Wieviel Cortison Ist Unbedenklich?
Nebenwirkungen von Kortison – Neben einer sehr guten Entzündungshemmung sind folgende Nebenwirkungen auch bei niedrigen Dosen von unter 5 mg bei Langzeitanwendung zu beobachten:
- Abhängigkeit von Kortison/Gewöhnungseffekt
- Einschlafen der Eigenproduktion von Kortisol durch die Nebennierenrinde und damit fehlende Ausschüttung des Hormons in Stresssituationen. Achtung: Tragen eines Notfallpasses!
- Gestaltwandel: Vollmondgesicht, Büffelnacken, Fettleibigkeit am Körperstamm
- Muskelschwäche
- Erhöhte Blutzuckerwerte bis zur Entstehung eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Neigung zu Infektionen. Beachten Sie: Vor einer Langzeittherapie sollten alle wichtigen Impfungen vorhanden sein.
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Beachte: zur Vorbeugung gesunde Ernährung, verminderte Kochsalzzufuhr, Raucherentwöhnung, Normalisierung von Blutdruck, körperliche Aktivität
- Bei gleichzeitiger Gabe von nicht-steroidalen Rheumamitteln wie beispielsweise Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen Entwicklung von Magengeschwüren möglich. Kortison allein verursacht keine Magengeschwüre.
- Augenschädigungen: grauer oder grüner Star
- Hautveränderungen: Akne, Dehnungsstreifen (vergleichbar mit Schwangerschaftsstreifen), Hautunterblutungen, Wundheilungsstörungen
Das Risiko für diese Nebenwirkungen bei einer Langzeittherapie ist bei unter fünf Milligramm Prednisolon pro Tag gering. Bei über zehn Milligramm pro Tag ist es absolut erhöht und bei den dazwischen liegenden Dosen hängt das Risiko von Ihren individuellen Besonderheiten ab.
Sind 20 mg Kortison viel?
Cortison: Was ist gut und was ist böse? Autor: Dr. med. Johannes Fröhlich, Oberarzt Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie, Inselspital, Bern. Erstveröffentlichung: Zeitschrift «info» Nr.152 (Juni 2019) der Für manche ist es das «böse» Cortison, das sie niemals als Medikament einnehmen würden, andere wiederum schwören geradezu darauf und würden es am liebsten nie mehr hergeben. Dr. med. Johannes Fröhlich In erster Linie ist Cortisol ein lebenswichtiges Stresshormon, welches in unserer Nebenniere gebildet wird. Es beeinflusst eine Vielzahl von Prozessen in unserem Körper und dient sowohl der Bereitstellung von Energie als auch der Kontrolle des Blutdrucks und der Elektrolyte (Mineralstoffe im Blut, wie beispielsweise Natrium und Kalium).
Cortison ist dabei eine biologisch inaktive Vorstufe und muss von der Leber in das aktive Cortisol umgewandelt werden. Es wurde in den Dreissigerjahren entdeckt und erstmals 1948 einer Patientin mit schwerem Rheuma injiziert, worauf diese für eine gewisse Zeit schmerzfrei wurde. Für seine Entdeckung, Herstellung und Anwendung gab es 1950 den Nobelpreis für Medizin.
Seither spielt Cortison eine fundamentale Rolle in der Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) sowie von vielen autoimmunen, entzündlichen und allergischen Erkrankungen. Cortison, als Stresshormon, beeinflusst viele grundlegende Prozesse in unserem Körper, wie etwa den katabolen Stoffwechsel, um dem Körper schnell Energievorräte zur Verfügung zu stellen, aber auch der Prozesse der Wahrnehmung, Denkfähigkeit, Zellteilung und Zellentwicklung, der Entzündung und Immunabwehr.
- Man unterscheidet zwei Wirkungen des von der Nebenniere hergestellten Cortisols.
- Zum einen wirkt es auf die Zusammensetzung von Mineralstoffen im Blut (vor allem Natrium und Kalium), welches wiederum Auswirkung auf den Blutdruck hat.
- Diese nennt man auch die mineralokortikoide Wirkung.
- Zum anderen wirkt es in den meisten Zellen des menschlichen Organismus zur Bereitstellung von Energie, was als glukokortikoide Wirkung bezeichnet wird.
Diese Wirkung wird in der Therapie der RA gewünscht, da sie auch einen entzündungshemmenden Effekt entfaltet. Die mineralokortikoide Wirkung hingegen ist meistens nicht erwünscht. Der glukokortikoide Effekt wird durch zwei unterschiedliche Mechanismen vermittelt.
- Zum einen wirkt Cortisol innerhalb des Zellkerns, indem es sich an seinen Rezeptor, den sogenannten Glukokortikoidrezeptor, bindet und damit die Produktion von Eiweissen, Enzymen und Botenstoffen steuert. Diese Wirkung findet in fast allen Zellen und Organen des menschlichen Körpers statt. Sie wird bereits bei geringen Dosen von Cortison ausgelöst und erreicht ihr Maximum innert sechs bis acht Stunden. Man bezeichnet es auch als genomische Wirkung (das heisst am Zellkern wirkend). Sie ist für die meisten unerwünschten Wirkungen der Cortison-Therapie verantwortlich.
- Die nichtgenomische Wirkung andererseits tritt sehr schnell, innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten, ein und ist dosisabhängig. Dabei kann Cortisol direkt an der Zellwand angreifen oder über seinen Glukokortikoidrezeptor, welcher in der Zellwand verankert ist. Diese Wirkung findet nicht an allen menschlichen Zellen statt. Bislang bekannt sind sie an Leber-, Muskel-, Nervenzellen und speziellen Leukozyten (B-Lymphozyten, T-Lymphozyten).
Durch diese beiden Mechanismen, nämlich den genomischen (im Zellkern) und den nichtgenomischen (an der Zellwand), kommt es zu einer sehr breiten Wirksamkeit von Cortisol, wie etwa der Hemmung der Immunantwort und Entzündungsreaktion, beeinflusst aber auch den Glukosestoffwechsel, Knochen, die Muskulatur, das Gehirn und Blutgefässe.
Nachdem es erstmals 1951 gelang, Cortison vollkommen synthetisch herzustellen, kamen zwischenzeitlich mehrere Präparate auf den Markt, welche sich im Wesentlichen in ihrer Wirkungsdauer und der Wirkungsstärke unterscheiden. Die Wirkungsstärke betrifft sowohl den mineralokortikoiden Effekt, der so gering wie möglich sein sollte, als auch den glukokortikoiden Effekt oder auch Potenz genannt.
Ferner wird unterschieden, ob die Medikamente lokal wirksam sind, wie etwa in Hautsalben, als Depotpräparat in einem Gelenk, oder ob sie systemisch wirksam sind, wie beispielsweise in Tablettenform oder als intravenöse Injektion. Dementsprechend ist auch mit unterschiedlichen Nebenwirkungen zu rechnen.
- Zu den meisten Nebenwirkungen kommt es natürlich bei systemisch verabreichten Medikamenten, wohingegen lokal verabreichte Medikamente weniger Nebenwirkungen verursachen.
- Aber auch da muss berücksichtigt werden, dass ein geringer Teil der Dosis in das Blutsystem aufgenommen werden kann und im gesamten Körper (also systemisch) wirkt.
So sind die systemischen Wirkungen bei einer Injektion in ein Gelenk häufiger als bei einer Anwendung auf der Haut. Für Depot-Injektionen in die Muskulatur gibt es heutzutage keine Indikation mehr. Prinzipiell gilt, Cortison in einer so geringen Dosierung wie möglich und während so kurzer Zeit wie nötig zu verabreichen.
- Insbesondere bei höheren Dosen von Cortison kommt es bereits wenige Sekunden nach der Verabreichung zu einem ersten Wirkungseintritt. Dies ist bei einzelnen Erkrankungen von entscheidender Bedeutung und ist oft lebensrettend. Dazu gehören allergische Reaktionen, aber auch entzündliche und autoimmune Erkrankungen, bei denen es zu einer Beteiligung von lebenswichtigen Organen wie Herz, Niere, Lunge oder Gehirn kommt.
- Ein weiterer Vorteil des Cortisons ist seine dosisabhängige Wirksamkeit. Während bei einem akuten RA-Schub Prednisolon-Dosen von 15 bis 20 mg ausreichen, um die Entzündung der Gelenke unter Kontrolle zu bekommen, sind etwa bei einer Vaskulitis (Gefässentzündung) mit Beteiligung des zentralen Nervensystems Dosierungen von 1000 mg oder höher notwendig.
- Die breite Wirksamkeit von Cortison ist zweischneidig. Einerseits sind damit vermehrt unerwünschte Wirkungen verbunden (worauf wir später noch eingehen werden), andererseits kann gerade eine Situation, in welcher zum Beispiel eine Entzündungsreaktion ausser Kontrolle geraten ist, durch die breite Wirkung auf unterschiedliche Entzündungsboten und Entzündungszellen rascher und effizienter wieder unter Kontrolle gebracht werden.
Weitere Vorteile sind die unterschiedlichen Applikationsformen, wie bereits vorgängig beschrieben (intravenös, in Tablettenform, intraartikulär oder lokal, wie etwa auf die Haut oder Schleimhäute). Cortison hat auch heute, in der sogenannten Biologika-Ära, nach wie vor seinen festen Stellenwert, insbesondere wenn eine Krankheitskontrolle innerhalb kürzester Zeit notwendig ist.
- Zu diesen gehören unter anderem erhöhte Blutzuckerwerte. Diese entstehen sowohl durch eine vermehrte Bildung und Bereitstellung von Glukose als auch durch eine Insulinresistenz. Regelmässige Messungen des Blutzuckerspiegels sind vor allem zu Beginn einer Cortison-Therapie, bei höheren Dosierungen oder einer bereits vorbestehenden diabetogenen Stoffwechsellage wichtig, um im Bedarfsfall gegensteuern zu können. Auch der Blutdruck sollte regelmässig überwacht werden, da durch die mineralokortikoide Wirkung vermehrt Natrium und Wasser im Körper zurückgehalten werden, was zu einem erhöhten Blutdruck führt.
- Eine weitere unerwünschte Wirkung von Cortison ist die Myopathie mit Muskelschwäche und Verlust an Muskelmasse. Um dem entgegen zu wirken, ist ein regelmässiges Training bereits ab Beginn einer Cortison-Therapie sinnvoll und empfehlenswert, da die bereits verlorengegangene Muskelmasse nur mit viel Aufwand und Disziplin wiedererlangt wird.
- Weiter hat Cortison auf den Knochenhaushalt eine negative Wirkung, indem vermehrt Knochen abgebaut wird und eine Osteoporose entstehen kann. Damit ist ein erhöhtes Frakturrisiko vor allem der Wirbelkörper und Hüften verbunden. Um dem vorzubeugen, wird eine Therapie mit Kalzium und Vitamin D ab Beginn der Cortison-Therapie empfohlen. Dauert die Cortison-Therapie länger als drei Monate, sollte eine Knochendichtemessung durchgeführt werden. Je nach Ergebnis sollte eine osteoporosespezifische Therapie mit zum Beispiel Bisphosphonaten eingeleitet werden.
- Ebenfalls erhöht ist das Risiko einer Knochennekrose, insbesondere des Hüftkopfes. Dabei kommt es infolge einer verminderten Durchblutung des Knochens zu einem Absterben einzelner Bereiche, was zu Knochenbrüchen führt. Das Risiko der Knochennekrose steigt mit zunehmender Cortison-Dosis. Diese Nebenwirkung ist gefürchtet, da meistens ein Gelenkersatz mittels Prothese nötig wird.
- Eine weitere unerwünschte Wirkung, unter welcher die Betroffenen besonders leiden, ist eine Gewichtszunahme, welche sowohl durch einen verminderten Grundumsatz als auch durch eine vermehrte Nahrungsaufnahme wegen vermehrtem Hungergefühl bis hin zu Heisshungerattacken, bedingt ist.
- Es kommt ferner zu einer Umverteilung des Unterhautfettgewebes, wodurch das Gesicht eine rundliche Form annimmt, auch als «Vollmondgesicht» bekannt, sowie ein breiter Nacken, auch als «Stiernacken» bezeichnet. Diese Umverteilung bildet sich nach Absetzten von Cortison in der Regel zurück. Hingegen regeneriert sich die dünne und verletzbare Haut, «Steroidhaut» genannt, die sich meist nach mehrjähriger Cortison-Therapie bemerkbar macht, nicht.
- Weitere unerwünschte Wirkungen können Zyklusstörungen der Frau sein, Libidoverlust, Erektionsstörungen, aber auch neuropsychiatrische Störungen wie Gereiztheit, Aggressivität, Depressionen, sowie auch Müdigkeit und Schlafstörungen.
- Eine Tatsache, welche nicht vernachlässigt werden darf, ist das erhöhte Infektionsrisiko. Dazu gehören gewöhnliche Erreger, aber auch Erreger, welche sich erst bei geschwächter Immunabwehr bemerkbar machen, wie etwa Pneumocystis, Pilzinfektionen und andere.
- Am Auge können vor allem höhere Cortison-Dosen zu einer Katarakt (Linsentrübung/grauer Star) und erhöhtem Augeninnendruck bis hin zu einem Glaukom (grüner Star) führen.
Aufgrund dieser vielfältigen Nebenwirkungen sollte der Einsatz von Cortison so kurz wie möglich und in so niedrigen Dosierungen wie nötig sein. Mit jedem Beginn einer Cortison-Therapie sollte gleichzeitig ein Plan bestehen, wann und wie es abgesetzt wird.
Um die Gesamtdosis so tief wie möglich zu halten, ist in manchen Situationen auch der Einsatz von Präparaten mit verzögerter Freisetzung von Cortison hilfreich. Da bei den meisten Basistherapeutika Wochen bis Monate vergehen bis sie ihre vollständige Wirkung entfalten, kann je nach Intensität der Erkrankung (und nach Sicherung der Diagnose) Cortison als initiale Therapie gleichzeitig mit einem Basistherapeutikum gegeben werden, um eine rasche Kontrolle der Entzündungsaktivität zu erreichen.
Nachdem die Krankheitsaktivität kontrolliert ist, sollte abhängig von der Erkrankungsart die Cortison-Dosis schrittweise reduziert werden. Aber auch Schübe einer sonst stabilen Erkrankung können vorübergehend mit Cortison wieder kontrolliert werden, ohne dass die Basistherapie verändert werden muss, sofern diese nicht ein Zeichen einer ungenügenden Basistherapie ist.
Gerade nach längerer Cortison-Therapie kann es im Rahmen der Dosisreduktion zu Entzugssymptomen wie Gelenk-, Muskel- und Gliederschmerzen und Müdigkeit kommen, was von den Betroffenen oft als eine vermehrte Aktivität der Erkrankung fehlinterpretiert wird. Diese Beschwerden bessern sich meistens nach wenigen Tagen und sprechen gut auf Paracetamol an.
Es ist wichtig, diese Tatsache zu kennen, da man schnell geneigt ist, die Cortison-Dosis wieder zu steigern, in der Meinung, die entzündliche Krankheitsaktivität sei wieder ausgeprägter. Da unsere Nebennieren während einer Therapie mit Cortison die Eigenproduktion von Cortisol einstellen, muss die notwendige Cortison-Dosis in Situationen eines vermehrten Bedarfs, wie etwa bei Operationen, Infektionen oder Trauma, zugeführt werden.
- Deshalb sollten behandelnde Ärzte über die regelmässige Cortison-Einnahme informiert werden.
- Was gerne vergessen geht ist, dass selbst eine einzige Infiltration mit Depot-Präparaten wie etwa eines Gelenks, die Cortisol-Produktion der Nebennieren bis zwei Wochen hemmen kann.
- Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Cortison auch heute bei der richtigen Indikation seinen festen Stellenwert hat und in manchen Situationen lebensrettend ist.
Prinzipiell sollte es jedoch angesichts seiner unerwünschten Wirkungen in einer so geringen Dosierung wie möglich und während so kurzer Zeit wie nötig eingesetzt werden. Erstveröffentlichung in der Zeitschrift «info» Nr.152 (Juni 2019) der, S.5 bis 8 (inklusive Literaturverzeichnis).
Wir geben den Originalbeitrag in einer geringfügig gekürzten Fassung wieder. Um der besseren Lesbarkeit willen haben wir die Strukturierung des Textes verdeutlicht und wichtige Begriffe fett hervorgehoben. Gefällt Ihnen dieser Beitrag? In der Schweiz leben 2 Millionen Rheumabetroffene. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, die Betroffenen zu unterstützen und mit wichtigen Informationen zu versorgen.
: Cortison: Was ist gut und was ist böse?
Wie viel mg Cortison darf man am Tag nehmen?
Dosierung – Die empfohlene Dosierung hängt immer von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Für Erwachsene liegen sehr niedrige Dosen bei 1,5 mg pro Tag, hohe Dosen bei bis zu 100 mg täglich. Letztere können auf bis zu vier Einzeldosen verteilt werden.
Tabletten sollten nach Mahlzeiten unzerkaut mit Flüssigkeit eingenommen werden. Ratsam sind hohe Initialdosen, vor allem im Rahmen der Notfalltherapie. Nachdem die Anfangsdosis für einige Tage beibehalten wurde, kann sie ausschleichend auf eine niedrigere Erhaltungsdosis reduziert werden. Bei chronischen Erkrankungen empfiehlt sich eine Langzeitbehandlung.
Bei Kindern, die noch wachsen, ist eine alternierende oder intermittierende Therapie ratsam. Im Falle einer Überdosierung ist mit verstärkten Nebenwirkungen zu rechnen, ein Antidot ist nicht bekannt. Als Dosisrichtlinien für intravenöse Gaben für Erwachsene gelten beispielsweise:
- bei anaphylaktischem Schock: 1.000 mg
- bei Hirnödem: 250 bis 1.000 mg als Anfangsdosis
- bei Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantation: 1.000 mg an drei bis sieben Tagen hintereinander
- bei Postmyokardinfarkt-Syndrom: 50 mg als Anfangsdosis, danach langsam reduzieren
- bei schwerem akuten Asthmaanfall: 100 bis 150 mg als Anfangsdosis, dann in Abständen von sechs Stunden langsam bis zur Erhaltungsdosis reduzieren
- bei Lungenödem: 1.000 mg als Anfangsdosis, eventuell nach 6, 12 und 24 Stunden wiederholen. Anschließend für zwei Tage auf 150 mg und zwei weitere Tage auf 75 mg reduzieren
- bei Pseudokrupp: 3 bis 5 mg/kg als Anfangsdosis, nach zwei bis drei Stunden ggf. wiederholen.
Die intravenöse Gabe von Prednisolon muss stets langsam zu erfolgen.
Wie viel Kortison ist zu viel?
Es besteht die Sorge, dass wiederholte Kortisonspritzen den Knorpel in einem Gelenk schädigen könnten. Daher begrenzen Ärzte normalerweise die Anzahl der Kortisonspritzen in ein Gelenk. Generell sollten Sie sich Kortison-Spritzen nicht öfter als alle sechs Wochen und in der Regel nicht öfter als drei- bis viermal im Jahr spritzen lassen.
Sind 40 mg Cortison am Tag viel?
Behandlung von weiteren Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glucocorticoiden bedürfen – Im Allgemeinen werden relativ hohe Initialdosen eingesetzt, insbesondere bei akuten schweren Verlaufsformen. Danach sollte auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis, die im Allgemeinen zwischen 5 und 15 mg Prednison täglich liegen sollte, reduziert werden.
Bei chronischen Erkrankungen ist oft eine Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich. Je nach Erscheinungsform und Schweregrad der Erkrankung wird nach vier unterschiedlichen Dosierungsschemata dosiert. Dabei liegt die sehr niedrige Dosis bei 1,5-7,5 mg/Tag bzw.10 mg/Tag, die niedrige Dosis liegt bei 10-40 mg/Tag, während die mittlere Dosis bei 40-80 mg/Tag und die hohe Dosis bei 80-100 mg/Tag bzw.250 mg/Tag liegt.
In der Regel sollte die gesamte Tagesdosis frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingenommen werden. Hohe Tagesdosen können jedoch auch auf 2-4, mittlere Tagesdosen auf 2-3 Einzelgaben verteilt werden. Nachfolgend sind einige Anwendungsgebiete mit Dosierungsempfehlungen exemplarisch aufgeführt:
Rheumatologie: aktive rheumatoide Arthritis mit schweren progredienten Verlaufsformen, z.B. destruierend verlaufende Formen (hohe Dosis) Pneumologie: akute Exazerbation einer COPD (mittlere Dosis), empfohlene Therapiedauer bis zu 10 Tage Erkrankungen der oberen Luftwege: schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica, nach Versagen intranasal verabreichter Glucocorticoide (niedrige Dosis) Dermatologie: Ekzemerkrankungen, z.B. atopisches Ekzem, Kontaktekzeme, mikrobielles (nummuläres) Ekzem (mittlere bis hohe Dosis) Hämatologie/Onkologie: Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen (mittlere bis hohe Dosis), Anwendung im Rahmen antiemetischer Schemata Neurologie (hohe Dosis): Myasthenia gravis (Mittel der l. Wahl ist Azathioprin ) Infektiologie: schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (mittlere Dosis) Augenkrankheiten: bei Systemerkrankungen mit Augenbeteiligung und nur nach erfolgloser lokaler Behandlung (mittlere bis hohe Dosis) Gastroenterologie/Hepatologie: Morbus Crohn (mittlere Dosis) Nephrologie: Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis außer bei Rapid progressive Glomerulonephritis, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie (sehr niedrige Dosis)
Was gilt als Langzeitanwendung von Prednison?
Es gibt keine offizielle Definition. Aber mehr als 30 Tage gelten im Allgemeinen als langfristige Steroideinnahme. Am häufigsten werden orale Kortikosteroide für etwa 1 bis 2 Wochen verschrieben – und zwar nur bei sehr schweren Symptomen. Bei bestimmten chronischen Gesundheitszuständen können Kortikosteroide jedoch über Monate oder sogar Jahre hinweg erforderlich sein.
Wie viel mg Cortison bei Entzündung?
In der Regel wird mit einer hohen Cortisondosis begonnen, um Ihre Erkrankung schnell zu bessern. So bekommen Sie zu Beginn zum Beispiel 30 mg oder auch 250 mg Prednisolon täglich. Wenn eine Wirkung eingetreten ist, wird Ihr Arzt die Dosis reduzieren und, wenn möglich, die Behandlung auch beenden.
Wie lange dauert es bis Cortison aus dem Körper abgebaut ist?
Wie Lange Bleibt Cortison Spritze Im Körper? –
- 01.05.2023
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Die bisherigen Studien deuten darauf hin, dass die Wirkung von Kortisonspritzen auch nach zehn Wochen noch anhält. Langfristig helfen Kortisonspritzen jedoch nicht. Bei vielen Menschen treten die Beschwerden mit der Zeit erneut auf. Manche Menschen mit anhaltenden Beschwerden überlegen, sich operieren zu lassen.
Was passiert wenn man zu viel Kortison benutzt?
Gele, Cremes und Salben – Bei einer kurzfristigen Anwendung von ein bis zwei Wochen machen sich keine Nebeneffekte bemerkbar. Langfristige Anwendung kann zur Verdünnung der Haut, roten Äderchen oder einer Form von (Steroid-Akne) führen. Die betroffene Hautstelle darf nicht infiziert sein, da Kortison auch das örtliche Immunsystem beeinträchtigt.
Sind 20 mg Prednison viel?
Die Dosis von Prednisolon, die Sie einnehmen, hängt von Ihrem Gesundheitsproblem ab und davon, ob Sie es kurz oder länger einnehmen. Die übliche Dosis variiert zwischen 5 mg und 60 mg täglich, gelegentlich können jedoch auch höhere Dosen verschrieben werden. Die Stärke der Tabletten reicht von 1 mg bis 25 mg.
Ist Kortison schlecht fürs Herz?
Die Behandlung mit Kortikosteroiden wurde zuvor mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Hyperglykämie in Verbindung gebracht. Die Behandlung mit oralen Kortikosteroiden kann auch ein unabhängiger Risikofaktor für ischämische Ereignisse sein, insbesondere während der Behandlung.
Wie schleicht man 40mg Cortison aus?
Langfristige Steroidtherapie geschickt ausschleichen
14. Aug.2014 Wie schleicht man die Therapie gefahrlos aus? Der Nutzen einer systemischen Steroidbehandlung steht bei einer Vielzahl von Erkrankungen – von der rheumatoiden Arthritis bis zum Morbus Crohn ausser Frage. Allerdings kann die euphorisierende Wirkung der Steroide dazu führen, dass die Behandlung zu lange beibehalten wird.
Dr. Vojtech Pavlicek, Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung am Kantonsspital Münsterlingen erläutert, mit welchem Schema Prednisolon am besten auszuschleichen ist (1). Unter einer längerfristigen Steroidtherapie muss man mit zahlreichen Langzeitnebenwirkungen rechnen, vor allem dem iatrogenen Cushing-Syndrom mit zentraler Adipositas, Hautatrophie, Muskelschwäche, Diabetes, Hypertonie und Katarakt.
Deshalb sollte die Indikation immer wieder kritisch überprüft und die Dosis möglichst niedrig gehalten werden. Wenn möglich, sollte man die Therapie so bald wie möglich beenden. Aber auch beim Absetzen des Steroids bzw. einer deutlichen Dosisreduktion drohen Gefahren: Eine davon ist das Wiederaufflammen der behandelten Erkrankung.
Ausserdem kann es aufgrund der psychogenen Abhängigkeit zu einem Steroidentzugssyndrom kommen: Betroffene entwickeln Symptome, die an eine Nebennierenrindeninsuffizienz denken lassen – Schwäche, Müdigkeit, Übelkeit, Arthralgien – obwohl die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNR-Achse) einwandfrei funktioniert.
Anders bei der echten sekundären Nebennierenrindeninsuffizienz, die sich ebenfalls häufig unter der Dauertherapie mit Steroiden manifestiert. Hier kann zu den genannten Symptomen noch eine orthostatische Hypotension (Abfall des Blutdrucks bei Wechsel in die aufrechte Körperlage) bis hin zu einer Addisonkrise mit Kreislaufkollaps, Somnolenz und Verwirrung auftreten.
Welcher Patient eine Nebennierenrindeninsuffizienz entwickelt, lässt sich individuell nicht vorhersagen. Als Risikofaktoren gelten eine lange Therapiedauer und eine hohe Steroiddosis. Ausserdem supprimiert eine abendliche Steroidgabe die ACTH-Sekretion stärker als eine ausschliesslich morgendliche Einnahme.
Auch Steroide mit langer Halbwertszeit wie Prednison und Dexamethason haben einen stärkeren ACTH-supprimierenden Effekt als Hydrocortison. Um ein Entzugssyndrom ebenso wie Symptome der sekundären Nebenniereninsuffizienz zu vermeiden, empfiehlt Dr. Pavlicek, die Steroiddosis schrittweise über mehrere Monate zu reduzieren.
1 | Reduktion der supraphysiologischen Steroiddosis über mehrere Wochen auf eine physiologische Substitutionsdosis (= 5 mg/d Prednisonäquivalent). Bei einer Medikation mit mehr als 40 mg/d Prednison-Äquivalent wird die Dosis alle ein bis zwei Wochen zunächst um 5–10 mg, danach um 5 mg reduziert. Ist eine Äquivalenzdosis < 20 mg/d erreicht, geht man in 2,5-mg-Schritten alle zwei bis vier Wochen bis zur physiologischen Substitutionsdosis zurück. |
2 | Nach Erreichen der physiologischen Substitutionsdosis wird je nach Befinden des Patienten die Dosis um jeweils 1 mg alle zwei bis vier Wochen zurückgefahren. Alternativ kann der Patient aber auch auf Hydrocortison 15 mg morgens und 5 mg nachmittags umgestellt werden. Die Substanz hat eine kurze Halbwertszeit und begünstigt dadurch die Regeneration der HHNR-Achse. Die Dosis wird dann wöchentlich in 2,5-mg-Schritten bis auf 10 mg Hydrocortison morgens reduziert. |
3 | Sobald diese Erhaltungsdosis erreicht ist, kann man die Funktion der HHNR-Achse überprüfen: Morgens um 8 Uhr, 24 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis, wird der Kortisolwert bestimmt. Übersteigt er 500 nmol/l, kann die Substitutionstherapie beendet werden. Ein Wert von < 100 nmol/l zeigt die Persistenz der Nebennierenrindeninsuffizienz an, in einem solchen Fall führt man die Substitutionstherapie über vier bis sechs Wochen weiter und testet dann erneut. |
Tabelle: 3 Phasen beim Ausschleichen der Steroidtherapie Liegt der Kortisolwert zwischen 100 und 500 nmol/l, kann eine Nebenniereninsuffizienz nicht ausgeschlossen werden. Um sicherzugehen, sollte man jetzt weiterführende Untersuchungen wie den Hypoglykämie-Stresstest oder – weniger belastend – den ACTH-Stimulationstest (Synacthentest) veranlassen.
Wie lange darf man Prednisolon 50 mg einnehmen?
Medikament – Patienteninformation für “Prednisolon oral” 1.Was ist “Prednisolon oral” und wofür wird es angewendet? 1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
- “Prednisolon oral” enthält den Wirkstoff Prednisolon, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Glucocorticoide (Nebennierenrindenhormon).
- Glucocorticoide haben eine Wirkung auf den Stoffwechsel, den Salz(Elektrolyt)-Haushalt und auf Gewebefunktionen.
- Prednisolon ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
- Prednisolon zum Einnehmen gibt es üblicherweise als
- – Tabletten mit den Wirkstärken 1 mg, 2 mg, 5 mg, 10 mg, 20 mg und 50 mg Prednisolon.
- Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Prednisolon wird angewendet bei Erkrankungen, die eine systemische Behandlung mit Glucocorticoiden notwendig machen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (Dosierungstabelle mit den Dosierungen: DS: a bis d und Dosierung e, siehe im Abschnitt Dosierung Kapitel 3.2): Hormonersatzbehandlung bei verminderter oder fehlender Nebennierenrindenfunktion (Nebennierenrinden-Insuffizienz) jeglicher Ursache (z.B.
- Stresszuständen nach langfristiger Corticoidbehandlung.
- Rheumatische Erkrankungen:
- Aktive Phasen von Gefäßentzündungen (DS: a, b):
- knotige Entzündung der Gefäßwände (Panarteriitis nodosa) (bei bestehender Hepatitis-B-Infektion Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt).
- Riesenzellarteriitis, Muskelschmerzen und -steifheit (Polymyalgia rheumatica) (DS: c)
Entzündung v.a. der Schläfenschlagader (Arteriitis temporalis) (DS: a), bei akutem Verlust des Sehvermögens anfänglich hochdosierte Stoßbehandlung mit Glucocorticoiden über die Vene und Dauerbehandlung unter Kontrolle der Blutsenkung. Aktive Phasen von rheumatischen Erkrankungen, die innere Organe betreffen können (DS: a, b): Innere Organe betreffender Lupus erythematodes, Muskelschwäche und -schmerzen (Polymyositis), Entzündungen des Knorpels (Polychondritis chronica atrophicans), Bindegewebserkrankungen (Mischkollagenosen).
Voranschreitende rheumatische Gelenkentzündung (DS: a bis d) mit schwerer fortschreitender Verlaufsform, z.B. schnell zerstörend verlaufende Formen (DS: a) oder nicht das Gelenk betreffende Formen (DS: b). Andere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und bestimmte Arzneimittel gegen rheumatische Erkrankungen (NSARs) nicht wirksam sind oder nicht angewendet werden können: entzündliche Veränderungen vor allem im Bereich der Wirbelsäule (Spondarthritiden), Wirbelentzündung und Veränderung (Spondylitis ankylosans) mit Beteiligung anderer Gelenke z.B.
an Armen und Beinen (DS: b, c), Gelenkbeteiligung bei Schuppenflechten (Arthritis psoriatica) (DS: c, d), durch Magen-Darm-Erkrankungen bedingte Gelenkerkrankung (enteropathische Arthropathie) mit hoher Entzündungsaktivität (DS: a)
- Gelenkentzündungen als Reaktion auf andere Grunderkrankungen (DS: c)
- Gelenkentzündung bei Sarkoidose (DS: b zu Beginn)
- ohne erkennbare Ursache entstehende Gelenkentzündung bei Jugendlichen (Juvenile idiopathische Arthritis) mit schwerer, innere Organe betreffender Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit durch örtliche Behandlung nicht beeinflussbarer Augenbeteiligung (Entzündung von Iris und Umgebung) (DS: a).
- Herzentzündung bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2 bis 3 Monate(DS: a).
- Bronchial- und Lungenkrankheiten:
- Asthma bronchiale (DS: c-a), gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Arzneimitteln zur Erweiterung der Bronchien
- akute Verschlechterung einer chronisch bestehenden, einengenden Atemwegserkrankung (DS: b), empfohlene Behandlungsdauer bis zu 10 Tagen
- spezielle Lungenerkrankungen, wie akute Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis) (DS: b), Lungengewebsverhärtung und Lungenumbau (Lungenfibrose) (DS: b), zur Langzeitbehandlung chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b).
- vorbeugende Behandlung des Atemnot-Syndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig).
- Erkrankungen der oberen Luftwege:
- schwere Verlaufsformen von Heufieber und allergischem Schnupfen nach Versagen von glucocorticoidhaltigen Nasensprays (DS: c),
- akute Kehlkopf- und Luftröhreneinengungen: Schleimhautschwellung (Quincke-Ödem), verengende Kehlkopfentzündung (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a).
- Hautkrankheiten
Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Beteiligung innerer Organe nicht ausreichend mit örtlich anwendbaren Glucocorticoiden behandelt werden können. Dazu gehören: allergische und scheinbar allergische Reaktionen allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Infektionen: z.B.
Nesselsucht (akute Urtikaria), schockähnliche (anaphylaktoide) Reaktionen, schwerwiegende, zum Teil die Haut zerstörende Hauterkrankungen, arzneimittelbedingter Ausschlag, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Pustulosis acuta generalisata, Erythema nodosum, akute fieberhafte neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), allergisches Kontaktekzem (DS: b bis a) Hautausschlag: z.B.
allergisch bedingter Hautausschlag wie atopisches Ekzem oder Kontaktekzem, durch Krankheitserreger bedingter Ausschlag (nummuläres Ekzem)(DS: b bis a) Knotenbildende Erkrankungen: z.B. Sarkoidose, Lippenentzündung (Cheilitis granulomatosa) (DS: b bis a); Schwere blasenbildende Hauterkrankungen: z.B.
- Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid, benignes Schleimhautpemphigoid, IgA-lineare Dermatose (DS: b bis a); Gefäßentzündungen: z.B.
- Allergische Gefäßentzündung (Vasculitis allergica), Polyarteriitis nodosa (DS: b bis a) Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems (Autoimmunerkrankungen): z.B.
- Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut kutaner Lupus erythematodes (DS: b bis a); Schwere Hauterkrankungen in der Schwangerschaft (siehe auchunter “Schwangerschaft” und “Stillzeit”): z.B.
Herpes gestationis, Impetigo herpetiformis (DS: d bis a) Schwere Hauterkrankungen mit entzündlicher Rötung und Schuppung: z.B. Psoriasis pustulosa, Pityriasis rubra pilaris, Parapsoriasis-Gruppe (DS: c bis a); Erythrodermien, auch bei Sézary-Syndrom (DS: c bis a) Andere schwere Erkrankungen: z.B.
- Blutkrankheiten / Tumorerkrankungen:
- Autoimmunerkrankungen des Blutes: Blutarmut aufgrund von Selbstauflösung roter Blutkörperchen (Autoimmunhämolytische Anämie)(DS: c bis a),
- idiopathische thrombozytopenische Purpura (Morbus Werlhof) (DS: a), akute phasenweise auftretende Abnahme der Zahl der Blutplättchen (intermittierende Thrombozytopenie) (DS: a)
- Bösartige Erkrankungen wie:
- akute lymphoblastische Leukämie (DS: e) Morbus Hodgkin (DS: e)
- Non-Hodgkin-Lymphome (DS: e)
- chronisch lymphatische Leukämie (DS: e)
- Morbus Waldenström (DS: e)
- multiples Myelom (DS: e)
- erhöhter Calciumspiegel im Blut bei bösartigen Grunderkrankungen (DS: c bis a)
- Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen, ausgelöst durch Chemotherapie (DS: b bis a)
- Hinweis:
“Prednisolon oral” kann zur Linderung der Beschwerden z.B. bei Appetitlosigkeit, Abmagerung und allgemeiner Schwäche in fortgeschrittenen Fällen bösartiger Erkrankungen nach Ausschöpfung anderer Behandlungsmöglichkeiten angewendet werden. Erkrankungen des Nervensystems: (DS: a): bestimmte Formen von Muskellähmungen (Myasthenia gravis) ?Mittel der 1.Wahl ist Azathioprin?, chronisches Guillain-Barré-Syndrom, Tolosa-Hunt-Syndrom, Polyneuropathie bei monoklonaler Gammopathie, Multiple Sklerose (zum Ausschleichen nach hoch dosierter Infusion von Glucocorticoiden im Rahmen eines akuten Schubes), bestimmte Form epileptischer Erkrankung im Kleinkindalter (BNS-Krämpfe).
Besondere Verlaufsformen von Infektionskrankheiten: Vergiftungszustände im Rahmen schwerer Infektionskrankheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapie) z.B. tuberkulöse Hirnhautentzündung (Meningitis) (DS: b), schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b). Augenkrankheiten (DS: b bis a): bei Erkrankungen mit Augenbeteiligung und bei immunologischen Prozessen in der Augenhöhle und im Auge: Erkrankung des Sehnerven (Opticusneuropathie z.B.
bei Riesenzellarteriitis, bedingt durch Durchblutungsstörungen oder verletzungsbedingt), Morbus Beh?et, Sarkoidose, endokrine Orbitopathie, Scheingeschwulst der Augenhöhle, Transplantatabstoßung und bei bestimmten Entzündungen der Aderhaut wie Harada-Erkrankung und Ophthalmia sympathica.
- Bei folgenden Erkrankungen ist die Gabe von “Prednisolon oral” nur nach erfolgloser örtlicher Behandlung angezeigt:
- Entzündungen verschiedener Augenabschnitte:
- Entzündungen der Lederhaut und Umgebung, der Hornhaut oder der Aderhaut, chronische Entzündung des kammerwasserbildenden Augenabschnitts, allergische Bindehautentzündung, Alkaliverätzungen;
- Hornhautentzündungen, die im Rahmen einer Autoimmunerkrankung oder einer Syphilis auftreten (zusätzliche Behandlung gegen Krankheitserreger erforderlich), bei durch Herpes simplex ausgelöster Hornhautentzündung (nur bei intakter Hornhautoberfläche und regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle)
- Magen-Darm Erkrankungen / Lebererkrankungen:
- Colitis ulcerosa (DS: b bis c)
- Morbus Crohn (DS: b)
- Autoimmunerkrankung der Leber (Autoimmunhepatitis) (DS: b)
- Speiseröhrenverätzung (DS: a).
- Nierenkrankheiten:
- bestimmte Autoimmunerkrankungen im Bereich der Nieren: Minimal change Glomerulonephritis(DS: a), Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis)(DS: hochdosierte Stoßbehandlung, in der Regel in Kombination mit Zytostatika), bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Behandlung (DS: d),
- ohne erkennbare Ursachen entstehende Bindegewebswucherung zwischen Becken und Niere (retroperitoneale Fibrose)(DS: b).
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von “Prednisolon oral” beachten? 2.1.”Prednisolon oral” darf nicht eingenommen werden, wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Prednisolon oder einem der sonstigen Bestandteile von “Prednisolon oral” sind. Außer der allergischen Reaktion gibt es bei kurzfristiger Einnahme von Prednisolon in akut lebensbedrohlichen Krankheitssituationen sonst keine Gegenanzeigen.2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von “Prednisolon oral” ist erforderlich Wenn eine Anwendung von “Prednisolon oral” in höheren Dosierungen als bei der Hormonersatzbehandlung erforderlich ist: “Prednisolon oral” sollte nur dann eingenommen werden, wenn Ihr Arzt es bei folgenden Erkrankungen für unbedingt erforderlich hält.
- – akute Virusinfektionen (Windpocken, Gürtelrose, Herpes-simplex-Infektionen, Entzündungen der Augenhornhaut durch Herpesviren),
- – akute und chronische bakterielle Infektionen
- – Pilzerkrankungen mit Befall innerer Organe
- – bestimmte Erkrankungen durch Parasiten (Amöben-, Wurminfektionen)
- – Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung (bei Tuberkulose in der Krankengeschichte Anwendung nur unter gleichzeitiger Einnahme von Mitteln gegen Tuberkulose)
- – infektiöse Leberentzündung (HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis)
- – Kinderlähmung
– ca.8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit einem Impfstoff mit lebenden Keimen.
- Weiterhin sollte “Prednisolon oral” bei folgenden Erkrankungen nur dann eingenommen werden, wenn Ihr Arzt es für unbedingt erforderlich hält und wenn diese Erkrankungen gleichzeitig wie jeweils erforderlich behandelt werden:
- – Magen-Darm-Geschwüre
- – schwer einstellbarer Bluthochdruck
- – schwere Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- – Knochenschwund (Osteoporose)
- – seelische (psychische) Erkrankungen (auch in der Vorgeschichte)
- – erhöhter Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom)
- – Verletzungen und Geschwüre der Hornhaut des Auges.
- Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs mit Bauchfellentzündung dürfen Sie “Prednisolon oral” nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Überwachung einnehmen bei:
- – schwerer Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) mit drohendem Durchbruch, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen,
- – entzündeten Darmwandausstülpungen (Divertikulitis),
- – nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittelbar nach der Operation.
- Die Zeichen einer Bauchfellreizung nach Durchbruch eines Magen-Darm-Geschwüres können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
- Das Risiko von Sehnenbeschwerden, Sehnenentzündung und von Sehnenabrissen ist erhöht, wenn Fluorochinolone (bestimmte Antibiotika) und “Prednisolon oral” zusammen verabreicht werden.
Bei Behandlung einer bestimmten Form von Muskellähmung (Myasthenia gravis) kann es zu Beginn zu einer Symptomverschlechterung kommen, weshalb die Einstellung auf “Prednisolon oral” im Krankenhaus erfolgen sollte. Insbesondere, wenn die Störungen im Bereich von Gesicht und Rachen besonders schwer sind und die Atmung beeinträchtigt ist, sollte die Behandlung mit “Prednisolon oral” einschleichend begonnen werden.
- Impfungen mit Impfstoffen aus abgetöteten Krankheitserregern (Totimpfstoffe) sind grundsätzlich möglich.
- Es ist jedoch zu beachten, dass der Impferfolg bei höheren Dosierungen von “Prednisolon oral” beeinträchtigt werden kann.
- Bei einer Langzeittherapie mit “Prednisolon oral” sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) erforderlich.
Bei Zuckerkrankheit muss regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden; ein eventuell erhöhter Bedarf an Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Insulin, Tabletten etc.) ist zu berücksichtigen. Achten Sie insbesondere bei länger dauernder Behandlung mit vergleichsweise hohen Dosen von “Prednisolon oral” auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z.B.
Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Kochsalzzufuhr. Lassen Sie den Kalium-Spiegel im Blut vom Arzt überwachen. Schwere anaphylaktische Reaktionen (Überreaktion des Immunsystems) können auftreten. Bei schwerem Bluthochdruck oder schwerer Herzschwäche lassen Sie sich vom Arzt sorgfältig überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Kommt es während der Behandlung mit “Prednisolon oral” zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, Geburt etc., ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten.
Es kann eine vorübergehende Steigerung der täglichen Dosis von “Prednisolon oral” notwendig werden. Bei einer Langzeitbehandlung sollte Ihnen Ihr Arzt deswegen einen Corticoid-Ausweis ausstellen, den Sie immer bei sich tragen sollten. Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, sodass eine Osteoporosevorbeugung zu empfehlen ist.
Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss, nach den Wechseljahren sowie bei Mangel an körperlicher Aktivität.
- Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität.
- Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Behandlung erwogen werden.
- Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch langzeitiger Einnahme ist an folgende Risiken zu denken: Wiederaufflammen oder Verschlimmerung der Grundkrankheit, akute Unterfunktion der Nebennierenrinde (insbesondere in Stresssituationen, z.B.
während einer Infektion, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), durch Cortison-Entzug bedingte Krankheitszeichen und Beschwerden. Viruserkrankungen (z.B. Masern, Windpocken) können bei Patienten, die mit “Prednisolon oral” behandelt werden, besonders schwer verlaufen.
- Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
- Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken: Die Anwendung von “Prednisolon oral” kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen und eine Anwendung als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
- Wichtige Warnhinweise über bestimmte sonstige Bestandteile: Bitte nehmen Sie “Prednisolon oral” daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
2.2.a) Kinder Bei Kindern sollte “Prednisolon oral” wegen des Risikos einer Wachstumshemmung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet und das Längenwachstum regelmäßig kontrolliert werden. Die Therapie mit “Prednisolon oral” sollte zeitlich begrenzt oder abwechselnd (z.B.
jeden zweiten Tag, dann jedoch mit doppelter Dosis (alternierende Therapie)) verabreicht werden.2.2.b) Ältere Patienten Da ältere Patienten ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit “Prednisolon oral” sorgfältig erwogen werden.2.2.c) Schwangerschaft Während einer Schwangerschaft soll die Einnahme nur auf Anraten des Arztes erfolgen.
Verständigen Sie daher den Arzt über eine bestehende oder eingetretene Schwangerschaft. Bei einer Langzeitbehandlung mit “Prednisolon oral” während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen. Wird “Prednisolon oral” am Ende der Schwangerschaft eingenommen, kann beim Neugeborenen eine Rückbildung der Nebennierenrinde auftreten, die eine ausschleichende Ersatzbehandlung erforderlich machen kann.
Prednisolon zeigte im Tierversuch fruchtschädigende Wirkungen (z.B. Gaumenspalten). Ein erhöhtes Risiko für solche Schäden beim Menschen durch die Gabe von Prednisolon während der ersten drei Schwangerschaftsmonate wird diskutiert.2.2.d) Stillzeit Prednisolon geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden.
Trotzdem sollte die Notwendigkeit der Gabe von “Prednisolon oral” in der Stillzeit genauestens geprüft werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollten Sie abstillen. Bitte setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung.2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Bisher liegen keine Hinweise vor, dass “Prednisolon oral” die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, Gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten? Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw.
Vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.2.3.a) Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von “Prednisolon oral”? – Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen, wie bestimmte Schlafmittel (Barbiturate), Arzneimittel gegen Krampfanfälle (Phenytoin, Carbamazepin, Primidon) und bestimmte Arzneimittel gegen Tuberkulose (Rifampicin) können die Wirkung von “Prednisolon oral” abschwächen.
– Ephedrin (kann z.B. in Arzneimitteln gegen Hypotonie, chronische Bronchitis, Asthmaanfälle und zur Abschwellung der Schleimhäute bei Schnupfen sowie als Bestandteil von Appetitzüglern enthalten sein): Durch beschleunigten Abbau im Körper kann die Wirksamkeit von “Prednisolon oral” herabgesetzt werden.
- Arzneimittel, die den Abbau in der Leber verlangsamen, wie z.B.
- Bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Ketoconazol, Itraconazol), können die Wirkung von “Prednisolon oral” verstärken.
- Bestimmte weibliche Geschlechtshormone, z.B.
- Zur Schwangerschaftsverhütung (“Pille”): Die Wirkung von “Prednisolon oral” kann verstärkt werden.
– Arzneimittel gegen die übermäßige Säureproduktion des Magens (Antazida): Bei gleichzeitiger Gabe von Magnesium- oder Aluminiumhydroxid ist eine verminderte Resorption von Prednisolon möglich. Die Einnahme der beiden Arzneimittel sollte daher in einem zeitlichen Abstand erfolgen (2 Stunden).2.3.b) Wie beeinflusst “Prednisolon oral” die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
- – “Prednisolon oral” kann durch Kaliummangel die Wirkung von Arzneimitteln zur Herzstärkung (Herzglykoside) verstärken.
- – “Prednisolon oral” kann die Kaliumausscheidung durch harntreibende Arzneimittel (Saluretika) und Abführmittel (Laxanzien) verstärken.
- – “Prednisolon oral” kann die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika und Insulin vermindern.
– “Prednisolon oral” kann die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (orale Antikoagulanzien, Cumarinderivate) abschwächen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob eine Dosisanpassung des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels notwendig ist.
- – “Prednisolon oral” kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln gegen Entzündungen und Rheuma (Salicylate, Indometacin und andere nicht steroidale Antiphlogistika) die Gefahr von Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen erhöhen.
- – “Prednisolon oral” kann die muskelerschlaffende Wirkung bestimmter Arzneimittel (nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien) verlängern.
- – “Prednisolon oral” kann die augendrucksteigernde Wirkung bestimmter Arzneimittel (Atropin und andere Anticholinergika) verstärken.
- – “Prednisolon oral” kann die Wirkung von Arzneimitteln gegen Wurmerkrankungen (Praziquantel) vermindern.
- – “Prednisolon oral” kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimittel gegen Malaria oder rheumatische Erkrankungen (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin) das Risiko des Auftretens von Muskelerkrankungen oder Herzmuskelerkrankungen (Myopathien, Kardiomyopathien) erhöhen.
- – Wachstumshormone (Somatropin): Deren Wirkung wird insbesondere bei hohen Dosierungen von “Prednisolon oral” vermindert.
- – “Prednisolon oral” kann den Anstieg des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) nach Gabe von Protirelin (ein Hormon des Zwischenhirns) vermindern.
- – “Prednisolon oral” und die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr (immunsuppressive Substanzen) können die Infektanfälligkeit erhöhen und bereits bestehende aber vielleicht noch nicht ausgebrochene Infektionen verschlimmern.
- – Zusätzlich für Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr): “Prednisolon oral” kann die Ciclosporinspiegel im Blut erhöhen und dadurch die Gefahr von Krampfanfällen verstärken.
- – Bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung (ACE-Hemmstoffe): Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.
- – Fluorochinolone, eine bestimmte Gruppe von Antibiotika, können das Risiko von Sehnenabrissen erhöhen.
2.4.Woran ist bei Einnahme von “Prednisolon oral” zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken? Während der Anwendung von “Prednisolon oral” sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken, da dadurch das Risiko einer Magenschleimhautschädigung erhöht sein kann.3.Wie ist “Prednisolon oral” einzunehmen?
- Nehmen Sie “Prednisolon oral” immer genau nach der Anweisung des Arztes ein.
- Die Dosis wird Ihr Arzt für Sie individuell festlegen.
- Bitte halten Sie sich an die Einnahmevorschriften, da “Prednisolon oral” sonst nicht richtig wirken kann.
- Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit während oder unmittelbar nach einer Mahlzeit ein. Die Hormonersatzbehandlung bei chronischer Nebennierenrindenfunktionsschwäche erfolgt lebenslang. Die Möglichkeit zur Einnahme nur jeden 2.
Tag wird durch den Arzt in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und dem individuellen Ansprechen auf die Therapie geprüft.3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis 3.2.a) Hormonersatzbehandlung (jenseits des Wachstumsalters) 5 bis 7,5 mg Prednisolon/Tag, verteilt auf 2 Einzelgaben (morgens und mittags, bei adrenogenitalem Syndrom morgens und abends); erforderlichenfalls zusätzliche Gabe eines Mineralcorticoids (Fludrocortison).
Bei besonderen körperlichen Belastungen wie fieberhaftem Infekt, Unfall, Operation oder Entbindung ist die Dosis nach Anweisung des Arztes vorübergehend zu erhöhen. Stresszustände nach langfristiger Glucocorticoid-Behandlung: frühzeitig bis zu 50 mg Prednisolon/Tag.
- – Dosis a) Hohe: 80 bis 100 (250) mg pro Tag bzw.1,0 bis 3,0 mg pro kg Körpergewicht
- – Dosis b) Mittlere: 40 bis 80 mg pro Tag bzw.0,5 bis 1,0 mg pro Kg Körpergewicht
- – Dosis c) Niedrige: 10 bis 40 mg pro Tag bzw.0,25 bis 0,5 mg pro kg Körpergewicht
– Dosis d) Sehr Niedrige: 1,5 bis 7,5 (10) mg pro Tag,/. – Dosis e) für Erkrankungen des Blutbildenden Systems im Rahmen spezieller Schemata siehe unten. Im Allgemeinen wird die gesamte Tages-Dosis frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingenommen. Hohe Tagesdosen können in Abhängigkeit von der Erkrankung jedoch auch auf 2 bis 4, mittlere Tagesdosen auf 2 bis 3 Einzelgaben verteilt werden.3.2.b.2.Kinder
- – Dosis a) Hohe: 2 bis 3 mg pro kg Körpergewicht pro Tag
- – Dosis b) Mittlere: 1 bis 2 mg pro kg Körpergewicht pro Tag
- – Erhaltungs-Dosis: 0,25 mg pro kg Körpergewicht pro Tag
Bei Kindern sollte die Behandlung in möglichst niedriger Dosierung erfolgen. In besonderen Fällen (z.B. BNS-Krämpfe), kann von dieser Empfehlung abgewichen werden. Nach Eintritt der erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung wird mit der Dosisreduktion begonnen.
- Bei Verteilung der Tages-Dosis auf mehrere Einzeldosen wird zunächst die abendliche Dosis, dann die etwaige Mittags-Dosis reduziert.
- Die Dosis wird zunächst in etwas größeren Schritten, unterhalb einer Dosis von ca.25 mg täglich in kleineren Stufen reduziert.
- Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf.
Sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, wird die Dosis auf eine Erhaltungs-Dosis reduziert oder beendet. Hierfür legt Ihr Arzt ein Behandlungsschema fest, das von Ihnen genau eingehalten werden sollte.
- Hohe und höchste Dosen, die über wenige Tage gegeben wurden, können in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und dem Behandlungserfolg ohne Ausschleichen abgesetzt werden.
- Bei Schilddrüsenunterfunktion oder Leberzirrhose können auch schon niedrigere Dosierungen ausreichen oder es kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.
- (Zur Akutbehandlung von Krupp-Anfällen und Asthma können Säuglingen und Kindern Zäpfchen oder Rektalkapseln mit 100 mg Prednisolon bis zu 2-mal am Tag verabreicht werden.)
3.2.c) Dosis in Verbindung mit Chemotherapien In der Regel wird Prednisolon hierbei als eine Einmal-Dosis ohne erforderliches Ausschleichen zum Behandlungsende angewendet. Anerkannt sind bei der Chemotherapie z.B. folgende Dosierungschemata:
- Non-Hodgkin-Lymphome: CHOP-Schema, Prednisolon 100 mg / m² Tag 1-5, COP-Schema, Prednisolon 100 mg/m² Tag 1-5
- Chronisch lymphatische Leukämie: Knospe-Schema, Prednisolon 75 / 50 / 25 mg Tag 1 bis 3
- Morbus Hodgkin: COPP-ABVD-Schema, Prednisolon 40 mg / m² Tag 1 bis 14
- Multiples Myelom: Alexanian-Schema, Prednisolon 2 mg/kg KG Tag 1-4
3.3.Wenn Sie eine größere Menge “Prednisolon oral” eingenommen haben, als Sie sollten Im Allgemeinen wird “Prednisolon oral” auch bei kurzfristiger Einnahme großer Mengen ohne Komplikationen vertragen. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Falls Sie verstärkte oder ungewöhnliche Nebenwirkungen an sich beobachten, sollten Sie den Arzt um Rat fragen.3.4.Wenn Sie die Einnahme von “Prednisolon oral” vergessen haben Sie können die unterlassene Einnahme im Laufe des Tages nachholen und am darauffolgenden Tag die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie gewohnt weiter einnehmen.
Wenn Sie mehrmals die Einnahme vergessen haben, kann es u.U. zu einem Wiederaufflammen oder einer Verschlimmerung der behandelten Krankheit kommen. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, der die Behandlung überprüfen und ggf. anpassen wird.3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit “Prednisolon oral” abgebrochen wird Folgen Sie stets dem vom Arzt vorgegebenen Dosierungsschema.
“Prednisolon oral” darf nie eigenmächtig abgesetzt werden, weil insbesondere eine länger dauernde Behandlung mit “Prednisolon oral” zu einer Unterdrückung der körpereigenen Produktion von Glucocorticoiden führt. Eine ausgeprägte körperliche Stresssituation kann dann lebensgefährlich sein (Addison Krise).4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Wie alle Arzneimittel kann “Prednisolon oral” Nebenwirkungen haben.
- Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- – sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- – häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- – gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- – selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- – sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
- Hormonersatzbehandlung:
- Geringes Nebenwirkungsrisiko bei Beachtung der empfohlenen Dosierungen.
- Behandlung bestimmter Erkrankungen, bei Verwendung höherer Dosierungen als in der Hormonersatzbehandlung:
- In Abhängigkeit von Behandlungsdauer und Dosis können folgende Nebenwirkungen auftreten:
4.1.a) Hormonsystem, Stoffwechsel, Salz-(Elektrolyt)-Haushalt Ausbildung eines sog. Cushing-Syndroms (typische Zeichen sind Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Gesichtsröte), Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde, Wachstumshemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormone (Ausbleiben der Menstruationsblutung, Impotenz), Gewichtszunahme erhöhte Blutzuckerwerte, Zuckerkrankheit, Erhöhung der Blutfettwerte (Blutcholesterin- und Triglyzeride) und Gewebswassersucht, Kaliummangel durch vermehrte Kaliumausscheidung.4.1.b) Haut Dehnungsstreifen der Haut, Dünnwerden der Haut (“Pergamenthaut”), Erweiterung von Hautgefäßen, Neigung zu Blutergüssen, punktförmige oder flächige Hautblutungen, vermehrte Körperbehaarung, Akne, verzögerte Wundheilung, entzündliche Hautveränderungen im Gesicht, besonders um Mund, Nase und Augen, Änderungen der Hautpigmentierung, Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B.
Hautausschlag.4.1.c) Muskel und Skelett Muskelschwäche und Muskelschwund, Knochenschwund (Osteoporose)treten -Dosisabhängig auf und sind auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich, andere Formen des Knochenabbaus (Knochennekrosen, Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens). Hinweis: Bei zu rascher Dosisreduktion nach lang dauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.4.1.d) Nervensystem, Psyche Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen, erhöhter Hirndruck (insbesondere bei Kindern), Auftreten einer bis dahin unerkannten Fallsucht (Epilepsie) und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei bestehender Epilepsie.4.1.e) Magen-Darm-Kanal Magen-Darm-Geschwüre, Magen-Darm-Blutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung.4.1.f) Kreislauf und Gefäße Blutdruckerhöhung, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Gefäßentzündung (auch als Entzugs-Syndrom nach Langzeittherapie).4.1.g) Blut/Immunsystem Blutbildveränderungen (Vermehrung der weißen Blutkörperchen oder aller Blutzellen, Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), Schwächung des Immunsystems (z.B.
Erhöhung des Risikos von Infektionen, Ausbruch von Infektionen bei bisher symptomlosen Keimträgern, Verschleierung von Infektionsanzeichen), allergische Reaktionen.4.1.h) Augen Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Katarakt), Verschlimmerung von Hornhautgeschwüren, Begünstigung von durch Viren, Bakterien oder Pilze bedingten Entzündungen.4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit “Prednisolon oral” bemerken.
- Brechen Sie auf keinen Fall die Behandlung selbst ab.
- Wenn Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzen im Rücken-, Schulter- oder Hüftgelenksbereich, psychische Verstimmungen, bei Diabetikern auffällige Blutzuckerschwankungen oder sonstige Störungen auftreten, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden. Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B.
- Lagern Sie “Prednisolon oral” bei normaler Raumtemperatur und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung auf.
- Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
- Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
- 6.Quelle und Bearbeitungsstand:
- Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
- Copyright by ePrax GmbH, München; September 2012 (2)
: Prednisolon acis 50mg
Was nicht essen bei Prednisolon?
Fruchtsäfte und gezuckerte Getränke enthalten viele Koh- lenhydrate und der Blutzucker steigt rasch an, weshalb Sie diese meiden sollten. Süssigkeiten wie Kuchen, Schokolade, Glace und ge- zuckerte Getränke enthalten viel Energie, sättigen aber schlecht.
Wie viel Prednison ist zu viel?
Offizielle Antwort. Die Anfangsdosis von Prednison kann zwischen 5 mg und 60 mg pro Tag liegen. Eine Dosis über 40 mg pro Tag kann als hohe Dosis angesehen werden.
Sind 20 mg Prednison viel?
Die Dosis von Prednisolon, die Sie einnehmen, hängt von Ihrem Gesundheitsproblem ab und davon, ob Sie es kurz oder länger einnehmen. Die übliche Dosis variiert zwischen 5 mg und 60 mg täglich, gelegentlich können jedoch auch höhere Dosen verschrieben werden. Die Stärke der Tabletten reicht von 1 mg bis 25 mg.
Was bewirkt Prednisolon 20 mg?
Hinweis : Prednisolon AL 20 mg kann zur Linderung der Beschwerden z.B. bei Appetitlosigkeit, Abmagerung und allgemeiner Schwäche in fortgeschrittenen Fällen bösartiger Erkrankungen nach Ausschöp- fung anderer Behandlungsmöglichkeiten angewendet werden.
Wie schnell wirkt Cortison 20 mg?
Wie lange braucht Prednisolon um zu wirken? – Pharmakokinetik – Je nach Darreichungsform wirkt Prednisolon unterschiedlich schnell. Während die Wirkung nach Injektionen bereits nach wenigen Minuten einsetzt, dauert es nach der Einnahme von Tabletten mit Prednisolon etwa eine bis zwei Stunden, bis die maximale Serumkonzentration erreicht ist.
Kann man 20 mg Kortison einfach absetzen?
Cortison – Dr. med. Patrick Fischer Cortison ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Es ist wichtig für viele Funktionen, die im Körper stattfinden (z.B. Einfluss auf den Zucker-, Eiweiß-, Fettstoffwechsel, Elektrolyt- und Wasserhaushalt, Anpassen des Organismus an alle Belastungssituationen etc.).
- Cortison kann bei vielen ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern eingesetzt werden.
- Allerdings sind dann höhere Dosen erforderlich, als sie der Körper selbst zur Verfügung stellen kann.
- Dieser Hormonüberschuss birgt aber auch das Risiko von Nebenwirkungen.
- Diese können sein: Gewichtszunahme, Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Blutdruckanstieg, Blutzuckererhöhung, Muskelschwäche, Kaliummangel, Infektanfälligkeit, seelische Veränderungen, grauer oder grüner Star am Auge, Osteoporose.
Im Zusammenspiel mit z.B. Diclofenac gibt es ein großes Risiko für Magengeschwüre (Cortison alleine macht dies nicht). Wichtig zu wissen ist es, dass der Körper seine eigene Cortisonproduktion dann einstellt, wenn über einen längeren Zeitraum Cortison von außen zugeführt wird.
Insgesamt gilt:Das Risiko und das Ausmaß von Nebenwirkungen ist von der Dauer der Therapie und der Dosishöhe abhängig.Die Mehrzahl der Nebenwirkungen bilden sich mit dem Ende der Therapie wieder zurück.Die Cortisondosis sollte morgens auf einmal eingenommen werden (der Körper produziert sein Cortison in den frühen Morgenstunden), man imitiert so den normalen Ablauf.Eine kurzfristige Cortisontherapie hat keine Nebenwirkungen (auch nicht in sehr hohen Dosen).
In der Langzeittherapie sind Dosen unter der so genannten Cushing-Schwelle (7.5 mg Prednison am Tag) deutlich harmloser als oberhalb dieser Schwelle. Aber auch bei Dosen unterhalb der Cushing-Schwelle besteht ein Risiko für eine Osteoporose. Insofern empfiehlt sich die Einnahme von Calcium und Vitamin D, körperliche Aktivität, das Einstellen des Rauchens (auch Rauchen fördert eine Osteoporose).