erfassung der Zahl der Wolfsindividuen – ausgerichtet ist.

Die Sterblichkeit junger Wölfe ist hoch, vor allem in den ersten zwei Lebensjahren. Dies ist ein Grund, warum Hochrechnungen zum Gesamtbestand mit Unsicherheiten behaftet sind und wissenschaftlichen Ansprüchen nicht gerecht werden. Wurfgröße und Überlebensrate der Welpen sind stark abhängig vom Nahrungsangebot im Wolfsrevier.

Aber auch in beutereichen Revieren muss mit einer hohen Mortalität (das heißt etwa bis Jahresende des Geburtsjahres) von 20 bis 30 Prozent gerechnet werden. Durch Verkehrsunfälle, (illegale) Abschüsse, Vergiftung oder andere menschliche Einflüsse kann die Zuwachsrate in Wolfspopulationen sich ebenfalls reduzieren.

Verkehrsunfälle sind die häufigste unnatürliche Todesursache. Aber auch Krankheiten wie die Räude machen Jungtieren zu schaffen. Das Zählen wild lebender Tiere ist generell sehr aufwändig. Das Wolfsmonitoring wird auf Länderebene nach zwischen Bund und Ländern abgestimmten Vorgaben von den Ländern durchgeführt.

Wölfe werden dabei nicht als Einzeltiere gezählt, sondern es wird die Zahl an Rudeln bestimmt. In einem Rudel leben die Elterntiere, die Jungen des Vorjahres sowie die Welpen des aktuellen Jahres. Das Wolfsmonitoring ist nicht auf die Erfassung von Welpen ausgerichtet. Die Sterblichkeit unter den Jungtieren ist jedoch relativ hoch, deswegen kann man sicher nur die Zahl erwachsener Tiere nachweisen.

Das Zählen ist dabei für die Wolfsexperten der Länder sehr aufwändig. Die Erhebungen beziehen sich jeweils auf das sogenannte “Wolfsjahr”, das den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres abdeckt. Die Daten aus den Ländern werden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) zusammengeführt und mit den Experten der Länder gemeinsam bewertet.

  1. Die Methoden des Wolfsmonitorings sind vor allem Fotofallen, Telemetrie, genetische Analysen sowie Heulanimation (kann Chorheulen auslösen).
  2. Nach den hierbei verwendeten “SCALP”-Kriterien ist ein eindeutiger Nachweis (C1) für die Feststellung eines Wolfsvorkommens nötig.
  3. Dazu gehören Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis (auch aus Kotproben), Foto, Telemetrieortung.

Für die Erhebung der Rudelzahlen werden auch C2-Nachweise (eine erfahrene Person dokumentiert Spur, Losung oder Riss) als Nachweis gezählt, wenn sie drei Mal für eine Rasterzelle (10 x 10 Kilometer) erbracht wurden. Um Bewegungsräume und Verhalten verfolgen zu können, kann es sinnvoll sein, einzelnen Wölfen einen Sender anzulegen.

Dazu müssen die Tiere gefangen werden. Das ist sehr arbeitsintensiv und mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. In Bezug auf die Wolfsgenetik untersucht das Senckenberg-Institut in seiner Außenstelle Gelnhausen als zentrales Labor und “Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf” die bundesweit erhobenen Wolfsproben.

Darauf haben sich der Bund und die Länder verständigt. Das Institut ist zugleich Partnerorganisation der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW). Die Basis für das bundesweite genetische Wolfsmonitoring des Senckenberg-Instituts bilden Untersuchungen auf Basis der Kern-DNA, die einen individuellen genetischen Fingerabdruck ergeben und Rückschlüsse auf Individuenzahlen, Verwandtschaften und das Vorkommen von Hybriden der ersten Hybridgeneration (F1) erlauben.

  • Ferner wird bei allen eingeschickten Proben zusätzlich auch Mitochondrien-DNA untersucht, was auch bei Proben mit sehr geringem DNA-Gehalt eine Bestimmung der Art ermöglicht und Hinweise auf die Populationszuordnung, nicht jedoch auf den Hybridisierungsgrad gibt.
  • Mit einer weiteren Methode, basierend auf Punktmutationen im Genom, lassen sich Hybride mindestens bis in die dritte Hybridgeneration sicher nachweisen.

In Deutschland sind in den vergangenen 20 Jahren lediglich zwei Wolf-Hund-Hybridisierungsereignisse nachgewiesen worden, einmal im Jahr 2003 und einmal im Jahr 2017. Die von einzelner Seite verbreitete Darstellung, das Senckenberg-Institut arbeite bei der Feststellung der Hybridisierung allein mit der Analysemethode der Mitochondrien-DNA, ist unzutreffend.

Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen ist Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), einer der wichtigsten Forschungseinrichtungen Deutschlands rund um die biologische Vielfalt. Die SGN ist ihrerseits Teil der Leibniz-Gemeinschaft, die 93 selbstständige Forschungseinrichtungen verbindet.

Senckenberg kooperiert im Bereich der Wolfsgenetik mit zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen aus unterschiedlichen Ländern. Das Wolfsvorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.

Aber auch außerhalb dieser Vorkommen konnten in anderen Bundesländern einzelne Wolfsterritorien nachgewiesen werden. Zusätzlich konnte erstmals seit zehn Jahren wieder ein sesshafter Wolf in den bayerischen Alpen bestätigt werden. Die Wölfe in Deutschland gehören zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation, die sich auch über die Mittelgebirge erstreckt.

Die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets führt nicht zu höheren Wolfsdichten. Wo ein Rudel sesshaft ist, kommt kein zweites oder weiteres hinzu. Wolfsrudel besetzen Territorien, die sie gegen fremde Rudel verteidigen. Wölfe verbreiten sich dann durch Wanderung, wenn ein Rudel zu groß wird bzw.

  1. Zu viele erwachsene Tiere im Rudel sind.
  2. Insofern hat es die Bevölkerung in einem bestimmten Wolfsverbreitungsgebiet (Territorium) maximal mit einem Wolfsrudel zu tun.
  3. Auch die Größe der jeweiligen Rudelterritorien hängt vor allem von der verfügbaren Nahrung ab und kann einer BfN-Pilotstudie zur Abwanderung und Ausbreitung von Wölfen in Deutschland zufolge zwischen 103 und 375 Quadratkilometern liegen.

Je weniger Beutetiere auf einer Fläche leben, desto größer sind die Wolfsterritorien. Weil die Jungwölfe in der Regel mit Erreichen der Geschlechtsreife aus dem elterlichen Territorium abwandern, bleibt die Anzahl der Wölfe, die sich innerhalb eines bestimmten Gebietes etabliert haben, in der Folge dann meist relativ konstant.

  • Mit durch- oder zuwandernden Wölfen muss inzwischen überall in Deutschland gerechnet werden.
  • Entsprechend haben bereits vierzehn Länder eigene Managementpläne, Leitlinien oder Handlungsleitfäden erstellt.
  • Der Wolf ist eigenständig nach Deutschland zurückgekehrt.
  • Es gibt keinerlei glaubhafte Hinweise dafür, dass Wölfe nach Deutschland verbracht oder innerhalb Deutschlands umgesiedelt oder ausgewildert worden sind.

Im Rahmen der genetischen Untersuchungen des Senckenberg Institutes für Wildtiergenetik Gelnhausen wurden bisher ebenfalls keine diesbezüglichen Hinweise gefunden. Vor 25 Jahren, im Jahr 1992, haben sich die damaligen Mitgliedstaaten der Europäischen Union darauf verständigt, die Natur mit ihrer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten zu schützen.

Hierfür unterzeichneten die Politiker ein Regelwerk, in dem aufgelistet ist, welche Tiere, Pflanzen und Lebensräume in besonderem Maße geschützt werden sollen, die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG), kurz FFH-Richtlinie genannt. In dieser Richtlinie werden in den verschiedenen Anhängen diejenigen Tiere, Pflanzen und Lebensräume aufgeführt, die aus Sicht der EU von gemeinschaftlichem Interesse sind und daher von allen Mitgliedstaaten besonders gut geschützt werden sollen.

Ziel der Richtlinie ist die Erhaltung oder Wiederherstellung des “günstigen Erhaltungszustandes” der in den Anhängen gelisteten Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Der Wolf gehört zu den in den Anhängen verzeichneten streng zu schützenden Tierarten. Die räumliche Bezugsgröße für die Feststellung der Erhaltungssituation folgt den politisch-geographischen Mustern (Landesgrenzen) und zusätzlich den einzelnen biogeographischen Regionen in Deutschland.

  1. Dies sind die atlantische, die kontinentale und die alpine Region.
  2. Auf den Wolf übertragen, lässt sich der günstige Erhaltungszustand wie folgt formulieren: Wölfe leben jetzt und auch in Zukunft überall dort, wo sie von Natur aus leben können; der Lebensraum und das Nahrungsangebot jetzt und auch zukünftig wird ausreichen, um das Überleben der Wölfe langfristig zu sichern.

Die Anzahl der Wölfe ist außerdem ausreichend groß, dass die Wölfe auch in Zukunft nicht wieder aussterben können, zum Beispiel durch Krankheiten, Verkehrsunfälle oder Wilderei. Für die Bewertung und Einstufung des Erhaltungszustandes sind demnach mehrere Merkmale von Bedeutung: das natürliche Verbreitungsgebiet, der Bestand (“Population”), der Lebensraum und die Zukunftsaussichten.

  1. Bei der Ermittlung des Gesamturteils ist wesentlich, welches dieser vier Einzelmerkmale am schlechtesten ausgeprägt ist.
  2. Trotz der Vermehrung der Wölfe in Deutschland wurde bislang aufgrund der noch zu geringen Anzahl und Verbreitung der Wölfe deren Erhaltungszustand mit “ungünstig-schlecht” bewertet.

Erst wenn es Wölfe auch in bisher nicht vom Wolf besiedelten aber besiedelungsfähigen Gebieten gibt und die Anzahl so groß ist, dass der Wolf auch langfristig in Deutschland ohne Inzuchterscheinungen überleben kann, kann sein Erhaltungszustand mit “günstig” bewertet werden.

  1. Die Bewertung des günstigen Erhaltungszustandes nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie erfolgt in einem Turnus von sechs Jahren.
  2. Der Bericht Deutschlands für den Zeitraum 2013 – 2018 findet sich auf den Seiten des Bundesamts für Naturschutz Wenn eine Wolfspopulation den günstigen Erhaltungszustand erreicht hat, muss dieser Erhaltungszustand beibehalten werden.

Diese eindeutige Verpflichtung folgt aus der FFH-Richtlinie und gilt für alle zu schützenden Arten, unabhängig davon, ob sie in Anhang IV oder auch in Anhang V aufgeführt sind. Das Bild vom Wolf, der unberührte Wildnis und weiträumige menschenleere Gebiete braucht, entspricht nicht der Realität in Deutschland.

Wölfe in der Kulturlandschaft sind nicht gefährlicher als ihre Artgenossen, die in menschenleeren Gebieten leben oder die bejagt werden. Wolfsgebiete, die ähnlich dicht mit Menschen besiedelt sind, wie die Wolfsgebiete in Deutschland, und in denen ebenfalls keine (legale) Jagd auf Wölfe stattfindet, gibt es zum Beispiel in Italien und Polen.

Auch in diesen Gebieten gibt es keine Hinweise darauf, dass Wölfe ihre Vorsicht dem Menschen gegenüber verlieren. Gleiches gilt für Wölfe, die in Nationalparks mit hohem Besucheraufkommen aufwachsen und die keine negative Erfahrung mit Menschen gemacht haben.

  • Es gehört daher zum normalen Verhalten der Wölfe, dass sie gelegentlich auch tagsüber in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlanglaufen, nachts dann und wann Dörfer durchqueren oder am Dorfrand nach Nahrung suchen.
  • Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Verhalten in der Regel keine Gefährdung des Menschen darstellt.

Schäden können mittels Vorsorgemaßnahmen erfolgreich begrenzt werden. Dennoch gilt: Sicherheit zuerst! Zur Bewertung des Annährungsverhaltens von Wölfen an Menschen und den sich aus diesem Verhalten möglicherweise ergebenden Gefahren hat die DBBW Bewertungskriterien erarbeitet.

Umfassende Informationen zum Gefahrenpotenzial von Wölfen liefert die 2002 vom Norwegischen Institut für Naturforschung (NINA) veröffentlichte Studie “The fear of wolves: A review of wolf attacks on humans”. Darin wurden Berichte über Wolfsangriffe auf Menschen und ihre Ursachen in Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und Nordamerika zusammengetragen und ausgewertet.

Demnach sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.

Tollwut, eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, die in früheren Zeiten als Hauptursache für Wolfsangriffe galt, ist in Deutschland seit 2008 ausgerottet und gilt auch in den angrenzenden Ländern durch die Immunisierung des Fuchses als weitestgehend bekämpft. Auch die Provokation eines Wolfes ist unter den heutigen Gegebenheiten eine eher unwahrscheinliche Gefahrenursache, da sie laut der Studie vor allem Tierhalter betraf, die – beim Versuch ihre Nutztiere vor einem Angriff zu schützen – Wölfe mit Knüppeln oder Heugabeln in die Enge trieben beziehungsweise Jäger, die Welpen aus dem Bau holten.

Die in unserer gegenwärtigen Kulturlandschaft am ehesten mögliche Ursache für gefährliches Verhalten von Wölfen gegenüber Menschen ist eine starke Gewöhnung an die Nähe von Menschen (Habituation) verbunden mit positiven Reizen wie zum Beispiel Füttern (Futterkonditionierung).

  • Futterkonditionierte Wölfe unterscheiden sich dahingehend von anderen Wölfen, dass sie sich aufgrund von positiven Reizen für Menschen interessieren und aktiv deren Nähe suchen.
  • Bleiben die erwarteten positiven Reize (zum Beispiel Futter) aus, kann das dazu führen, dass die betroffenen Wölfe aufdringliches, dreistes und schlimmstenfalls aggressives Verhalten entwickeln.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Alle Wildtiere, also auch Wölfe, die in Kulturlandschaften leben, müssen sich zu einem gewissen Maße an die menschliche Anwesenheit gewöhnen (Habituation). Sie lernen Menschen und menschliche Aktivitäten in gewissem Umfang zu tolerieren.

Eine solche Gewöhnung führt nicht per se zu problematischem Verhalten. Wenn Wölfe die Erfahrung gemacht haben, dass die Wahrnehmung menschlicher Präsenz ohne negative Konsequenzen verläuft, reagieren sie bei Begegnungen mit Menschen und Fahrzeugen in der Regel zwar vorsichtig, aber nicht extrem scheu und traben meist ohne übermäßige Hast davon.

Wölfe, die weder positive noch negative Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, bleiben diesen gegenüber argwöhnisch und nähern sich nicht aktiv an. Jungwölfe können durch ihre Neugierde und Naivität bisweilen eine geringere Fluchtdistanz zu Menschen aufweisen, als erwachsene Wölfe.

  1. Teilweise wurde in letzter Zeit vor dem Hintergrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) die Vermutung gestreut, der Wolf könne die ASP einschleppen.
  2. Dies ist laut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Löffler-Institut) jedoch nicht der Fall.
  3. Der Wolf überträgt die ASP nicht und kann sie auch selbst nicht bekommen.

Übertragbare Krankheiten durch den Wolf sind Tollwut (gilt seit 2008 in Deutschland als ausgerottet), Fuchsbandwurm, Räude, Staupe, Parvovirose und die Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut). Wölfe sind die Vorfahren unserer Hunde und können noch immer mit ihnen kommunizieren.

Gerade die Tatsache, dass Wölfe Hunde unter Umständen als Artgenossen ansehen, kann jedoch problematisch sein. Hunde verhalten sich in der Regel nicht wie Wölfe, was zu “Missverständnissen” führen kann. Generell sollten Hunde im Wolfsgebiet angeleint beziehungsweise nahe bei ihrem Besitzer geführt werden.

Es kann durchaus vorkommen, dass Wölfe sich für diese Artgenossen interessieren, die aus Wolfssicht “dreist” in ihrem Territorium markieren. Die Nähe seines Besitzers ist der beste Schutz für den Hund. Eine Gefahr für den Hundeführer besteht selbst in diesen Situationen nicht.

  1. Die Wölfe interessieren sich für ihre domestizierten Verwandten, nicht für die Menschen.
  2. Ommt es zu einem Zusammentreffen von Wolf und Hund, sollte man seinen Hund zu sich rufen, anleinen und sich ruhig zurückziehen.
  3. Falls der Wolf weiter Interesse an dem Hund zeigt, sollte man sich durch Rufen deutlich bemerkbar machen und den Wolf gegebenenfalls durch das Werfen von Gegenständen vertreiben.

Zur möglichen Paarung von Wölfen und Hunden finden Sie weiter unten einen eigenen Eintrag. In der Jagdpresse wird immer wieder auf die Gefahr für jagdlich geführte Hunde im Wolfsgebiet hingewiesen. Begründet wird dies mit Beispielen aus Schweden, wo jährlich zwischen 20 und 40 Jagdhunde bei der Jagdausübung durch Wölfe getötet werden.

  1. Einen vergleichbaren Fall in Deutschland hat es in den letzten 15 Jahren nicht gegeben.
  2. Der Einsatz von Jagdhunden im schwedischen Wolfsgebiet ist mit der Jagdausübung, wie sie in Deutschland stattfindet, nicht vergleichbar.
  3. Dort jagen Hasenbracken und Elchhunde weiträumig und oft weit entfernt vom Jäger.

In Deutschland werden Stöberhunde vor allem bei Ansitzdrückjagden eingesetzt. Dabei sollen sie innerhalb eines begrenzten Gebietes den Jägern das Wild zutreiben. In der Lausitz wird seit 15 Jahren mit Hunden im Wolfsgebiet gejagt. Die Erfahrungen zeigen, dass die Gefährdung für Jagdhunde hier nicht höher ist als anderswo.

Hundeführer werden im Vorhinein über die Anwesenheit von Wölfen informiert.Es wird darum gebeten, dass Hunde, die im Ausland bereits auf Großraubwild (Jagd auf große Beutegreifer) eingesetzt wurden, im Wolfsgebiet nicht verwendet werden.Die Hunde werden erst circa 20 Minuten nach Beginn des Treibens geschnallt (von der Leine gelassen). Dadurch sollen die Wölfe die Möglichkeit bekommen, sich auf das Geschehen einzustellen und überraschende Zusammentreffen von Wolf und Hund vermieden werden.Bei der Nachsuche auf verletztes Wild wird der Schweißhund erst dann geschnallt, wenn der Hundeführer das verletzte Tier kurz vor sich hat und ausschließen kann, dass es bereits von Wölfen in Besitz genommen worden ist.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Hunden Glocken oder Schellen umzuhängen, um sie für Wölfe schon von weitem hörbar zu machen. Eine Vorsichtsmaßnahme sollte bereits bei der Ausbildung von Jagdhunden berücksichtigt werden. Bei der Abrichtung und beim Führen eines Jagdhundes sollte der Hund nicht für das Anzeigen von Wolfszeichen belohnt werden.

  • Die Gefahr besteht, dass ein jagdlich geführter Hund dies fehlinterpretiert und bei anderer Gelegenheit eine Wolfsfährte verfolgt, wie er das mit einer Hirsch- oder Wildschweinfährte auch tun würde.
  • Ein Hund, der einen Wolf verfolgt und stellt, riskiert jedoch tatsächlich, von diesem angegriffen zu werden.

Ein solcher Vorfall ereignete sich bereits 2005 in der Lausitz, als eine Jagdterrierhündin sich außerhalb des Jagdeinsatzes unbemerkt von ihrem Besitzer entfernte, die Fährte einer Wölfin aufnahm, diese verfolgte und stellte. Die Hündin wurde von der Wölfin mehrfach gebissen.

  • Sie kam noch zum Besitzer zurück, starb jedoch wenig später bei der tierärztlichen Behandlung an ihren Verletzungen.
  • Es gibt durchaus Hundeführer, die ihren Hund im Wolfsgebiet nicht mehr einsetzen.
  • Tatsächlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch in Deutschland zukünftig Hunde beim Jagdeinsatz von Wölfen angegriffen werden.

Die größere Gefahr für Jagdhunde geht jedoch auch im Wolfsgebiet vom Straßenverkehr und von Wildschweinen aus. Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern Nahrungserwerb. Trotzdem sind Wölfe Prädatoren.

  • Der Wolf ernährt sich zu über 90 Prozent von Reh-, Rot- und Schwarzwild, deren ohnehin sehr hohen Bestände zum Teil in Deutschland weiter zunehmen.
  • Andere Wildtierarten zählen nur in Ausnahmefällen zum Beutespektrum des Wolfes und sind daher nicht gefährdet.
  • Wölfe unterscheiden auf der Suche nach Nahrung nicht zwischen wilden “erlaubten” Beutetieren und “nicht erlaubten” Nutztieren.

Sie töten Tiere, die sie leicht überwältigen können. Bei den von Wölfen im Jahr 2019 getöteten oder verletzten Nutztieren in Deutschland handelte es sich daher zu 88 Prozent um Schafe oder Ziegen, 7 Prozent um Gatterwild und in 4 Prozent um Rinder (meist Kälber).

  1. Leine Nutztiere wie Schafe und Ziegen sind – verglichen mit wilden Huftieren – eine sehr einfache Beute, sofern sie nicht durch Zäune/Herdenschutzhunde geschützt sind.
  2. Bei vielen Nutztierrassen ist das Fluchtverhalten darüber hinaus durch die Domestikation abgemildert.
  3. Deshalb kommt es bei Übergriffen auf Schaf- und Ziegenherden häufig zu Mehrfachtötungen.

Wenn Wölfe große Nutztiere töten, handelt es sich meist um Jungtiere oder um einzeln gehaltene Rinder oder Pferde. Das Ausmaß der Schäden an Nutztieren ist dabei weder von der Größe des Wolfsbestandes noch von der Anzahl der Nutztiere in einem Gebiet abhängig.

Entscheidend ist, wie gut oder schlecht vor allem kleine Nutztiere geschützt sind. Auch eine Zunahme der Schäden pro Wolfsrudel kann nicht festgestellt werden. Die Schäden treten vor allem dort vermehrt auf, wo sich ein Wolfsrudel neu niederlässt und die Nutztierhalter sich noch nicht auf die Anwesenheit von Wölfen eingestellt haben.

In Gebieten mit längerer Wolfsanwesenheit gehen die Schäden häufig zurück. Im Jahr 2019 gab es bundesweit nach den Erhebungen der Länder gemäß der Zusammenstellung der DBBW insgesamt 887 gemeldete Wolfsübergriffe auf Nutztiere (Schafe, Ziegen, Rinder, Gehegewild und andere Tierarten) mit insgesamt 2894 getöteten oder verletzten/vermissten Tieren.

Die “Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf” (DBBW) hat Kriterien für die Beurteilung von kritischem Wolfsverhalten gegenüber Menschen aufgearbeitet und mit Bund und Ländern abgestimmt. Hierin werden Einschätzungen zum Wolfsverhalten im Hinblick auf die Sicherheit des Menschen gegeben.

Die Handreichung enthält auch Empfehlungen für den Umgang mit solchen Wölfen, die ein auffälliges Verhalten zeigen. Unter auffälligem Verhalten wird in diesem Konzept die ganze Bandbreite von ungewöhnlichem, unerwünschtem bis zu problematischem Verhalten von Wölfen in Bezug auf Menschen verstanden.

Nicht zu den “auffälligen Wölfen” gehören Tiere, die Nutztiere reißen. Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern Nahrungserwerb. Mit der Zunahme der Wölfe gibt es natürlich hier eine deutliche Zunahme der Probleme. Die Übergriffe finden jedoch vor allem dort statt, wo kein oder ungenügender Herdenschutz installiert wurde.

Da der Wolf im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt wird und gemäß Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt ist, darf er in Deutschland nicht getötet oder verfolgt werden. Wenn einzelne Wölfe nachweislich für Menschen gefährlich werden, können Ausnahmen von diesem strengen Schutz gewährt werden.

  1. Auch bei unzumutbar hohen finanziellen Schäden durch bestimmte Tiere dürfen unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen gewährt werden, wenn vorher alle zumutbaren Alternativen ausgeschöpft sind, um diese Schäden zu vermeiden.
  2. Die Ausnahmeregelungen sind in der FFH-Richtlinie und im Bundesnaturschutzgesetz festgeschrieben.

Eine Bestandsreduktion durch Quotenfreigabe und/oder die Schaffung so genannter “wolfsfreier” Zonen ist nach geltendem Recht nicht möglich und würden den Vorgaben der FFH-Richtlinie widersprechen. Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden.

Außerdem würden bestehende Rudelstrukturen zerstört und es bestünde die Gefahr, dass zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine. Wolfsfreie Zonen könnten zudem nur durch permanenten Abschuss von allen neu ankommenden Wölfen realisiert werden.

Diese Zonen würden damit als sogenannte “Senke” wirken und nachteilige Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der gesamten Population Deutschlands haben. Hinzu kommt, dass mit dem Töten eines Rudels das Revier frei würde. Es ist davon auszugehen, dass sich sofort wieder andere Wölfen ansiedeln.

  • Ein Rückgang von Übergriffen auf Nutztiere ist damit nicht zu erwarten, diese lassen sich nur durch die konsequente Anwendung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen verhindern.
  • Bei konsequenter Anwendung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen durch die Nutztierhalter lassen sich die Schäden stark reduzieren oder meistens sogar völlig ausschließen.

So gibt es eine Vielzahl an Rudeln, die in den vergangenen Jahren keine Nutztierübergriffe verursacht hatten. Für Schafe und Ziegen werden beispielsweise elektrische Zäune (höher als 120 cm, elektrische Spannung größer als 4000 Volt) mit fünf Litzen/Drähten, die unterste Litze bei 20 cm empfohlen, wenn möglich in Kombination mit Herdenschutzhunden empfohlen.

  1. Hierzu hat das Bundesamt für Naturschutz eine Zusammenfassung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen für Schafe und Ziegen erstellt.
  2. Herdenschutzhunde (HSH) können vor allem bei Schafen und Ziegen eingesetzt werden.
  3. Die jeweiligen Landesschafzuchtverbände geben Informationen zu Herdenschutzhunde.
  4. Die Hunde stammen in der Regel aus Zucht- und Arbeitslinien aus der Schweiz, Frankreich und mittlerweile auch aus Deutschland,

Es handelt sich vornehmlich um Pyrenäenberghunde oder italienische Maremmanos, die bereits ausgebildet sind. Herdenschutzhunde sind an die von ihnen zu bewachenden Schafherden gewöhnt und leben mit ihnen in der Herde, sozusagen als Schafe. Es wird empfohlen, mindestens zwei Hunde pro Herde zu halten.

Je nach Größe der Herde sowie Weidefläche sind zusätzliche Hunde notwendig. Wie viele Hunde finanziert werden, hängt von den jeweiligen Richtlinien der Länder ab. Die Beihilfegrenzen für investive Kosten (zum Beispiel Herdenschutzhunde) und indirekte Schadenskosten können zukünftig auf 100 Prozent angehoben werden.

Mit den Ländern wird derzeit beraten, wie Fördermöglichkeiten für einmalige und laufende Kosten finanziert werden können. Den Schafhaltern wird empfohlen, bei den Länderbehörden nachzufragen, ob und unter welchen Voraussetzungen die Kosten übernommen werden.

  1. Die Bundesländer mit Wolfsvorkommen haben Managementpläne erlassen, die eine Kompensation von durch Wölfe gerissenen Nutztieren ganz überwiegend auf freiwilliger Basis vorsieht.
  2. Aufgrund des nationalen sowie internationalen Austauschs bezüglich der Neu- und Weiterentwicklung von Herdenschutzmaßnahmen fließen neue Erkenntnisse, sofern diese auf Deutschland übertragbar sind, in die Empfehlungen mit ein.

Die DBBW hat aktualisierte Standards für empfohlene Schutzmaßnahmen vor Wolfsübergriffen bei Schafen, Ziegen, Rindern oder Pferden ausgearbeitet. Die Länder haben Schadensansprüche an vorher erfolgte Präventionsmaßnahmen gekoppelt, um so eine Konditionierung von Wölfen auf das Reißen von ungeschützten Nutztieren zu verhindern.

  • In Deutschland lagen die Ausgaben für Herdenschutzmaßnahmen im Jahr 2019 mit 8.038.110 Euro fast 20 Mal so hoch wie die Ausgaben für Schadensausgleichszahlungen (418.246 Euro).
  • Die Investitionen in den Herdenschutz sind wichtig, da andernfalls weitaus mehr Wolfsübergriffe auf Nutztiere zu besorgen wären, wie sie teilweise in anderen Staaten zu verzeichnen sind.

Vorab: Die Jagd auf Wölfe vermeidet keine Schäden bei Nutztieren! Der Wolf ist streng geschützt, da es sich um eine natürlich in Deutschland vorkommende Art handelt, die in der Vergangenheit durch den Menschen ausgerottet wurde. Er spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.

Daher wurde der Wolf in internationales und europäisches Naturschutzrecht als streng zu schützende Tierart aufgenommen. Für diese bestehen Verpflichtungen, Tötungen der Tiere zu verbieten; bestimmte Ausnahmen sind jedoch auch heute bereits möglich. Sie dürfen keinem Jagdregime mit Jagdzeiten unterworfen werden.

Die internationalen und europäischen Verpflichtungen sind durch Schutzregelungen im Artenschutzrecht (5. Kapitel des Bundesnaturschutzgesetzes) festgeschrieben. In Sachsen ist der Wolf dem Jagdrecht unterstellt worden. Um nicht mit höherrangigem Recht zu verstoßen, wurde aber keine Jagdzeit in Sachsen eingerichtet – er darf also auch dort nicht gejagt werden.

Eine Regulierung durch Jagd oder Abschuss der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des strengen Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der deutschen Population nicht möglich. EU-Kommissar Karmenu Vella hat am 21. Dezember 2017 gegenüber dem Bundeslandwirtschaftsministerium geschrieben, dass der Wolf sich in Deutschland weiter in einer ungünstigen Erhaltungssituation befinde und ein Vergleich mit Nachbarländern sich verbiete.

Praxisbezogene Lösungen zur Bewältigung der Konflikte im geltenden Schutzregime seien vorhanden; es sei möglich, Naturschutz und wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern. Durch Dialog, Information und Unterstützung könne Vertrauen der Nutztierhalter zurückgewonnen werden.

  1. In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich.
  2. Daher obliegt es den einzelnen Bundesländern bzw.
  3. Den in den Bundesländern für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörden, letale Entnahmen vorzunehmen.
  4. Ob diese dann auf lokaler Ebene mit der Jägerschaft oder geschulten Experten zusammenarbeiten, liegt im Ermessensspielraum der Behörden.
See also:  Warum Nagelhaut Entfernen?

Nach derzeitigem Rechtsstand können Wölfe, die sich Menschen auffällig gegenüber verhalten, letal entnommen werden. Dies gilt auch für Wölfe, die wiederholt empfohlene Herdenschutzmaßnahmen überwunden haben und die Gefahr besteht, dass sie hohe wirtschaftliche Schäden anrichten (siehe unter anderem Managementplan Wolf Sachsen).

  1. Eine Regulierung der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der deutschen Population nicht möglich.
  2. Eine Regulierung ist auch nicht erforderlich.
  3. Die Entnahme einzelner Wölfe, die zum Beispiel fortwährend hinreichend geschützte Nutztiere erbeuten, oder die sich dem Menschen gegenüber auffällig verhalten, ist auch in dem jetzigen Status des Wolfs nach geltender Rechtslage möglich.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Wolfsrisse an geschützten und ungeschützten Nutztieren ist zur Erhöhung der Rechtssicherheit für eine Entnahme von übergriffigen Wölfen und der Begrenzung von ernsten landwirtschaftlichen und sonstiger ernster wirtschaftlicher Schäden ein Gesetz zur Änderung des BNatSchG am 13.

  • März 2020 in Kraft getreten.
  • Seit dem Jahr 1990 wurden in Deutschland insgesamt 497 Wölfe tot aufgefunden.
  • Häufig handelte es sich dabei um Welpen oder Jährlinge.373 Wölfe starben durch Verkehrseinwirkung, 53 wurden illegal getötet, 4 legal im Rahmen des Managements, 39 Wölfe starben eines natürlichen Todes und bei 28 Totfunden war die Ursache unklar.

(Quelle: Abfrage der DBBW-Datenbank am 24.09.2019 um 15:05 Uhr). Für die immer wieder zu lesende und zu hörende Behauptung, dass Wölfe in Deutschland ihre Scheu verlieren und immer näher an den Menschen herankommen würden, gibt es in der wissenschaftlichen Literatur keinen Beleg.

Dreiste Individuen können in jeder Population auftreten (Fritts et al.2003, McNay 2002). Die wenigen aus Europa bekannten Fälle nach 1950, in denen nicht tollwütige wilde Wölfe Menschen getötet haben, geschahen übrigens ausschließlich in bejagten Populationen. Für Wölfe in vergleichsweise dicht besiedelten Kulturlandschaften wie in Deutschland ist ein Mindestmaß an Habituierung darüber hinaus für die Tiere überlebenswichtig.

Eine gewisse Gewöhnung beziehungsweise Anpassung an den Menschen führt jedoch nicht per se zu problematischem Verhalten. Wölfe, die ein stark habituiertes Verhalten zeigen, das heißt sich Menschen wiederholt ohne Anzeichen von Scheu nähern, sollten möglichst frühzeitig besendert und vergrämt werden.

  • Um eine Gewöhnung von Wölfen an Menschen zu verhindern, sieht die Änderung des BNatSchG ein striktes Fütterungsverbot vor.
  • In Deutschland wird seit einiger Zeit ein intensives, auch genetisches Monitoring der Wolfspopulation durchgeführt.
  • Seit einem Hybridisierungsfall im Jahr 2003 – die Tiere sind seinerzeit allesamt der Natur entnommen worden – konnte in dem umfangreichen genetischen Probenmaterial, das von den Ländern erhoben wird, bis 2017 kein weiterer Nachweis für einen Wolfshybriden geführt werden.

In Thüringen wurden 2018 drei Wolfshybride getötet. Das Thema Hybridisierung besitzt in Deutschland dennoch bisher nur eine kleine Relevanz. Weil Wolf-Hund-Hybriden (kurz Hybriden) weniger gut an ein Leben in freier Natur angepasst sind als Wölfe und auch die wolfstypische Vorsicht bei ihnen unter Umständen geringer ausgeprägt sein kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie häufiger in Konflikt mit dem Menschen geraten, höher als bei Wölfen.

So ist es denkbar, dass Hybriden vermehrt Übergriffe auf Nutztiere verüben oder, dass sie häufiger in Siedlungsnähe gesehen werden als Wölfe. Dies muss nicht so sein, ist aber möglich und ruft bei vielen Menschen Ängste hervor. Hinweise darauf, dass wildlebende Hybriden für den Menschen gefährlicher sind als Wölfe, gibt es jedoch nicht (L.

Boitani, pers. Mittl.). Hybriden in den ersten vier Generationen unterliegen dem gleichen Schutzstatus wie Wölfe. Dies ergibt sich aus Verordnung (EG) Nummer 1497/2003 zur Änderung der Verordnung (EG) Nummer 338/97 der Kommission des Rates über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels.

Der Wolf ist im Anhang A der oben genannten Verordnung aufgeführt und damit gemäß Paragraph 10 Absatz 2 Nummer 11 a) Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art. Daraus ergibt sich, dass auch Hybriden dem Artenschutz unterliegen. Hybriden dürfen demnach im Rahmen der Jagdausübung nicht wie Hunde geschossen werden.

Für ihr Entfernen aus der Natur bedarf es immer einer naturschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung nach Paragraph 45 Absatz 7 Nummer 2 Bundesnaturschutzgesetz. Dies ist aus Artenschutzsicht ausdrücklich zu begrüßen, da ansonsten die Gefahr bestünde, dass Wölfe als vermeintliche Hybriden geschossen werden.

  1. Auch aus Sicht des internationalen Artenschutzes sind Hybridisierungen zwischen Wildtierarten und ihren domestizierten Formen, in diesem Fall Wölfen und Haushunden, eindeutig unerwünscht und sollen unter allen Umständen vermieden werden.
  2. Wenn es bereits zu Hybridisierungen gekommen ist, gilt es daher, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausbreitung von Haushundgenen in der Wolfspopulation zu verhindern.

Vorhandene Hybriden sollten so schnell wie möglich aus der Natur entnommen werden. Zur eindeutigen Regelung der Hybridproblematik ist in der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes eine entsprechende Regelung vorgesehen, die die Entnahme der Hybridexemplare vorschreibt.

  1. Obwohl der Schutz des Wolfs durch europäische und bundesweite rechtliche Regelungen garantiert wird, sind die Bundesländer und ihre unteren Naturschutzbehörden zuständig für das Management des Wolfs (wie auch sonst für den Vollzug des Naturschutzrechts).
  2. Der Bund, unter Federführung des Bundesumweltministeriums, unterstützt die Länder bei der rechtssicheren Ausgestaltung der Managementpläne mit wissenschaftlicher Expertise und der “Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf” (DBBW).

Die Koalitionspartner der Bundesregierung haben zum Wolf folgendes in den Koalitionsvertrag geschrieben: “Im Umgang mit dem Wolf hat die Sicherheit der Menschen oberste Priorität. Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können.

Unabhängig davon wird der Bund mit den Ländern einen geeigneten Kriterien- und Maßnahmenkatalog zur Entnahme von Wölfen entwickeln. Dazu erarbeiten wir mit der Wissenschaft geeignete Kriterien für die letale Entnahme. Wir wollen, dass Wölfe, die Weidezäune überwunden haben oder für den Menschen gefährlich werden, entnommen werden.” Dem trägt die Gesetzesänderung vom 13.

März 2020 Rechnung. Insbesondere die Weidetierhaltung ist ein wertvoller Beitrag zur Landschaftspflege und zum Naturschutz. Das BMU will helfen, diese auch dort in Zukunft sicherzustellen, wo der Wolf auftritt. Es ist eine zu lösende Kernfrage, wie Wolfschutz und Herdenschutz miteinander vertretbar gestaltet werden können.

Der Schutz der Nutztiere muss dafür weiter verbessert werden, Kosten für Schutzmaßnahmen sowie Schäden müssen dafür aus Sicht des BMU schnell und zu 100 Prozent ausgeglichen werden. Dokumentierte Angriffe durch gesunde Wölfe auf Menschen sind weltweit sehr selten. In Deutschland ist seit der Rückkehr des Wolfs kein Angriff eines Wolfs auf einen Menschen dokumentiert.

Allerdings haben die Menschen in Deutschland das Zusammenleben mit diesen Tieren weitgehend verlernt und fühlen sich durch deren Nähe teilweise verunsichert oder bedroht. Wölfe, die in Kulturlandschaften aufwachsen, meiden zwar den Menschen, aber nicht menschliche Strukturen.

  1. So zeigen sie auch Autos und Maschinen gegenüber kaum Furcht.
  2. Derselbe Wolf, der beim Anblick eines Menschen zu Fuß auf 100 Meter flüchtet, kann ein vorbeifahrendes Auto auf 30 Meter tolerieren.
  3. Auch auf Menschen auf Hochsitzen reagieren Wölfe oft deutlich weniger scheu als auf Fußgänger.
  4. Aus der Lausitz wurden über 2000 Sichtungen protokolliert (2001 bis 2015).

In den Fällen, in denen Beobachter angaben, einem Wolf auf eine Distanz von 100 Meter oder weniger begegnet zu sein, zog sich dieser in der Regel zurück, wenn er den Menschen bemerkte. Dabei traten Wölfe häufig einen ruhigen “geordneten Rückzug” an und flüchteten nicht panisch.

  • In einzelnen Fällen reagierten Wölfe auch bei Nahbegegnungen sehr entspannt.
  • Bei Anwesenheit eines Hundes können Wölfe, statt sich zurück zu ziehen, stehen bleiben und beobachten beziehungsweise sich dem Menschen sogar nähern.
  • Auch das Zusammentreffen zwischen Mensch und Wolf an einem frisch gerissenen Tier stellt keine Gefahrensituation dar.

In der Regel verteidigen Wölfe ihren Riss nicht (McNay 2002). In der Lausitz wurden mehrfach Wölfe durch Händeklatschen oder schreiend Hinterherlaufen von einem getöteten Schaf vertrieben. In einem anderen Fall flüchteten Wölfe von einer frisch getöteten Hirschkuh am Straßenrand vor der Postbotin, die sich auf dem Fahrrad näherte.

  • Es kann jedoch vorkommen, dass ein Wolf, nachdem er dem Menschen erst einmal ausgewichen ist, anschließend versucht, sich dem Riss erneut zu nähern und weiter zu fressen.
  • Wenn Sie im Wolfsgebiet zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist eine Begegnung mit Wölfen zwar selten, aber nicht auszuschließen.

Begegnungen auf unter 100 Meter finden in der Regel dann statt, wenn die Wölfe den Menschen zum Beispiel wegen entsprechender Windverhältnisse noch nicht bemerkt haben. Wenn sie den Menschen wahrnehmen, fliehen die Wölfe meist nicht panisch, sondern orientieren sich zunächst einen Augenblick lang und ziehen sich dann zurück.

  • Unter allen dokumentierten Wolfsichtungen in der Lausitz waren nur einige wenige, in denen sich Wölfe Menschen genähert haben, obwohl sie ihre Anwesenheit schon bemerkt hatten.
  • Meistens handelte es sich in diesen Fällen um unerfahrene, neugierige Jungwölfe oder es überwog vor dem Fluchtimpuls vor dem Menschen das Interesse der Wölfe für Hunde oder Schafe in der Nähe der jeweiligen Person.

Grundsätzlich gilt, dass man sich bei einer Begegnung ruhig verhalten und Abstand halten sollte. Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht und Ihnen die Situation nicht geheuer ist, sprechen Sie laut oder klatschen Sie in die Hände, um sich bemerkbar zu machen.

  • Rennen Sie nicht davon, dies könnte ein Verfolgungsverhalten des Tieres auslösen.
  • Sollte der Wolf sich Ihnen wider Erwarten nähern, bleiben Sie stehen und machen Sie sich groß, versuchen Sie ihn einzuschüchtern.
  • In einem solchen Fall sollten Sie eher einen Schritt auf das Tier zugehen, als zurückweichen.

Wölfe sind, wie auch Wildschweine, große wehrhafte Wildtiere. Begegnen Sie Ihnen mit Respekt. Versuchen Sie nicht, sich einem Wolf anzunähern und schon gar nicht, ihn anzulocken. Lassen Sie ihm Raum für den Rückzug. Füttern Sie Wölfe unter keinen Umständen und lassen Sie keine Essensreste liegen.

  1. Die instinktive Vorsicht, die Wölfe Menschen gegenüber zeigen, kann verloren gehen, wenn die Tiere positive Reize vom Menschen erfahren.
  2. Daraus kann ein problematisches oder sogar aggressives Verhalten des Wolfes entstehen.
  3. Aus diesem Grund ist es wichtig, Begegnungen mit Wölfen dem Wolfsmanagement des jeweiligen Bundeslandes zu melden.

Auffälliges Verhalten kann so frühzeitig erkannt und wenn notwendig, entsprechend gegengesteuert werden. : Der Wolf in Deutschland

Wer hat den Wolf in Deutschland wieder angesiedelt?

Woher kommen die Wölfe in Deutschland? – DBBW Die Quellpopulation für die Wölfe in Deutschland und Westpolen ist der westlichste Ausläufer der baltischen Population, die sich bis nach Nordostpolen erstreckt. In Mittel- und Westpolen wurde der Wolf ebenso ausgerottet wie in Deutschland.

  1. Erst in den letzten 50 Jahren wanderten immer wieder einzelne Tiere bis nach Westpolen, einige sogar bis nach Deutschland.
  2. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts kamen mehr als 40 Wölfe aus Polen nach Deutschland.
  3. Mehr als 30 von ihnen wurden geschossen, über zehn wurden Verkehrsopfer auf Schiene oder Straße.

Obwohl der Wolf bereits 1990 im vereinigten Deutschland unter Schutz gestellt worden war, gab es auch in den 1990er Jahren noch mehrere Abschüsse. Erst 1998 gelang es einem Wolfspaar auf einem Truppenübungsplatz im Nordosten Sachsens ein Territorium zu etablieren.

  • Zwei Jahre später kam es zur ersten bestätigten Welpenaufzucht.
  • Es dauerte weitere fünf Jahre, bis sich ein zweites Rudel etablieren konnte.
  • Grund für diesen langsamen Start war die Tatsache, dass es auch in Westpolen kaum Wölfe gab und die Nachkommen des ersten deutschen Rudels daher keine Paarungspartner fanden.

Dies änderte sich mit der Etablierung des zweiten Rudels. Nun konnten sich aus den Nachkommen dieser beiden Rudel weitere Wolfspaare finden und neue Rudel gründen. Deutschland und West-/Mittelpolen gehören der mitteleuropäischen Flachlandpopulation an (früher deutsch-westpolnische Population).

Das Verbreitungsgebiet dieser Wolfspopulation erstreckt sich von der Weichsel in der Mitte Polens bis nach Niedersachsen, dem westlichsten Gebiet mit territorialen Wölfen in Deutschland. Die Gründertiere trugen den in Nordost-Europa häufig vorkommenden, maternal vererbten mitochondrialen Haplotyp mit der Bezeichnung HW01.

Nach wie vor ist HW01 der vorherrschende Wolf-Haplotyp in Deutschland. Deutlich seltener ist dagegen der HW02-Haplotyp, den bis vor einigen Jahren nur einige Rüden trugen, die aus Polen eingewandert waren. Erst im Monitoringjahr 2012/13 konnte im Gartower Rudel in Niedersachsen die erste Fähe dieses Haplotyps bestätigt werden.

Später etablierten Töchter der Gartower Fähe das Schneverdinger und das Barnstorfer Rudel (beide Niedersachsen); sie vererben den Haplotyp dort weiter. In den letzten Jahren wurden auch immer wieder einzelne aus der Alpenpopulation stammende Tiere in Deutschland genetisch bestätigt. Diese Tiere sind anhand des Haplotyps HW22, der für die italienische und die Alpenpopulation kennzeichnend ist, eindeutig von den Wölfen der mitteleuropäischen Flachlandpopulation zu unterscheiden.

Sie konnten sich allerdings lange nicht fortpflanzen. Dies änderte sich erst im Sommer 2017, als im Bayerischen Wald ein Wolfspaar, das aus zwei verschiedenen Populationen stammt, zum ersten Mal Welpen aufzog. Der Rüde stammt aus der Alpenpopulation und die Fähe aus der mitteleuropäischen Flachlandpopulation.

Wie viele Wölfe gibt es in Russland?

Aktuellen Schät- zungen zufolge leben 10.000 – 20.000 Wölfe in Europa, 40.000 in Russland und 60.000 in Nord- amerika.

Wie hoch ist der größte Wolf der Welt?

Merkmale – Der Mackenzie-Wolf ist eine der größten Unterarten des Wolfes. Ein erwachsenes Männchen wiegt über 45 kg und kann bis zu 2 m von der Nasen- bis zur Schwanzspitze messen. Die Schulterhöhe beträgt ca.90 cm. Das Fell ist meist schwarz oder zeigt ein gemischtes Grau oder Braun, allerdings ist das gesamte Farbspektrum vertreten.

Wie viele Wölfe leben in Alaska?

Verbreitung und Lebensräume Der Wolf war bis zur Entwicklung von Land- und Herdenwirtschaft das am weitesten verbreitete Landraubtier der Erde. Ursprünglich war er in der gesamten nördlichen Hemisphäre (nördlich des 15. Breitengrades) vertreten. Es gab ihn von den polaren Eiswüsten in Nordamerika bis zu den tropischen Regenwälder und Wüstenregionen von Mexiko, in ganz Eurasien und in Nordafrika.

Innerhalb dieses Riesenareals war seine Verbreitung fast flächendeckend. Der Lebensraum der extrem anpassungsfähigen Wölfe ist sehr unterschiedlich. Er lebt im Flachland und im Gebirge, in Tundren, Wäldern und Wüsten. In den letzten hundert Jahren wurde er durch den Menschen gnadenlos Verfolgt und gejagt und aus weiten Teilen der USA, dem westlichen Europa und Japan verdrängt.

In den USA haben die Wölfe nur in Alaska und in Minnesota an der Grenze zu Kanada überlebt. Nachdem die Wölfe 1974 in den ganzen USA geschützt wurden (Ausnahme Alaska wo der Wolf vom 1.Okt.-30.April gejagt werden darf), besiedeln sie langsam wieder ihr angestammtes Gebiet.1995 wurde der Wolf (Mackenzie Valley Wolf) im Yellowstone Nationalpark und in Idaho wieder angesiedelt.

  1. In Alaska leben heute ca.5000-10‘000 Wölfe, die nächst grössere Population in den USA ist die Great Lakes Wolf Population in Minnesota, Wisconsin und Michigan wo ca.4000 Wölfe leben.
  2. In Kanada, wo sie nie ausgerottet wurden hat es noch einen Bestand von ca.50‘000 Tieren.In der Ex-Sovietunion kommt der Wolf vor allem in den südlichen Provinzen von Georgien, Aserbeidschan und Dagestan vor.

Das wichtigste Gebiet befindet sich zwischen dem Kaspischen Meer und China, d.h. in Turkmenistan, Uzbekistan, Tadschikistan und Kasakhstan. In Kasakhstan allein leben 85-90‘000 Wölfe.In China wird der Wolf wegen seines Fells, zur Verwendung in der Medizin und bei Übergriffen auf Haustiere gejagt.

In einzelnen Provinzen ist er jedoch geschützt. In Indien sind die beiden Unterarten ( Canis lupus pallipes und Canis lupus lupus ) als bedrohte Arten aufgeführt. Der Wolf ist dort seit 1972 geschützt. Canis lupus pallipes bewohnt eher das Flachland, während der Canis lupus lupus in den Bergen des Himalaya vorkommt.

Im Nahen und Mittleren Osten sind die Wölfe auch an vielen Orten ausgestorben oder stark bedroht. Er kommt noch in Saudiarabien, Kuwait, Irak, Jordanien, Syrien, Libanon und Israel vor.

Wie viele Menschen wurden in Deutschland von Wölfen getötet?

Obwohl die Zahl der Wölfe seit 2002 in Europa angestiegen ist, hat es in diesem Zeitraum keinen bestätigten tödlichen Angriff gegeben.

Wie viele Menschen starben durch Wölfe?

In der Vergangenheit hat es in verschiedenen Ländern in seltenen Fällen Nahbegegnungen zwischen Wolf und Mensch und auch Übergriffe von wildlebenden Wölfen auf Menschen gegeben. Diese Fälle reichten von Wölfen, die sich an der Anwesenheit des Menschen nicht störten, bis hin zum Angriff auf Menschen.

  • Von diesen Übergriffen berichten im Wesentlichen 2 Studien, die beide im Jahr 2002 veröffentlicht wurden (siehe unten).
  • Basierend auf den Verhaltensmustern der Wölfe, die in den Studien beleuchtet werden und den teilweise durch Menschen geschaffenen Rahmenbedingungen, erscheint das Risiko einer Wolfsattacke in Europa (und Nordamerika) in der heutigen Zeit äusserst gering.

Im Jahr 2021 veröffentlichte das NINA-Institut eine Ergänzungsstudie für den Zeitraum 2000 bis 2020. Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit von Wolfsangriffen auf Menschen ist das Risiko aber nicht gleich Null. Daher sollten entsprechende Maßnahmen feststehen, bevor es zu solchen Ereignissen kommt, in der Hoffnung, diese nie gebrauchen zu müssen.

Diese Maßnahmen müssen einerseits Bestandteil von offiziellen Wolfsmanagementplänen sein. Andererseits müssen die besagten Maßnahmen jedoch als konkret und detailliert beschriebene Aktionspläne “in der Schublade” der zuständigen Behörde liegen. Die Absicht sollte sein, jederzeit definierte Rollen und Personen zu aktivieren, um die Managementmaßnahmen umgehend realisieren zu können.

Zeigt sich ein Wolf erstmals auffällig, sollte in einem zu eröffnenden Protokoll (Liste) alles über ihn dokumentiert werden, um ggf. ein Muster erkennen und um ihn beurteilen zu können. In Folge dessen muss dann entschieden werden, welche Managementmaßnahmen ergriffen werden sollen, wie z.B. Im Zeitraum von 1950 bis 2020 gab es im gesamten geografischen Europa 127 nachgewiesene Übergriffe von Wölfen auf Menschen. Dabei wurde festgestellt, dass es in 107 Fällen tollwutkranke Wölfe waren, die versucht haben Menschen anzugreifen – infolge dessen starben 5 Menschen.

Bei den restlichen 20 Fällen handelte es sich um nicht-tollwutkranke Wölfe, die aus verschiedenen Gründen angriffen – infolgedessen starben 4 Menschen. Die allermeisten dieser Übergriffe wurden also abgewehrt. Wir nutzen an dieser Stelle des Weiteren die Gelegenheit Fakten bezüglich derjenigen analysierten Fälle darzustellen, in denen Wölfe für Menschen gefährlich geworden sind: in Europa, Asien, Russland und Nordamerika.

Immer wieder werden wir gefragt, wie man sich verhalten soll, wenn man einen Wolf in freier Wildbahn antrifft. Oft folgt die Frage, ob Wölfe in freier Wildbahn für Menschen gefährlich werden können und ob es jemals Übergriffe von Wölfen auf Menschen gegeben hat.

  • Vor diesem Hintergrund haben wir etliche Arbeit in die sinnhafte Übersetzung von englischsprachigen Dokumenten investiert, um einen großen Komfort bieten zu können.
  • Dabei stellen wir verschiedene Studien und Berichte vor, die in sich Verhaltensregeln bergen beim Antreffen eines wildlebenden Wolfes und vieles mehr.

Es gibt hier grundsätzlich die Möglichkeit, die relevanten PDF-Dateien herunterzuladen, welche in englischer und durch uns in deutscher Sprache verfasst sind. Wir betonen an dieser Stelle ebenfalls, dass unsere Übersetzungen die Originaldokumente nicht vollständig ersetzen. Im Jahr 2021 wurde vom “Norsk institutt for Naturforskning, kurz NINA” (Norwegisches Institut für Naturforschung) eine Studie veröffentlicht mit dem Titel “Wolf attacks on humans: an update for 2002-2020”. Unter der Federführung von J.D.C Linnell erarbeitete ein Team diese Studie, mit der Fragestellung, wann es wo Übergriffe von Wölfen auf Menschen weltweit gab.

  1. Die Studienerstellung wurde vom IFAW, WWF und NABU finanziert.
  2. Darin befindet sich eine ausführliche Darstellung von Wolfsangriffen für verschiedene Länder auf den europäischen, asiatischen und nordamerikanischen Kontinenten.
  3. Es wurde hinterfragt, was die Motivlage der wildlebenden Wölfe war, Menschen anzugreifen oder gar zu töten.

In dieser Studie sind Empfehlungen beschrieben, wie ein Risikomanagement in von Menschen dicht besiedelten Landschaften aussehen sollte. Eine sinnhafte deutsche Übersetzung dieser Studie ist demnächst an dieser Stelle herunter ladbar! Angriffe auf Menschen im Überblick / Aus der “NINA Update”-Studie, Seite 25: In der Zeit 2002 – 2020 kam es weltweit (Europa, Asien & Nordamerika) zu 489 Wolfsangriffen auf Menschen.

380 Angriffe durch an Tollwut erkrankte Wölfe (14 Menschen starben) 67 prädatorische Angriffe (9 Menschen starben) 42 Angriffe aufgrund provozierter/sich verteidigender Wölfe (3 Menschen starben)

Die folgenden 3 Tabellen bieten detaillierten Aufschluss.

Gebiet 2002 – 2020
Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen
Angriffe durch an Tollwut erkrankte Wölfe
Kroatien 1
Ukraine 57
Belarus 9
Rep. Moldau 2
Europa, total 69 0
Türkei 103 9
Indien 92 4
Kasachstan 2 1
Russland 20
Mongolei 2
Iran 52
Iraq 4
Armenien 5
Aserbaidschan 16
Kirgisistan 9
Israel 6
Asien, total 311 14
Nordamerika, total 0 0
3 Kontinente, total 380 14

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Gebiet 2002 – 2020 Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Prädatorische Angriffe durch Wölfe Polen 4 Italien 1 Kosovo 1 Europa, total 6 0 Iran 42 6 Israel 10 Indien 1 Kirgisistan 1 Tadschikistan 1 1 Asien, total 55 7 Kanada 4 1 USA 2 1 Nordamerika, total 6 2 3 Kontinente, total 67 9

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Gebiet 2002 – 2020 Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Angriffe durch provozierte; sich verteidigende Wölfe Ukraine 1 0 Nordmazedonien 1 0 Europa, total 2 0 Iran 17 0 Kirgisistan 3 0 Kasachstan 2 0 Russland 3 0 Saudi-Arabien 1 0 Türkei 14 3 Asien, total 40 3 Nordamerika, total 0 0 3 Kontinente, total 42 3

Im Jahr 2002 wurde vom “Norsk institutt for Naturforskning, kurz NINA” (Norwegisches Institut für Naturforschung) eine Studie veröffentlicht mit dem Titel “The fear of wolves: A review of wolfs attacks on humans”. Unter der Federführung von J.D.C Linnell erarbeitete ein 18-köpfiges Team diese Studie, mit der Fragestellung, wann es wo Übergriffe von Wölfen auf Menschen weltweit gab.

  1. Darin befindet sich eine ausführliche Darstellung von Wolfsangriffen für verschiedene Länder auf den europäischen, asiatischen und nordamerikanischen Kontinenten.
  2. Es wurde hinterfragt, was die Motivlage der Wölfe war, Menschen anzugreifen oder gar zu töten.
  3. Die Studie stellt klar, dass es um Übergriffe von wildlebenden Wölfen auf Menschen geht und nicht etwa von Wölfen in Gehegehaltung, Privathaltung, etc.

In dieser Studie gibt es Verhaltensempfehlungen (British Columbia National Parkverwaltung), wenn man einem wildlebenden Wolf begegnet. Diese Verhaltensempfehlungen sind in diesem Menüpunkt (siehe unten) dargestellt. Wir empfehlen die sinnhaft ins Deutsche übersetzte Studie ausführlich zu lesen.

Angriffe auf Menschen im Überblick / Aus der “NINA”-Studie, Seite 40: In der Zeit 1950 – 2000 kam es zu 4 nicht durch die Tollwut und zu 5 durch die Tollwut motivierte tödlichen Angriffe auf Menschen in Europa. Insgesamt kam es in dieser Zeit allerdings zu 50 Übergriffen. Vom 18. Jahrhundert bis zum Jahr 2000 kam es in Europa zu ca.3.013 Übergriffen, von denen ca.1.603 tödliche Folgen für Menschen hatten.

Von den 3.013 Übergriffen waren ca.1.430 Übergriffe (mit mind.600 Todesfolgen) durch an Tollwut erkranke Wölfe verursacht. Die folgenden 4 Tabellen bieten detaillierten Aufschluss.

Gebiet 18. Jahrhundert 19. Jahrhundert
Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen
Angriffe durch an Tollwut erkrankte Wölfe
Kroatien
Estland 84+ 84
Frankreich 693 308 345 118
Deutschland
Italien 5+ 5
Lettland 10+ 10
Litauen
Polen 19+ 19
Slowakei
Spanien 40 ? 14+ 14
Europa, total 733 308 + ? 477 250
Indien
Afghanistan
Iran
China
Russland/UDSSR 403 ?
Nord Amerika 16 ?

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Gebiet 1900 – 1949 1950 – 2000 Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Angriffe durch an Tollwut erkrankte Wölfe Kroatien 1 Estland 1 1 Frankreich Deutschland Italien Lettland 12 3 Litauen 19 ? 22 Polen 130 25 Slowakei 4 2 2 1 Spanien 29 >10 Europa, total 182 >37 38 5 Indien 77 5 Afghanistan 18 10 Iran 474 22 China 31 4 Russland/UDSSR 20 10 159 4 Nord Amerika 4 2 2

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Gebiet 18. Jahrhundert 19. Jahrhundert Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Angriffe durch nicht an Tollwut erkrankte Wölfe Estland 21+ 21 111+ 111 Finnland 79 78 Frankreich 711 577 365 104 Italien 107 ? 112 72 Lettland Litauen Norwegen 1 1 Polen 1 1 Slowakei Spanien Schweden 4 4 31 12 Europa, total 839 >602 700 379 Indien 639 639 Russland/UDSSR 273 169 Nord Amerika 1

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Gebiet 1900 – 1949 1950 – 2000 Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Summe aller Angriffe Summe getötete Menschen Angriffe durch nicht an Tollwut erkrankte Wölfe Estland Finnland Frankreich 6 2 Italien Lettland 3 Litauen 16 11 Norwegen Polen 10 5 Slowakei 1 Spanien 8 4 Schweden Europa, total 32 18 12 4 Indien 115+ 115 311 273 Russland/UDSSR 35 32 8 4 Nord Amerika 1 11

Lettland: 3 Tote „Mitte 1950er Jahre: eine Melkerin wurde von einem tollwütigen Wolf in den Kopf gebissen. Sie suchte keinerlei Tollwut-Nachbehandlung auf und starb an der Tollwut.” „1979: Innerhalb eines Tages attakierte ein tollewütiger Wolf 7 Menschen, wobei ein Mensch direkt an den Wunden starb.

Die anderen erhielten eine Tollwut-Nachbehandlung und überlebten.” „1985 oder 1986: Ein alter Forstarbeiter wurde von einem tollwutkranken Wolf gebissen. Obwohl er eine Tollwut-Nachbehandlung bekam, starb er 2 Wochen später. Es ist unklar, ob er an der Tollwut oder den Wunden starb.” Estland: 1 Tote „Seit 1980 gab es einige Berichte über tollwütige Wölfe, in einem Fall starb 1980 eine alte Frau an ihren Verletzungen, einige Menschen benötigten die Tollwut-Nachbehandlung.” Slowakei: 1 Toter „ und 1 Mann starb 1961 an Tollwut nach einem Wolfsbiss” Spanien: 4 Tote Vimianzo 1957-1959,

In dieser Serie prädatorischer Übergriffe wurden 3 Kinder angegriffen, von denen 2 starben. Die 1. Attacke fand am 25. Juli 1957 im Dorf Vilare in der Gemeinde Castrelo statt.1 Wolf griff 2 5jährige Jungen an, die eine Straße entlangliefen.1 Junge entkam, aber der Wolf tötete den anderen (Luiz Vazquez Perez), verfolgte anschließend den Flüchtenden und näherte sich einem 15jährigen Mädchen, bevor er von erwachsenen Personen verjagt wurde.

Luiz Perez´s Leiche wurde 1 Stunde später im Gebüsch gefunden, mit Biss-Spuren an Kopf, Brust und Beinen. Augenzeugen glaubten, dass es sich bei dem Tier um eine Fähe handelte, sie gaben an, vergrößerte Zitzen gesehen zu haben. Der 3. Angriff geschah im Dorf Trasufre am 21. Juni 1959.1 Wolf griff 2 4jährige, ohne Aufsicht spielende Jungen an.

Der Wolf biss Manuel Sar Pazos in den Rücken und verfolgte dann den 2. Jungen, bis ein Erwachsener den Wolf vertreiben konnte. Sar Pazos starb kurze Zeit später. Im August desselben Jahres wurden in der Region zwei Wölfe erlegt. Es kam zu keinen weiteren Übergriffen.

Rante 1974, In dieser Serie von Übergriffen wurden 4 Personen attackiert, 2 davon kamen ums Leben. Am 4.Juli 1974 nahm 1 Wolf den am Feldrand liegenden 11 Monate alten Jose Tomas Martinez Perez auf, obwohl mehrere Erwachsene und ältere Kinder in der Nähe arbeiteten. Die Erwachsenen verfolgten den Wolf und fanden das sterbende Kind im Unterholz.

Am 10. Juli 1974 riss 1 Wolf den 3jährigen Javier Iglesias Balbin von der Hand einer älteren Frau. Sie verfolgte den Wolf, doch er drohte ihr und floh mit dem Jungen. Seine Leiche wurde 250 m entfernt in einem Wäldchen gefunden. Die Augenzeugin erklärte, dass es sich bei dem Tier um eine laktierende Fähe mit deutlich sichtbarem Gesäuge gehandelt habe.

Am 14. Juli wurde der Kadaver einer laktierenden Wölfin gefunden, die offensichtlich einen vergifteten Köder gefressen hatte. Die Übergriffe hatten im Umkreis von 6 km um ihre Wurfhöhle herum stattgefunden, in der Höhle fand man 2 Welpen. Im Kot um die Höhle herum entdeckte man Hühnerreste, und alle Angriffe waren in der Nähe von Hühnerfarmen geschehen.

Die Wölfin war nicht tollwütig, aber stark von Parasiten befallen. Nach ihrem Tod kam es zu keinem weiteren Übergriff. Ebenfalls im Jahr 2002 wurde vom “Alaska Department of Fish and Game” eine Studie veröffentlicht mit dem Titel “A Case History of Wolf Human Encounters in Alaska and Canada”. Diese Studie wurde von Mark E. McNay erarbeitet und stellt eine Zusammenfassung von Wolfsübergriffen auf Menschen, die sich in Alaska und Kanada zugetragen haben, dar.

  1. Darin befindet sich eine ausführliche Darstellung von 80 Wolf-Mensch-Begegnungen für Nordamerika, die teilweise auch Angriffe umfassen.
  2. In dieser Studie (genau wie in der NINA Studie) wurde hinterfragt was die Motivlage der Wölfe war, Menschen anzugreifen.
  3. Fälle, in denen Menschen von Wölfen getötet wurden, konnte M.E.

McNay nicht feststellen. Die Studie stellt klar, dass es um Übergriffe von wildlebenden Wölfen auf Menschen geht und nicht etwa von Wölfen in Gehegehaltung, Privathaltung, etc. In dieser Studie gibt es keine Verhaltensempfehlungen, wenn man einem wildlebenden Wolf begegnet.

1900-49 1950-2000 2001
1950-59 1960-69 1970-79 1980-89 1990-99 2000
Kategorie 1 Alaska (A) 3
Agonismus Kanada 1 2 5 2
USA ohne A 1
Kategorie 2 Alaska (A) 1 1
Prädation Kanada 1
USA ohne A
Kategorie 3 Alaska (A) 1 2 1
Antesten auf Beute u. Kanada 1 1 1
agonistische Angriffe USA ohne A 1
Kategorie 4 Alaska (A) 5 2
Selbstverteidigung Kanada 1 1 3 1
USA ohne A 1
Kategorie 5 Alaska (A) 4 1
Tollwut Kanada 1 1 3 2
USA ohne A
Kategorie 6 Alaska (A) 4 1 3 3 1
Exploratives Suchen u. Kanada 4 1 2
Plünderungsverhalten USA ohne A
Kategorie 7 Alaska (A) 3 3 1
Exploratives Annähern Kanada 3
USA ohne A
1 1 13 14 25 15
Summen = 7 69 4

Im Jahr 2008 wurde ein weiteres Dokument vom “Alaska Department of Fish and Game” veröffentlicht mit dem Titel “Wolf Safety in Alaska – Living safely in wolf country”. Auch dieses wurde von Mark E. McNay erarbeitet. Dieses Dokument zeigt Verhaltensempfehlungen auf, wenn man einem wildlebenden Wolf begegnet. Nach dem Jahr 2002, in dem gleich 2 Studien zur Fragestellung “Wolfsangriffe auf Menschen” veröffentlicht wurden, kam es zu 2 tödlichen Angriffen von Wölfen auf Menschen. Zum einen wurde im Jahr 2005 ein 22jähriger Mann, namens Kenton Carnegie, im kanadischen Bundesstaat Saskatchewan, von Wölfen getötet.

Ferner wurde im Jahr 2010 eine 32-jährige Frau, namens Candice Berner, in Alaska von Wölfen getötet. Während es im Falle “Candice Berner” einen offiziellen Untersuchungsbericht seitens des “Alaska Department of Fish and Game” gibt, der hier als PDF Datei vorhanden ist, gibt es nach unserer Recherche keinen verfügbaren englischsprachigen Untersuchungsbericht seitens der kanadischen Behörden in Bezug auf den Fall “Kenton Carnegie”.

Allerdings stellen wir hier eine deutsche Zusammenfassung der damaligen Ereignisse dar, die wir unter Angabe der Internet-Quelle vollständig als Kopie übernommen haben. Die NINA-Studie “The fear of wolves: A review of wolf attacks on humans” (Veröffentlichung 2002) empfiehlt im Appendix 5 (Anhang 5) unter Bezugnahme auf die Webseite der BC Parks (Government of British Columbia, Ministry of Environment, Lands and Parks), Stand 2002: Wolf-Sicherheit: Nahrung liegenzulassen oder Wölfe in den Parks direkt zu füttern, und sie nicht davon abzuhalten, sich Personen zu nähern, führt dazu, dass Wölfe habituiert werden, d.h., sie verlieren ihre Scheu vor den Menschen.

  • Normalerweise sind Wölfe scheu und vorsichtig und laufen weg, wenn sie auf Menschen treffen.
  • Einige Wölfe allerdings verlieren ihre Scheu und nähern sich Campingplätzen und Wanderern.
  • Es ist extrem wichtig, den Campingplatz sauber und sicher zu halten, Abfall zu reduzieren und zu beseitigen und niemals die wilden Tiere zu füttern.

Laut den Gesetzen der Parks (Parks and Recreation Area Regulations) und dem Wildlife Amendment Act ist das Füttern wilder Tiere eine Straftat, die verfolgt wird. Wenn ein Wolf auftaucht und sich scheulos oder aggressiv verhält, handele wie folgt, sobald Du das Tier siehst:

Lass den Wolf sich Dir nicht weniger als 100m nähern. Hebe Deine Arme und wedele mit ihnen in der Luft, um größer zu erscheinen. Wenn Du mit mehreren Leuten unterwegs bist, handelt im Einklang, um den Wölfen die klare Botschaft zu geben, dass sie nicht willkommen sind. Gehe langsam rückwärts, drehe dem Wolf nicht den Rücken zu. Mache Lärm, wirf Stöcke, Steine oder Sand nach dem Wolf. Erlaube Kindern nicht, außerhalb des Camps zu spielen. Ein Erwachsener soll immer in ihrer Nähe sein. Halte Haustiere an der Leine und unter Kontrolle – noch besser, bringe sie gar nicht erst mit. Halte das Camp sauber und ordentlich. Koche und lagere Deine Speisen möglichst weit weg vom Schlafplatz. Hänge Lebensmittel, Hygieneartikel, Abfall und andere Gegenstände zwischen den Bäumen an einen Strick, oder lagere sie hinter verschlossenen Kajak-Luken, außerhalb der Reichweite der Tiere. Wölfe wurden beobachtet, wie sie persönliche und andere nicht-essbare Gegenstände aus dem Camp stahlen. Vergrabe Deinen Müll nicht. Was Du in die Wildnis getragen hast, trage auch wieder hinaus. Spüle das Geschirr in einem Behältnis und entsorge das Spülwasser auf dem See / Fluss. Nutze den Bereich unterhalb der Flutmarke, weit weg vom Camp, als Toilette. Nicht in die Büsche oberhalb der Flutmarke gehen – Wölfe fressen menschliche Exkremente.

Bedenke, dass Du in dieser Umwelt ein Gast bist. Dies ist die Heimat der Tiere, die hier leben. Per Ende des Jahres 2015 ist auf der Website der BC Parks (Government of British Columbia, Ministry of Environment, Lands and Parks) folgender Text vorzufinden, der hier ebenfalls in Deutsch dargestellt ist: Wolf-Sicherheit: Normalerweise sind Wölfe scheu und entfernen sich, wenn sie Menschen begegnen, aber sie können sich auch an den Menschen gewöhnen und sich Campingplätzen und Parkbesuchern nähern.

  1. Falls Du einem aggressiven wilden Tier begegnest, melde es, indem Du die gratis 24-Stunden-Hotline des Conservation Officer Service anrufst: 1-877-952-7277 (RAPP) oder #7277 im Telus Mobility Network.
  2. Füttere niemals Wölfe oder andere wilde Tiere.
  3. Vor den Gesetzen der Park, Conservancy and Recreation Area Regulation und dem Wildlife Amendment Act ist es eine Straftat, Wildtiere zu füttern.

Begegnungen mit Wölfen vermeiden Es ist sehr wichtig, Wölfe davon abzuhalten, sich einer Person zu sehr zu nähern. Ergreife die Initiative, um Begegnungen mit Wölfen zu vermeiden.

Halte das Camp sauber und ordentlich. Koche und lagere Deine Speisen möglichst weit weg vom Schlafplatz. Hänge Lebensmittel, Hygieneartikel, Abfall und andere Gegenstände zwischen den Bäumen an einen Strick, oder lagere sie hinter verschlossenen Kajak-Luken, außerhalb der Reichweite der Tiere. Es ist wichtig, Lebensmittel und Kochutensilien sicher zu verstauen, wenn das Camp unbesetzt ist, auch während des Tages. Wölfe wurden beobachtet, wie sie persönliche und andere nicht-essbare Gegenstände aus dem Camp stahlen. Vergrabe Deinen Müll nicht. Was Du in die Wildnis getragen hast, trage auch wieder hinaus. Behalte Kinder immer in der Nähe und unter Aufsicht. Halte Haustiere an der Leine und unter Kontrolle – wenn möglich, bringe sie gar nicht erst mit. Wähle einen Campingplatz in der Nähe von Toiletten. Campe nicht in der Nähe von Kadavern. Wölfe werden wahrscheinlich davon fressen und ihre natürliche Nahrungsquelle verteidigen. Spüle das Geschirr in einem Behältnis und entsorge das Spülwasser in einem Gewässer möglichst weit weg vom Camp. Nähere Dich niemals Wölfen. Dieses Verhalten wird dazu führen, dass Wölfe sich an Menschen und ihren Geruch gewöhnen. Bedenke, dass Du in dieser Umwelt Gast bist. Dies ist die Heimat der Tiere, die hier leben.

See also:  Wie Schnell Darf Man Außerorts Fahren?

Was zu tun ist, wenn der Wolf sich nähert Je größer der Abstand zwischen Menschen und Wölfen ist, desto sicherer ist es für beide. Sollte ein Wolf erscheinen und sich scheulos oder aggressiv verhalten, verhalte Dich wie folgt, sobald Du das Tier bemerkst:

Beginne umgehend mit dem Erschrecken des Wolfes, auch wenn der Wolf noch mehr als 100m entfernt ist. Lass ihn nicht näher als 100m herankommen. Hebe Deine Arme und wedele mit ihnen in der Luft, um größer zu erscheinen. Mache Lärm, z.B. mit einer Hupe, wirf Stöcke, Steine oder Sand nach dem Wolf, um ihn zu vertreiben. Wenn Du mit mehreren Leuten unterwegs bist, handelt im Einklang, um den Wölfen die klare Botschaft zu geben, dass sie nicht willkommen sind. Wenn ein Wolf sich aggressiv verhält, gehe langsam rückwärts und drehe dem Wolf nicht den Rücken zu. Nutze Pfefferspray, falls Du eines besitzt und mit seinem Umgang vertraut bist. Bedenke die Reichweite und Nutzungsvoraussetzungen für das Produkt, dass Du benutzt.

Der Unterschied der hier zuvor dargestellten Verhaltensregeln aus dem Jahr 2015 im Vergleich zu denen aus dem Jahr 2002, ist zu erkennen, dass folgende Sätze nach dem Jahr 2002 hinzugefügt wurden:

Es ist wichtig, Lebensmittel und Kochutensilien sicher zu verstauen, wenn das Camp unbesetzt ist, auch während des Tages. Campe nicht in der Nähe von Kadavern. Wölfe werden wahrscheinlich davon fressen und ihre natürliche Nahrungsquelle verteidigen. Nähere Dich niemals Wölfen. Dieses Verhalten wird dazu führen, dass Wölfe sich an Menschen und ihren Geruch gewöhnen. Bedenke, dass Du in dieser Umwelt Gast bist. Dies ist die Heimat der Tiere, die hier leben. Lass ihn (den Wolf) nicht näher als 100m herankommen. Nutze Pfefferspray, falls Du eines besitzt und mit seinem Umgang vertraut bist. Bedenke die Reichweite und Nutzungsvoraussetzungen für das Produkt, dass Du benutzt.

Die im Jahr 2008 durch das “Alaska Department of Fish and Game” veröffentlichten Verhaltensempfehlungen (Kapitel 7) im Dokument “Wolf Safety in Alaska – Living safely in wolf country” lauten: Sicherheit vor Wölfen: Gestalten Sie Ihr Heim oder Ihren Campingplatz nicht attraktiv für Wölfe (oder Bären):

Halten Sie das Camp sauber; entsorgend Sie Nahrung nicht, indem Sie es in das Lagerfeuer werfen. Lassen Sie keine benutzten Kochutensilien im Camp herum liegen, spülen Sie diese ab. Lassen Sie Müll nicht offen herumliegen. Kochen Sie Ihr Essen nicht in der Nähe Ihres Zeltes oder des Schlafbereiches. Erlauben Sie ihren Haustieren nicht, sich entfernt vom Lager frei zu bewegen. Vergraben Sie Ihren Müll nicht, nehmen Sie ihn wieder mit.

Im seltenen Fall, dass Sie doch auf einen aggressiven Wolf stoßen sollten:

Rennen Sie nicht weg! Machen Sie einen forschen Schritt auf ihn zu und brüllen / schreien Sie laut oder klatschen Sie laut in die Hände, wenn der Wolf sich versucht zu nähern. Drehen Sie einem aggressiven Wolf nicht den Rücken zu, sondern starren Sie ihn ununterbrochen direkt an. Sollten Sie in Begleitung sein und auf mehr als einen Wolf treffen, dann stellen Sie sich Rücken an Rücken und entfernen Sie sich langsam von den Wölfen. Ziehen Sie sich langsam zurück, während Sie den Wolf ansehen und verhalten Sie sich aggressiv. Halten Sie die Stellung, wenn ein Wolf Sie angreift, und kämpfen Sie mit allen Mitteln, die Sie zur Verfügung haben (Stöcker, Steine, Ski-Stöcke, Angelruten oder was immer Sie finden können). Benutzen Sie Gashupen oder andere Dinge, die laute Geräusche machen (Noisemakers). Wenn nötig, nutzen Sie Bärenspray (extrem starkes Pfefferspray) oder Schusswaffen. Klettern Sie auf einen Baum, wenn es nötig ist. Wölfe können nicht auf Bäume klettern.

Sollten Kinder draußen spielen, wenn Wölfe in der Nähe gesichtet wurden?

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir in einem Wolfs- und Bärenland leben. Im Allgemeinen wandern Wölfe und Bären durch unsere Wälder, unsere Nachbarschaft und unsere Gären ohne unser Wissen, weil die meisten Tiere heimlich sind (sich nicht sehen lassen). Das ist völlig normal und nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Wenn es jedoch zu einer wiederholten Sichtung von Wölfen kommt, die sich ungewöhnlich verhalten, da sie z.B. Hunde angreifen, sich den Häusern nähern oder sie sich furchtlos zeigen, wären folgende Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll: Behalten Sie Ihre Kinder in Ihrer Nähe, wenn es bekannt ist, dass sich Wölfe oder Bären in der näheren Umgebung ihres Hauses aufhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Wölfe einen räuberischen Angriff auf Kinder verüben, ist zwar sehr gering, doch wächst sie, wenn Kinder in allein in der Nähe von unübersichtlichem Gelände oder in der Nähe von dichtem Bewuchs spielen. Wenn Sie einen Campingausflug in die Wildnis machen, dann reisen Sie mit Ihrer Familie als Gruppe und halten Sie Ihre Kinder in der Nähe, lassen Sie sie nicht allein im Lager, selbst wenn Sie mit einem Wohnmobil auf einem befestigen Wohnmobilplatz von öffentlichen Parks (Government Parks) oder Naherholungsgebieten zelten. Obwohl tausende von Kindern in Alaska jeden Morgen in der Dunkelheit an Bushaltestellen warten, ist es zweckdienlich, wenn ein Erwachsener die Kinder beaufsichtigt, sofern Bären oder Wölfe in der Nähe gesichtet wurden. Krachmacher, wie zum Beispiel Gashupen, können hilfreich sein und sollten an leicht zugängigen Stellen zu finden sein, wenn Sie in einer Gegend leben, in der sich häufig Wölfe oder Bären aufhalten.

Per Ende des Jahres 2015 ist auf der Website des “Alaska Department of Fish and Game” folgender Text vorzufinden, der hier ebenfalls in Deutsch dargestellt ist: Mit Wölfen leben Wölfe sind in Alaska weit verbreitet, besonders in stadtfernen Gebieten.

  • Sie sind die wilden Vorfahren und die genetische Quelle aller modernen Haushundrassen.
  • Ihre Lebensgeschichte ist vielen von uns geläufig und unterscheidet sich von der ihrer domestizierten Brüder.
  • Leben und Campen in Wolfsgebieten Da Wölfe so weit verbreitet sind, leben und arbeiten Tausende Menschen in Wolfsgebieten oder verbringen ihre Freizeit dort.

Wölfe verhalten sich Menschen gegenüber selten aggressiv, aber es gab zwei Ereignisse in Alaska und Kanada, bei denen Wölfe Menschen angriffen. Der erste Fall, in dem wildlebende, gesunde Wölfe einen Menschen töteten, ereignete sich 2005 in Saskatchewan; eine zweite Person wurde 2010 in Alaska getötet.

  1. Mehrere andere Begegnungen mit aggressiven Wölfen endeten mit schweren Verletzungen.
  2. In den letzten Jahren hatten einige Personen Besorgnis erregende Erlebnisse mit Wölfen in vorstädtischen Bezirken.
  3. Personen, die Aktivitäten draußen in der Wildnis lieben, müssen sich dessen bewusst sein, dass alle großen Wildtiere, auch Wölfe, ein Risiko für die Sicherheit der Menschen darstellen können.

Wenn Sie in die Wildnis hinaus gehen, die in vielen Orten Alaskas direkt an der Hintertür beginnt, seien Sie vorbereitet. Es ist sicherer, mit einer anderen Person zusammen unterwegs zu sein als allein. In unserer städtischen Umgebung achten wir oft nicht darauf, was sich in unserer Nähe abspielt, aber in der Wildnis ist der Schlüssel zur Sicherheit: Aufmerksamkeit! Gewöhnen Sie sich an, Ihre Umgebung im Auge zu behalten, konzentrieren Sie sich nicht so sehr auf eine Aktivität, dass Sie sich der Gefahr aussetzen, einer Elchkuh mit Kalb, einem Bären oder einem neugierigen Wolf zu nahe zu kommen.

Natürlich sollten Sie Ihre Kinder und Haustiere immer in Ihrer Nähe behalten, das Camp sauber halten und Lebensmittel nicht dort lagern, wo sie für wilde Tiere leicht erreichbar sind. Einen Wolf heulen zu hören oder ein Wolfsrudel beim Streifzug zu beobachten kann eine erhebende Wildniserfahrung sein und sollte genossen werden, aber jeder, der den ausgetretenen Pfad verlässt, trägt die Verantwortung für seine eigene Sicherheit.

Sicherheit in Wolfsgebieten Wenn Sie einem Wolf oder einem Rudel auf kurze Distanz begegnen, rennen Sie nicht weg und wenden Sie sich nicht ab. Nähert sich das Tier, verhalten Sie sich aggressiv und halten den Augenkontakt, wenn der Wolf Sie ansieht. Nutzen Sie offensiv Stöcke, Pfefferspray, Steine, Gashupen oder andere Gegenstände, die zur Hand sind, um den Wolf zu entmutigen.

  1. Eine Schusswaffe zu tragen ist eine gute Idee, tun Sie das aber nur, wenn Sie dazu qualifiziert sind und den Umgang mit der Waffe beherrschen, und wenn Sie in einer Gegend sind, in der Sie die Waffe tragen dürfen.
  2. Machen Sie Ihr Camp nicht für Wölfe attraktiv und halten Sie sich an die Regeln für ein sauberes Camp.

Im seltenen Fall, dass Sie doch auf einen aggressiven Wolf stoßen sollten:

Rennen Sie nicht weg! Machen Sie einen forschen Schritt auf ihn zu und brüllen / schreien Sie laut oder klatschen Sie laut in die Hände, wenn der Wolf sich versucht zu nähern. Drehen Sie einem aggressiven Wolf nicht den Rücken zu, sondern starren Sie ihn ununterbrochen direkt an. Sollten Sie in Begleitung sein und auf mehr als einen Wolf treffen, dann stellen Sie sich Rücken an Rücken und entfernen Sie sich langsam von den Wölfen. Ziehen Sie sich langsam zurück, während Sie den Wolf ansehen und verhalten Sie sich aggressiv. Halten Sie die Stellung, wenn ein Wolf Sie angreift, und kämpfen Sie mit allen Mitteln, die Sie zur Verfügung haben (Stöcker, Steine, Ski-Stöcke, Angelruten oder was immer Sie finden können). Benutzen Sie Gashupen oder andere Dinge, die laute Geräusche machen (Noisemakers). Wenn nötig, nutzen Sie Bärenspray (extrem starkes Pfefferspray) oder Schusswaffen. Klettern Sie auf einen Baum, wenn es nötig ist. Wölfe können nicht auf Bäume klettern.

Sollten Kinder draußen spielen, wenn Wölfe in der Nähe gesichtet wurden?

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir in einem Wolfs- und Bärenland leben. Im Allgemeinen wandern Wölfe und Bären durch unsere Wälder, unsere Nachbarschaft und unsere Gären ohne unser Wissen, weil die meisten Tiere heimlich sind (sich nicht sehen lassen). Das ist völlig normal und nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Wenn es jedoch zu einer wiederholten Sichtung von Wölfen kommt, die sich ungewöhnlich verhalten, da sie z.B. Hunde angreifen, sich den Häusern nähern oder sie sich furchtlos zeigen, wären folgende Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll: Behalten Sie Ihre Kinder in Ihrer Nähe, wenn es bekannt ist, dass sich Wölfe oder Bären in der näheren Umgebung ihres Hauses aufhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Wölfe einen räuberischen Angriff auf Kinder verüben, ist zwar sehr gering, doch wächst sie, wenn Kinder in allein in der Nähe von unübersichtlichem Gelände oder in der Nähe von dichtem Bewuchs spielen. Wenn Sie einen Campingausflug in die Wildnis machen, dann reisen Sie mit Ihrer Familie als Gruppe und halten Sie Ihre Kinder in der Nähe, lassen Sie sie nicht allein im Lager, selbst wenn Sie mit einem Wohnmobil auf einem befestigen Wohnmobilplatz von öffentlichen Parks (Government Parks) oder Naherholungsgebieten zelten. Obwohl tausende von Kindern in Alaska jeden Morgen in der Dunkelheit an Bushaltestellen warten, ist es zweckdienlich, wenn ein Erwachsener die Kinder beaufsichtigt, sofern Bären oder Wölfe in der Nähe gesichtet wurden. Krachmacher, wie zum Beispiel Gashupen, können hilfreich sein und sollten an leicht zugängigen Stellen zu finden sein, wenn Sie in einer Gegend leben, in der sich häufig Wölfe oder Bären aufhalten.

Die hier zuvor dargestellten Verhaltensregeln des “Alaska Department of Fish and Game” aus dem Jahr 2008 unterscheiden sich nicht zu denen aus dem Jahr 2015.

Welcher Wolf ist der gefährlichste?

Timberwolf

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Familie: Hunde (Canidae)
Gattung: Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Art: Wolf (Canis lupus)
Unterart: Timberwolf

Wie viel kostet ein Wolf in Deutschland?

Das ist ein Artikel vom Top-Thema: – Brandenburg © IMAGO/Martin Wagner Die Prävention gegen Wolfsrisse ist ein kostspieliges Unterfangen. Laut des Landesbauernverbands Brandenburg lagen sie für einen Wolf bei 6.600 Euro im Jahr 2020 Ulrich Graf am Freitag, 05.08.2022 – 13:45 (1 Kommentar) Nach Berechnung des Landesbauernverbandes Brandenburg verursachte das Management eines Wolfs im Jahr 2020 durchschnittliche Kosten von etwa 6.600 Euro im Land.

Was spricht gegen den Wolf in Deutschland?

Die Argumente: –

Wölfe werden von Städtern und Teilen des Naturschutzes verharmlost, verniedlicht, teilweise vergöttert. Dass sie Raubtiere sind, wird verdrängt. Große Teile Deutschlands sind keine Wildnis, sondern eine Kulturlandschaft. Wir wissen gar nicht, wie sich große Beutegreifer in dieser Umgebung verhalten. Wölfe haben sich derzeit in Brandenburg und Sachsen in größerer Zahl festgesetzt. Sie leben dort in dünn besiedelten Regionen oder auf Truppenübungsplätzen. Sie treffen hier kaum auf Menschen. Doch was geschieht, wenn sie weiter ins Innere Deutschlands vordringen?Wölfe sind sehr anpassungs- und lernfähig. Sie erkennen sehr schnell, dass Schafe und andere Weidetiere eine leichte Beute sind und werden bevorzugt diese Tiere verspeisen. Es droht das “Schweigen der Lämmer”! Warum soll ein Wolf mühsam ein wehrhaftes Wildschwein jagen, wenn er sich problemlos ein Schaf holen kann? Die bisherige Scheu der Wölfe hängt nicht zuletzt mit der Jahrhunderte andauernden Bejagung durch die Menschen zusammen. Nur achtsame Tiere überlebten und wurden selektiert. Diese Situation hat sich geändert. Jungwölfe unserer Tage erfahren den Menschen nicht mehr als Bedrohung, sie könnten irgendwann den Respekt verlieren – und was dann? Nehmen wir an, die Wölfe fühlen sich bei uns wohl und vermehren sich. Irgendwann wird ihr Territorium zu klein. Werden sie zur Gefahr für Haustiere und Menschen? Vergreifen sie sich an Hunden und Katzen, dringen sie in Siedlungen vor?Herdenschutzhunde und Entschädigungszahlungen an Schäfer und Rinderhalter sind auf lange Sicht keine Lösung.Wenn sich Wölfe in einer Gegend niederlassen, muss man sie genau beobachten und gegebenenfalls entsprechenden Maßnahmen treffen. Der Abschuss von “Problemwölfen” darf kein Tabu sein.

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Wie kann man zu einem Werwolf werden?

Wie man ein Werwolf wird – In den meisten Sagen von Werwölfen heißt es, dass Menschen einen Pakt mit dem Teufel eingingen und von ihm deshalb einen Gürtel aus Wolfsfell erhielten. Mit diesem war es ihnen möglich, sich in einen Wolf zu verwandeln, und zwar unabhängig von der Tageszeit oder dem Vollmond.

Warum brauchen wir Wölfe in Deutschland?

Der Wolf aus Naturschutzperspektive – Aus Naturschutzperspektive ist die Sache klar: Die natürliche Rückkehr des Wolfes ist ein großer Gewinn für den Artenschutz und auch ein Beweis dafür, dass engagierte Schutzbemühungen zum Erfolg führen können. Wir hören ständig davon, dass Arten überall auf der Welt in Gefahr sind oder für immer verschwinden.

  1. In Deutschland können wir einer zuvor ausgestorbenen Tier­art wieder eine Heimat bieten.
  2. Lar fragt sich der eine oder die andere, wozu wir den Wolf denn eigentlich brauchen.
  3. Aber ist es denn wirklich an uns Menschen, Tierarten ein Lebensrecht zu- oder gar abzusprechen? Ganz sicher hat jede Tier- und Pflanzenart eine Bedeutung in unseren komplexen Ökosystemen.

So nimmt der Wolf als großer Fleischfresser eine wichtige Rolle ein: Er begrenzt den Bestand seiner Beutetiere, wie Rehe, Rothirsche und Wildschweine. Auch tragen Wölfe dazu bei, die Ausbreitung von Krankheiten unter diesen Wildtierarten zu reduzieren, indem sie schwache und alte Tiere zuerst erbeuten.

  • Viel wichtiger noch: Naturschutz ist ein hohes gesellschaftliches Gut, und als reiches, stabiles Industrieland können, ja müssen wir uns für den Schutz unserer Natur – und ­dazu gehören Wölfe – einsetzen.
  • Der wohl bedeutendste Konflikt, der sich aus der Rückkehr der Wölfe in unsere Kulturlandschaften ergibt, betrifft die Weidetierhaltung.

Wölfe fressen Schafe und Ziegen, wenn diese nicht ausreichend geschützt sind. Flächendeckender Herdenschutz ist die Voraussetzung für eine Koexistenz und kann wolfsverursachte Schäden an Weide­tieren maßgeblich verhindern. Was die Tierhalter dafür brauchen: Beratung, Zaunmaterial und gegebenenfalls Herdenschutzhunde, muss ihnen aus der öffentlichen Hand ersetzt werden, ebenso der mit dem Herdenschutz verbundene Arbeitsaufwand.

Wie viele Wölfe gibt es in Polen?

Polen – Mit Wölfen gegen die afrikanische Schweinepest Archiv Etwa 2.000 Wölfe gibt es in Polen. Nicht jedem gefällt das. Aber der Nutzen durch die Tiere überwiegt. Derzeit sind sie eine Hilfe gegen die afrikanische Schweinepest – indem sie Jagd auf Wildschweine machen. Von Florian Kellermann | 14.09.2018 Ein Wolf hat in diesem Sommer in Polen zum ersten Mal seit fast 100 Jahren Menschen angegriffen. Kein typisches Verhalten für die menschenscheuen Tiere. (dpa / picture-alliance / Bernd Thissen) Der Chefredakteur einer polnischen Jägerzeitung veröffentlichte auf Facebook eine Horrorgeschichte: Wölfe hätten in Westpommern zwei Jungen angefallen, nur deren Knochen seien übrig geblieben.

Eine erfundene Geschichte, stellt sich heraus. Die Begründung: Er habe die Menschen warnen wollen, so der Mann, der die Forderung der Jägerlobby unterstützt, Wölfe wieder zu bejagen. Auch der Abgeordnete der Bauernpartei PSL, Mieczyslaw Kasprzak, erklärte im Parlament: “Ich habe ein ernsthaftes Problem mit Wölfen.

In manchen Gegenden wollen die Kinder schon nicht mehr in die Schule gehen. Die Wölfe kommen immer näher an die Bauernhöfe heran, sie spazieren über die Straßen – und bald kann es zum Drama kommen.” Tatsächlich hat ein Wolf in diesem Sommer zum ersten Mal seit fast 100 Jahren in Polen Menschen angegriffen.

  • Zwei Kinder wurden gebissen.
  • Die Biologin Sabina Nowak, Vorsitzende des Naturschutzvereins mit dem Namen “Wolf”, erklärte: “Er hatte abgewetzte Krallen – so sehr, dass er wohl viele Wochen oder Monate auf Beton gelaufen sein muss.
  • Möglicherweise wurde er gefangen gehalten.
  • Außerdem richten manche Anwohner hier Plätze ein, wo wilde Tiere gefüttert werden – damit Touristen sie dann fotografieren können.” Ihre Vermutung: Dieser Wolf sei erzwungenermaßen an die Nähe von Menschen gewöhnt worden.

Er habe die Nahrungsbeschaffung mit der Nähe von Menschen assoziiert. Normalerweise meiden Wölfe den Menschen Im Normalfall würden Wölfe Menschen meiden, Bewohner in bewaldeten Gegenden sollten Ruhe bewahren, appellieren die Tierschützer. Die meisten Polen verstünden das, meint Robert Myslajek, der an der Universität Warschau über die Verbreitung der Tiere forscht: “Die Wölfe wurden in Polen nie völlig ausgerottet.

  1. Es gab ununterbrochen eine Koexistenz zwischen Wolf und Mensch.
  2. Allerdings durfte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg jeder Wölfe jagen.
  3. Deshalb überlebten sie nur im Osten, in den Karpaten und den Steppen.
  4. Seit 1998 sind die Wölfe eine geschützte Art.
  5. Seitdem kehren sie auch in ihre angestammten Reviere in Westpolen zurück.” Von dort stammen auch die allermeisten Wölfe in Deutschland.

In Polen gibt es heute wieder rund 2.000 Wölfe. Noch etwa zehn Jahre werde es dauern, bis sie ihren größtmöglichen Bestand erreicht haben, meint der Forscher. Dann sei die Population auch in den Wäldern Westpolens gesättigt. Myslajek sieht sogar eine ganz besondere Beziehungen zwischen den Polen und dem Wolf: “Der Wolf, das Symbol für die sogenannten verfemten Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Partisanen gegen die kommunistischen Machthaber kämpften.

  • Und in Ostpolen gibt es eine Kapelle, wo eine Wolfsfigur als Heiligtum verehrt wurde.” Für die Landwirte bringen die Wölfe Vor- und Nachteile, rechnet Myslajek vor: Die Regierung müsse die Bauern entschädigen, wenn Wölfe deren Tiere rissen.
  • Allerdings ernährten sich die Wölfe unter anderem von Bibern, die in der Landwirtschaft wesentlich größere Schäden verursachen.

Und mit ihrer Jagd auf Wildschweine trügen die Wölfe dazu bei, dass sich die afrikanische Schweinepest langsamer verbreite. In Polen stünden also nicht nur – in Anführungszeichen – “linke Naturschützer” auf der Seite der Wölfe, so das Fazit des Wolfsforschers.

Wie viele Wölfe gibt es in Norwegen?

Die Skandinavische Population in Schweden und Norwegen – Die Skandinavische Population mit 48 Rudeln und 27 Paaren besteht aus Wölfen in Schweden und Norwegen (Winter 2020/21). Der Großteil des Bestandes liegt mit 36 Rudeln und 21 Paaren in Schweden. In Norwegen befinden sich nur fünf Rudel und fünf Paare, jeweils ergänzt durch einige Wölfe im Grenzgebiet.

  • Ein großes Problem der skandinavischen Population ist deren geringe genetische Vielfalt : Der Inzuchtkoeffizient ist mit 0,23 sehr hoch und fast vergleichbar mit dem einer Verpaarung unter Geschwistern.
  • Die Skandinavische Population geht auf nur drei Individuen in den 1980ern zurück, die aus der Karelischen Population einwanderten.

Seither gab es nur sporadisch Wölfe, die es von dort über die Rentiergebiete im Norden bis nach Mittelschweden geschafft haben, ohne geschossen zu werden – und sich dann auch fortpflanzten. Die Skandinavische Population kann somit als größtenteils isoliert eingestuft werden.

Um den Inzuchtkoeffizienten zu senken, ist die Reproduktion von mindestens einem Zuwanderer in fünf Jahren das Ziel. Hierfür gab es sogar schon gezielte Umsiedlungen von Wölfen aus Finnland nach Schweden, die jedoch meist nicht zu einer Verpaarung führten. Management in Schweden Norwegen und Schweden haben sich auf 300 Wölfe als „kleinste überlebensfähige Population” geeinigt, und an diesem Referenzwert wird sich orientiert.

In Schweden gibt es eine Lizenzjagd auf Wölfe, die jeweils nach geschätztem aktuellem Bestand ausgelegt wird.2019 und 2020 wurde die Jagd ausgesetzt, weil der Bestand unter 300 Wölfe gesunken war.2021 und 2022 wurde die Jagd wieder aufgenommen, Schweden wird jedoch von der EU-Kommission beobachtet, die das Land zuletzt 2015 aufgefordert hat, sich beim Wolfsschutz an EU-Recht zu halten.

  1. NGOs arbeiten daran, die schwedische Lizenzjagd vor den Europäischen Gerichtshof zu bringen.
  2. Die Akzeptanz von Wölfen konnte durch legale Bejagung nicht erhöht werden.
  3. Gleichzeitig ist illegale Jagd eine der größten Bedrohungen für Wölfe in Schweden.
  4. Fakt ist: 300 Individuen sind als Zielgröße schon für einen gesunden Bestand extrem wenig, um die langfristige Überlebensfähigkeit zu sichern.

Die Entscheidung, eine Population wie die Skandinavische, die von Inzucht und illegaler Jagd bedroht ist, auch noch legal zu bejagen, ist nicht nachvollziehbar. Zudem werden bei der Jagd auch zuwandernde Wölfe geschossen, was die Chancen schmälert, dass eine größere genetische Vielfalt entsteht.

  1. Zusätzlich werden in Schweden jährlich gezielte Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss von Wölfen ausgestellt, die sogenannte Schutzjagd.
  2. Hiermit sollen Schäden an Rentieren und Jagdhunden vermieden werden.
  3. Seltener geht es um Weidetiere.
  4. Management in Norwegen Nur fünf Prozent der Landesfläche wird als offizielles Wolfsgebiet eingestuft – nur hier dürfen sich Rudel bilden.

Obwohl es in Norwegen viel geeigneten Lebensraum für Wölfe gibt, wird ihre Ausbreitung strikt begrenzt und die Akzeptanz ist traditionell gering. In Norwegen gibt es eine jährliche Lizenzjagd auf Wölfe mit dem Ziel, den (geringen) Anteil an den insgesamt 300 vereinbarten Wölfen mit Schweden nicht zu überschreiten.

  1. Somit soll es laut dem norwegischen Wolfsmanagement nur vier bis sechs jährliche Reproduktionen geben, von denen drei komplett in Norwegen verortet sein sollen.
  2. Aufgrund dieses Ziels hat Norwegen für 2022 51 Tiere zum Abschuss freigegeben, was etwa 60 Prozent der norwegischen Wolfspopulation ausmacht.

Norwegen ist nicht Teil der EU und somit nicht an die FFH-Richtlinie gebunden. Dennoch gibt es starken Widerstand aus Teilen der Bevölkerung und von NGOs, die die Regierung auffordern, dem Wolfsschutz entsprechend der Berner Konvention zur Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume nachzukommen.

Welche Feinde hat der Wolf in Deutschland?

Feinde. Der ausgewachsene Wolf hat in Deutschland keine natürlichen Feinde und steht am Ende der Nahrungskette.

Wie alt ist der älteste Wolf?

Dieser Wolfwelpe ist 57.000 Jahre alt Im Sommer 2016 stieß ein Goldgräber im Yukon Territory auf einen unerwarteten Schatz: Neil Loveless nutzte gerade eine Wasserkanone, um dem Permafrostboden seine versteckten Reichtümer zu entlocken, als sich plötzlich etwas aus dem Eis löste.

Doch es handelte sich dabei nicht um Edelmetalle, sondern um die älteste und am besten erhaltene Wolfsmumie, die bislang entdeckt wurde. Loveless deponierte den gefrorenen Welpen in einer Tiefkühltruhe, bis sich Paläontologen das Fundstück näher anschauen konnten. Diese ermittelten, dass es sich bei dem Tier um ein junges Weibchen handelte, das einst ein Ökosystem im Nordwesten Kanadas bewohnte, in dem sich auch Amerikanische Mastodons und andere Großfauna-Vertreter des Pleistozäns tummelten.

Mitglieder der im Gebiet ansässigen Tr’ondek Hwech’in First Nation gaben dem 57.000 Jahre alten Welpen den Namen Zhur, was in ihrer indigenen Sprache „Wolf” bedeutet. In der sibirischen Tundra wurden bereits früher spektakuläre Funde aus dem Pleistozän gemacht.

  • Dieses Zeitalter der Erdgeschichte, das vor etwa 2,6 Millionen Jahren begann und vor rund 11.700 Jahren endete, wird auch gerne als Eiszeit bezeichnet.
  • Grund dafür ist die Tatsache, dass die Polkappen zu dieser Zeit deutlich weiter ausgedehnt waren als heute.
  • Der Fund eines so gut erhaltenen Wolfs im Yukon ist jedoch aufsehenerregend.

Die kleine Wölfin starb mit gerade einmal sieben Wochen. Sie gehörte zu einer Population, die sich von Sibirien aus über die Beringbrücke in den Yukon ausbreitete. Foto von Regierungsbehörde Yukon „In Sibirien findet man häufig so gut erhaltene Kadaver, da die Bedingungen des Permafrostbodens dafür ideal sind.

Im Yukon, in Alaska und anderen Teilen Nordamerikas ist das wesentlich seltener der Fall”, erklärt Julie Meachen, die als Paläontologin an der Des Moines Universität tätig ist. Meachen war leitende Autorin der, die im Wissenschaftsjournal „Current Biology” veröffentlicht wurde. Auch nach Zehntausenden von Jahren ist Zhurs Körper noch weitestgehend intakt geblieben, von ihrem Fell bis hin zu den feinen Papillen auf ihrer Zunge.

„Der Grad der Erhaltung ist bemerkenswert”, sagt Paläontologe Ross Barnett von der Universität Kopenhagen, der nicht an der Studie beteiligt war. Aber Zhur liefert noch mehr Informationen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. „Sie hat uns viel zu erzählen”, meint auch Meachen.

Hat der Wolf eine Zukunft?

Der Wolf galt in Deutschland lange Zeit als ausgestorben. Doch seit der Jahrtausendwende kehrt er zurück. Derzeit leben hierzulande 161 Wolfsrudel, 43 Wolfspaare und 21 sesshafte Einzelwölfe (Stand: 2022), die meisten davon in den östlichen Bundesländern.

Wie gefährlich ist die Ausbreitung des Wolfs in Deutschland?

Wölfe in Deutschland: Ja, die Tiere sind gefährlich Ob ein Wolf einen Menschen gebissen hat, ist unklar. Klar ist: Die Rückkehr der Tiere birgt Risiken. Die Zahl der Wölfe muss begrenzt werden. Es heißt auch immer wieder, Wölfe seien scheu gegenüber Menschen Foto: dpa Ganz egal, ob es nun ein Wolf war oder nicht: Es ist gut, dass jetzt so viele Menschen über den auf einen Gemeindearbeiter im niedersächsischen Steinfeld reden.

  1. Denn die Nachricht erinnert uns daran, dass diese Raubtiere Menschen gefährlich werden können.
  2. Wir müssen über dieses Risiko jetzt diskutieren, weil die Tierart sich gerade wieder in Deutschland ausbreitet, nachdem sie vor 150 Jahren ausgerottet worden war.
  3. Der Arbeiter in Steinfeld hat laut Polizei angegeben, am Dienstag von einem Wolf gebissen worden zu sein.

Der Mann pflegte gerade die Grünanlage an einem Friedhof, kniete sich am Zaun hin und fasste mit der Hand nach hinten. „Plötzlich stellte er fest, dass sie scheinbar von hinten gehalten wurde. Er blickte sich um und erkannte einen Wolf, der nach seiner Hand geschnappt hatte.

Drei weitere Wölfe eines Rudels hätten die Aktion mit etwas Abstand beobachtet”, berichtete die Polizei. Der 55-Jährige habe sich befreien und die Tiere vertreiben können. Die Verletzungen seien so leicht gewesen, dass er erst gar nicht zum Arzt habe gehen wollen, sagte ein Polizeisprecher der taz. Falls die Geschichte stimmt, wäre das der erste Angriff eines Wolfs auf Menschen seit Rückkehr der Tierart nach Deutschland im Jahr 2000.

Aber das wissen wir noch nicht. Bislang gibt es nur die Aussage eines einzigen Zeugen. Ergebnisse der DNA-Analysen von Tierhaar-Proben erwartet das Umweltministerium in Hannover erst kommende Woche. Vielleicht war auch ein Hund der „Täter”. Oder es ist alles nur ausgedacht? Feststeht aber: Wenn bald wieder mehr als tausend Wölfe durchs Land streifen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch mal wieder ein Mensch verletzt wird.

Denn Wölfe sind Raubtiere.2005 starb ein Mann in Kanada nach einer Attacke durch einen Wolf. Im März 2010 töteten Wölfe in Alaska eine Joggerin – und fraßen sie teilweise. Das Opfer, eine Lehrerin, war nur 1,47 Meter groß, sie rannte – das könnte zu dem Vorfall beigetragen haben,, Der Wolf hatte keine Tollwut, die in Deutschland seit Jahren nicht mehr vorkommt.

Und es gab keine Hinweise darauf, dass er „provoziert” worden wäre. Solche Vorfälle sind sehr selten. In Deutschland gibt es bislang nur ein paar Hundert Wölfe – da ist die Wahrscheinlichkeit besonders gering. Aber da die Tiere hierzulande nicht gejagt werden dürfen, wächst ihre Zahl jedes Jahr im Schnitt um etwa ein Drittel.

Wie viele Wölfe leben in Deutschland Agrarheute?

Ein Modell zur Regulierung des Wolfes – Das Forum Natur Brandenburg (FNB), ein Zusammenschluss aus sechs Verbänden des ländlichen Raums, hat sich mit einer aktiven Wolfsbestandskontrolle befasst und einen konstruktiven Vorschlag vorgelegt: ein Modell, anhand dessen der Wolfsbestand einer Region in einem stabilen Erhaltungszustand gehalten werden kann, ohne ihn ausufern zu lassen.

Nach Schätzungen aus dem Erfassungsjahr 2020/21 gibt es im Land gut 400 Wölfe (diesjährige Welpen und der Nachwuchs von 2021/22 nicht eingerechnet). Unsere interaktive Grafik zeigt, wo Wölfe bereits leben oder ihre Anwesenheit nachgewiesen werden kann. Und wo sich nach Ansicht von Experten Räume finden, die für den Wolf geeignet sind.

Sie zeigt aber auch, dass viele Regionen eben keinen Platz für den Beutegreifer haben.

Wie viele Wölfe gibt es noch in Europa?

Wie streng ist der Schutz? – Durch internationale und nationale Regelungen genießt der Wolf einen hohen Schutzstatus. Zentrales Naturschutzgesetz der EU ist die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie, kurz FFH. Im Zentrum stehen dabei in verschiedenen Anhängen aufgelistete Arten und Lebensräume.

  • Für den Wolf bedeutet das nicht nur ein grundsätzliches Tötungsverbot sondern darüber hinaus gehende Störungsverbote.
  • Besondere Schutzgebiete: Als Art „von gemeinschaftlichem Interesse” müssen für den Wolf sogar besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden.
  • Solche Gebiete heißen dann FFH- oder Natura 2000-Gebiete.

Die Reservate müssen so gemanagt werden, dass die ökologischen Bedürfnisse der Zielart – hier also des Wolfs – erfüllt werden, ihr Bestand bewahrt bleibt oder sogar wächst. Maßstab ist dabei der „gute Erhaltungszustand”. Außerhalb der EU ist der Wolf unter anderem durch das den Handel mit Wildtieren regelnde Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt.

Zudem verbietet die Berner Konvention, der auch europäische Nicht-EU-Staaten wie die Schweiz angehören, Wölfe zu stören, zu fangen oder zu töten. Strafen drohen: In Deutschland werden die Vorgaben über das Bundesnaturschutzgesetz umgesetzt. Wölfe sind im gesamten Bundesgebiet streng geschützt. Bei Verstößen wird per Anzeige die Staatsanwaltschaft tätig.

Je nach Vergehen sind Strafen von bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug oder hohe Geldbußen möglich – sie werden aber selten verhängt. Damit besitzen Wölfe in Deutschland den höchstmöglichen Schutzstatus. Für die Umsetzung der Gesetze sind die Länder zuständig, der Bund kann sie dabei unterstützen.

Mit Ausnahme von Sachsen unterliegen Wölfe nicht dem Jagdrecht, dort ist er mit einer ganzjährigen Schonzeit belegt. Ausnahmen im Kleingedruckten: Schon bei der Verabschiedung der FFH-Richtlinie 1992 haben manche Staaten Sonderregelungen durchgesetzt. Auch einige der später hinzugekommenen EU-Mitglieder waren damit erfolgreich.

Ausnahmen vom generellen Wolfsabschussverbot gelten für die drei baltischen Staaten, Polen, die Slowakei und Bulgarien sowie für bestimmte Regionen in Finnland, Spanien und Griechenland. Hier darf die „Entnahme aus der Natur Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen” sein.

  1. Manche Wolfsgegner*innen würden eine solche Ausnahme gerne auch für Deutschland erreichen.
  2. Ihr Argument: Unsere Wölfe gehörten einer größeren nordosteuropäischen Population an, die gar nicht gefährdet sei.
  3. Der Schutzstatus könne daher gelockert und endlich mehr geschossen werden.
  4. Das wäre unter anderem zur „Verhinderung ernster Schäden in der Tierhaltung” möglich.

In Europa leben knapp 20.000 Wölfe, die meisten im Osten und Süden. Inzwischen breiten sie sich aber deutlich aus, bis auf die britischen Inseln und Island gibt es in praktisch allen Ländern Wolfssichtungen. Und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis selbst in den Beneluxstaaten Wölfe nicht nur durchwandern sondern auch Familien gründen.

Was spricht gegen den Wolf in Deutschland?

Die Argumente: –

Wölfe werden von Städtern und Teilen des Naturschutzes verharmlost, verniedlicht, teilweise vergöttert. Dass sie Raubtiere sind, wird verdrängt. Große Teile Deutschlands sind keine Wildnis, sondern eine Kulturlandschaft. Wir wissen gar nicht, wie sich große Beutegreifer in dieser Umgebung verhalten. Wölfe haben sich derzeit in Brandenburg und Sachsen in größerer Zahl festgesetzt. Sie leben dort in dünn besiedelten Regionen oder auf Truppenübungsplätzen. Sie treffen hier kaum auf Menschen. Doch was geschieht, wenn sie weiter ins Innere Deutschlands vordringen?Wölfe sind sehr anpassungs- und lernfähig. Sie erkennen sehr schnell, dass Schafe und andere Weidetiere eine leichte Beute sind und werden bevorzugt diese Tiere verspeisen. Es droht das “Schweigen der Lämmer”! Warum soll ein Wolf mühsam ein wehrhaftes Wildschwein jagen, wenn er sich problemlos ein Schaf holen kann? Die bisherige Scheu der Wölfe hängt nicht zuletzt mit der Jahrhunderte andauernden Bejagung durch die Menschen zusammen. Nur achtsame Tiere überlebten und wurden selektiert. Diese Situation hat sich geändert. Jungwölfe unserer Tage erfahren den Menschen nicht mehr als Bedrohung, sie könnten irgendwann den Respekt verlieren – und was dann? Nehmen wir an, die Wölfe fühlen sich bei uns wohl und vermehren sich. Irgendwann wird ihr Territorium zu klein. Werden sie zur Gefahr für Haustiere und Menschen? Vergreifen sie sich an Hunden und Katzen, dringen sie in Siedlungen vor?Herdenschutzhunde und Entschädigungszahlungen an Schäfer und Rinderhalter sind auf lange Sicht keine Lösung.Wenn sich Wölfe in einer Gegend niederlassen, muss man sie genau beobachten und gegebenenfalls entsprechenden Maßnahmen treffen. Der Abschuss von “Problemwölfen” darf kein Tabu sein.

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